Mit dem Größenwachstum ging beim Polo 3 eine radikale Designänderung einher. Anstelle der kantigen Formen, setzte man beim neuen Polo auf eine rundere, modernere Optik. Beides passte gut zum Kleinwagen, denn mit den zusätzlichen Pforten kam man leichter auf die Rückbank, die serienmäßig auch umlegbar war.
Komplette Neuentwicklung und Gleichteile-Strategie
Mit der dritten Generation des Kleinwagens führte Volkswagen auch in diesem Segment das Prinzip der Gleichteile-Strategie ein. Der VW Polo 3 teilte sich manche Bauteile mit der zweiten Generation des Seat Ibiza, manches kam auch vom Golf 3. Die eingesparten Kosten gab VW jedoch leider nicht in Form einer besseren Serienausstattung an die Kunden weiter. Denn der Polo 3 war vergleichsweise kärglich ausstaffiert. In der Serienausstattung boten die Segment-Wettbewerber wie Peugeot 206 oder Opel Corsa deutlich mehr. Der Polo 3 war zudem auch nicht der Preisgünstigste.
Dafür bot der Polo gute Qualität und eine solide Verarbeitung. Der Rost- und der Unterbodenschutz waren beim Polo 3 vorbildlich, auch die Bremsen und die Lenkung sind sehr standfest. Allerdings war die Kupplung etwas unterdimensioniert und daher vergleichsweise schnell verschlissen. Aufgrund der einfachen Technik können jedoch manche Reparaturen von geschickten Mechanikern oder in Eigenregie ausgeführt werden. Außerdem sind viele Ersatzteile als Nachbau erhältlich, was insgesamt die Unterhaltskosten niedrig hält.
Ambivalentes Bild bei der Sicherheit
Der Polo war für einen Kleinwagen zwar sehr sicher – und gab dennoch im Euro-NCAP-Crashtest kein einheitliches Bild ab. Im ersten Prüflauf 1997 bekam der Wolfsburger Kleinwagen nur drei der maximal fünf Sterne. Die Prüfer bemängelten die hohe Belastung des Brustbereichs bei einem seitlichen Einschlag. Drei Jahre später wurde der Test mit einem etwas besseren Ergebnis, sprich vier Sterne, abgeschlossen.
Auch bei den Motoren tat sich während der gesamten Bauzeit des Polo 3 einiges. Wurden zu Beginn noch teilweise Aggregate des Vorgängers verwendet, fand in der Folgezeit eine sukzessive Modernisierung statt. Vor allem 1996 ging als „Jahr der Motoren“ in die Polo-Geschichte ein. Die Modellpflege 1999 war die nächste Zäsur bei den Motorisierungen. Einen guten Kompromiss zwischen Leistung und geringem Verbrauch stellte der 75-PS-Benziner dar. Am meisten Spaß hatte man natürlich mit dem 125-PS-GTI und am genügsamsten war der 1.4-TDI-Diesel (ab 1999), der sich mit durchschnittlichen 4,4 Litern nach Norm zufrieden gab.
Fazit zum VW Polo 3 (Typ 6N)
Der VW Polo 3 ist auch als Gebrauchtwagen eine gute Wahl. Vor allem die Qualität macht sich langfristig bemerkbar. Auch die gewachsenen Ausmaße – mit 3,72 Metern Länge erreichte der Polo III die Dimensionen des ersten Golfs – wirkten sich positiv aus. Nun war auch im Fond deutlich mehr Platz. Die Motoren wurden während der gesamten Bauzeit von 1994 bis 2001 verbessert. Auch wenn der VW zunächst im Euro-NCAP-Crashtest nur drei von fünf Sternen bekommen hatte, war er dennoch für einen Kleinwagen sehr sicher. Als der Test 2000 wiederholt wurde, konnte der Polo 3 dann aufgrund von Verbesserungen wie ABS und Airbags, einen Stern mehr erringen.