Der VW Polo 3 war eine Neuentwicklung, mit der VW auch im Kleinwagensegment auf eine Gleichteilstrategie setzte. Bauteile kamen nicht nur von Segment-Verwandten wie dem Seat Ibiza 2, sondern auch vom großen Bruder Golf 3.
Gute Qualität
Eine der großen Stärken des Polo 3 ist seine solide Verarbeitung und seine gute Qualität. Vor allem beim Rost- und Unterbodenschutz schneidet der Polo stark ab, genauso wie bei der Standfestigkeit wichtiger Bauteile, wie die Bremsen und die Lenkung. Selbstredend hat auch der Wolfsburger seine Schwächen, etwa wenn bei manchen Modellen Ölverlust auftritt. Aber die Unterhaltskosten sind niedrig und Reparaturen können aufgrund der relativ einfachen Technik von geschickten Mechanikern auch in Eigenregie ausgeführt werden. Zumal viele Ersatzteile als Nachbau erhältlich sind.
Mit der Abkehr vom kantigen Design setzte beim VW Polo 3 auch ein Wachstum ein. Mit einer Länge von 3,72 Metern erreichte der Kleinwagen nun das Niveau der ersten Golf-Generation. Beim Dreitürer gestaltete sich der Einstieg in den Fond allerdings dennoch als nicht ganz einfach. Die Ausstattung im Polo 3 war gegenüber Konkurrenten wie Renault Clio, Peugeot 206 oder Opel Corsa eher dürftig, zumal auch der Preis über dem der Mitbewerber lag. Ungeachtet der soliden Qualität des Polo III blieb auch der Kleinwagen nicht frei von Mängeln.
Neuere Motoren
Im Laufe des Modellzyklus wurde die Motorenpalette der Polo 3 umfassend überarbeitet, waren doch zu Beginn noch einige Motoren des Vorgängers verbaut. Vor allem 1996 ging als „Jahr der Motoren“ in die Polo-Geschichte ein: Aber auch mit der Modellpflege 1999 kam frischer Wind unter die Motorhaube. Wie bei Kleinwagen üblich, standen mehr Benziner- als Diesel-Triebwerke zur Wahl. Einen guten Kompromiss zwischen Leistung und geringem Benzin-Durst stellte das 75-PS-Aggregat dar. Am meisten Spaß hatte man natürlich mit dem 125 PS-GTI und am genügsamsten war der 1.4 TDI (ab 1999), der sich laut Norm mit durchschnittlich 4,4 Litern zufrieden gab.
Bei der Sicherheit gibt der Polo III ein ambivalentes Bild ab. Im ersten Euro-NCAP-Crashtest holte der kleine Wolfsburger nur drei von fünf möglichen Sternen. Ein Grund war die hohe Belastung des Brustbereichs beim seitlichen Einschlag. Drei Jahre später gab es schon vier Sterne für die dritte Polo-Generation. Allerdings muss man darauf achten, welches Baujahr des Polo III man kauft. Denn ABS war erst ab 1997 Serie und Seitenairbags kosteten immer Aufpreis.
Fazit zum VW Polo III (Typ 6N)
Der VW Polo III war eine komplette Neuentwicklung, bei der der VW Konzern im großen Stil auf eine Gleichteilstrategie (Seat Ibiza und Golf 3) setzte. Mit einer Länge von 3,72 Metern erreichte der Polo III die Maße der ersten Golf Generation. Die Motoren wurden während der gesamten Bauzeit stetig verbessert, zumal zu Beginn des Modellzyklus noch Aggregate des Vorgängermodells verbaut waren. Mit den neuen Triebwerken sanken vor allem die Normverbräuche. Bei der Qualität gab der Polo III ein solides Bild ab, war aber nicht ganz frei von Mängeln. Ähnliches gilt für den Euro-NCAP-Crashtest, bei dem es 1997 nur zur drei Sternen reichte, drei Jahre später waren es dann immerhin vier.