Der Passat B5 war ein Produkt der Synergiebestrebungen des VW-Konzerns, um Kosten zu senken und so wettbewerbsfähig zu bleiben. Der Passat teilte sich die PL 45-Architektur mit dem Audi A4. Daher war auch, anders als beim Vorgänger, beim VW Passat B5 der Motor wieder längs eingebaut. Das reduzierte die Platzverhältnisse im Vergleich zum Vorgänger etwas, dennoch saßen die Passagiere nicht beengt. Der Variant hatte dazu noch den Vorteil eines geräumigen Kofferraums mit einem Volumen von 495 bis 1.600 Litern.
Gutes Fahrwerk
Ein weiterer positiver Effekt der technischen Verwandtschaft zum Audi A4 war das deutlich verbesserte Fahrwerk. Der VW Passat erhielt die Verbundlenker-Hinterachse und die Vierlenker-Vorderachse des Audi A4. Das brachte mehr Komfort gepaart mit einem Plus an Agilität und erfüllte damit die Königsdisziplin der Fahrdynamik.
Bei der Qualität war der Passat B5 ein Fahrzeug mit zwei Gesichtern. Auf der einen Seite standen Verbesserungen wie eine vollverzinkte Karosserie, robuste Bauteile wie der Auspuff sowie lange Inspektionsintervalle, die die Wartungskosten drückten. Auf der anderen Seite gab es vor allem bis zur Modellpflege 2000 eine Reihe von Qualitätsproblemen wie beispielsweise die Spurstangen. Nach dem Facelift, das hauptsächlich optischer Natur war, wurden dennoch viele der Mängel beseitigt.
Sicherheitsniveau mit Modellpflege verbessert
Der VW Passat wurde zweimal einem Euro-NCAP-Crashtest unterzogen – mit recht unterschiedlichen Ergebnissen. 1997 waren es lediglich drei Sterne, vier Jahre und diverse Nachbesserungen durch eine Modellpflege später, gaben die Prüfer dem Passat B5 GP dann vier Sterne. Die Verbesserungen zeigten sich vor allem im Crashverhalten des Frontscheibenrahmens inklusive A-Säule. Während im ersten Prüflauf die A-Säule noch 6,8 Zentimeter nach innen geschoben wurde, lobten die Tester bei der Wiederholung die stabile Fahrgastzelle. Dennoch blieb die Struktur in beiden Crashtests erhalten und die Türen ließen sich problemlos öffnen. Beim Passat waren Front- und Seitenairbags serienmäßig verbaut, Kopfairbags kosteten außer beim Modell mit W8-Motor immer Aufpreis.
Für den Passat B5 standen VW-typisch viele verschiedene Motoren zur Auswahl: Schon aufgrund seiner Bauweise stach der W8-Motor mit 275 PS aus dem Antriebsspektrum heraus. Bei den Benzinmotoren stand mit dem 193 PS starken V6-Triebwerk eine Alternative zur Verfügung. Bei den Diesel