Von den ersten fünf Passat-Generationen zwischen 1973 und 2014 wurden weltweit mehr als 22 Millionen Einheiten verkauft. Damit gehört die Modellreihe zu den erfolgreichsten weltweit. Seit 2014 ist die 6. Generation des VW Passat auf dem Markt, intern wegen der zwischenzeitlichen Facelift-Modelle der Vorgänger „Baureihe B8“ genannt. Auf mehrere Dinge war beim VW Passat im Laufe seiner Entwicklungsgeschichte immer Verlass: Jedes neue Modell war größer als der Vorgänger, komfortabler und technisch raffinierter – und es war teurer. Der günstigste VW Passat steht im Modelljahr 2018 mit 26.750 Euro in der Liste. 1975 kostete ein Variant mit 75 PS rund 9.600 D-Mark. Bis in die 80er-Jahre war der Passat ein typischer Familienkombi. Später drehte sich die Nachfrage: Die meisten Neuzulassungen entfielen nun auf Geschäftsfahrzeuge. VW-typische Merkmale wie Zuverlässigkeit und hohe Qualität machten das Modell zum beliebtesten Firmenauto Deutschlands in der Mittelklasse. Für Gebrauchtwagenkäufer kann der Passat sehr interessant sein: Angebotene Dienstfahrzeuge sind zumeist noch relativ neu, verfügen jedoch häufig über eine hohe Laufleistung – das bietet Spielraum zum Handeln!
Er ist der unumstrittene Star im Firmenfuhrpark: Der VW Passat ist seit vielen Jahren der beliebteste Dienstwagen in Deutschland. Als Mittelklasse-Kombi hatte er lange Zeit kaum Konkurrenz zu fürchten. Und wenn sich doch Mitbewerber zeigten, kamen diese aus dem eigenen Haus: Der Superb Combi der Konzernmarke Škoda beispielsweise, der über noch mehr Platz im Fond verfügt und weniger kostet. Oder der Golf Variant, zwar kleiner, aber auch deutlich günstiger. Womit das größte Problem der mehr als 40 Jahre alten VW-Ikone Passat benannt wäre: Er ist mit der Zeit ganz schön teuer geworden. Jedenfalls als Neuwagen. Fast 27.000 Euro für das Einstiegsmodell, zwischen 30.000 und 40.000 Euro für den technischen Mittelbau mit TSI- und Diesel-Motoren. Ein paar Extras obendrauf und man liegt über der Grenze von 50.000 Euro. Das muss man sich als Konsument erst einmal leisten wollen. Volkswagen ließ sich das Label „Made in Germany“ – gefertigt wird der Passat in Emden und in Zwickau – und die hochwertige Verarbeitung und hervorragende technische Ausstattung stets gut bezahlen. In der Folge wurde der Passat als Neufahrzeug zunehmend zum Auto für Dienstreisende, die private Nachfrage verlagerte sich auf den Gebrauchtwagenmarkt. Dort zeigt sich, dass der VW Passat über alle Baureihen hinweg stets ein gefragtes Auto war. Ein Passat verkauft sich erfahrungsgemäß auch als Gebrauchter überdurchschnittlich gut. Hohe Laufleistungen bei Passat-Modellen, die beispielsweise im Kundendienst eingesetzt worden sind, bieten wiederum Chancen für die Käuferseite.
Von den Anfängen zum „Happy Face“
Volkswagen brachte den Passat 1973 als Nachfolger des VW 1600 auf den Markt. Die erste Generation (B1, 1973-1980) basierte noch auf dem damaligen Audi 80 und wurde auf Anhieb ein Verkaufserfolg. Die aus heutiger Sicht geradezu zierlich wirkende erste Passat-Generation wurde gern in damals modischen, farbigen Lackierungen geordert – satte Grün-, Gelb- und Blau-Töne kennzeichneten die Anfangszeit des Passat. Der Mittelklasse-Kombi war 4,22 Meter lang und 1,60 Meter breit, Radstand: 2,47 Meter. Diese Maße muss man sich vor Augen führen, wenn man sich die dann folgende Entwicklung der Modellreihe anschaut. Denn der VW Passat wuchs mit jeder neuen Generation. Bereits die Baureihe B2 (1980-1988) war fast 30 Zentimeter länger als der Vorgänger. Beim grundlegend neu entwickelten Passat B3 (1988-1993) wurde der Motor erstmals quer verbaut, was den Fahrgastraum erneut geräumiger werden ließ. Die markante, fließende Frontpartie ohne Kühlergrill ist das Kennzeichen des B3, allerdings war der Passat damals das einzige VW-Modell mit einer derart ausgefallenen Optik. Deshalb bekam das Modell 1993 im wahrsten Sinne des Wortes ein Facelift verordnet. Der an den Seiten leicht nach oben gezogene Kühlergrill des B4 ging als „Happy Face“ in die Modellgeschichte ein.
In 40 Jahren zum Goliath
Der zusätzlich zum Standort Emden nun auch in Zwickau produzierte Nachfolger B5 (1997-2005) ist der erste vollverzinkte Passat. Er teilt sich den Antriebsstrang mit dem Audi A4, weshalb Volkswagen zum Längseinbau der Motoren zurückkehrte. Erstmals nach 27 Jahren fiel der Innenraum ein Stückchen kleiner aus als beim Vorgängermodell. Im Rahmen eines Facelifts im Jahr 2000 behob Volkswagen einige grundlegende Qualitätsprobleme des Modells, die auf den Lopez-Effekt zurückzuführen waren. 2005 begann die Zeit des B6, der statt Audi-Motoren die Antriebstechnik aus dem Golf V nutzte, was bedeutete: Kommando zurück – quer eingebauter Motor, noch einmal mehr Platz für die Passagiere. Das Facelift zum B7 im Jahr 2010 war hauptsächlich optischer Natur, Karosserie und Technik blieben weitgehend identisch mit dem B6. Mit dem Derivat “Alltrack“ gab es ab 2011 zum ersten Mal einen Offroad-Passat. Die 6. Generation des VW Passat schickte Volkswagen ab 2014 ins Rennen. Der B8 basierte erstmals auf dem Modularen Querbaukasten von VW, was den Radstand gegenüber dem B7 verlängerte und die Fahrgastzelle nochmals vergrößerte. Der Passat B8 ist 4,77 Meter lang, 1,83 Meter breit und hat einen Radstand von 2,79 Meter: ein Goliath im Vergleich zu seinem Ur-Ahn, dem Passat der ersten Stunde.
Digital und analog in Bestform
Der Passat der 6. Generation präsentiert sich flacher, breiter, länger und optisch überhaupt nicht bieder - ein Kritikpunkt, dem sich seine Vorgänger wiederholt ausgesetzt sahen. Aber er sieht nicht nur gut aus, er ist auch mehr als alltagstauglich. Ein ergonomisch geformter Fahrersitz, viel Bein- und Kopffreiheit im Fond sowie eine bis dahin unerreichte Fülle von Assistenzsystemen. Dazu zählt serienmäßig eine Müdigkeitserkennung, sollte es sich der Fahrer zu bequem gemacht haben. Die lange Liste digitaler Assistenten machte den VW Passat in der Fachpresse zum „rollenden Computer“, wobei das Modell auch in der analogen Welt punkten kann. Zum Beispiel beim gewohnt beachtlichen Ladevolumen. Der Variant kann bis zu 1.780 Liter Zuladung aufnehmen, die Limousine immerhin maximal 1.152. Alle Tests bescheinigen dem VW Passat eine gute Fahrwerksabstimmung und hohen Federungskomfort, gelobt werden die Verarbeitung und das edel wirkende Interieur der drei von Volkswagen bekannten Ausstattungslinien „Trendline“, „Comfortline“ und „Highline“. Aus dem umfangreichen und zwischenzeitlich immer wieder überarbeiteten Angebot an VW-Motoren bieten sich für den Stadtverkehr die beiden 150-PS-Maschinen an, für längere Strecken und höhere Endgeschwindigkeiten hat Volkswagen Aggregate mit bis zu 240 und 280 PS im Angebot.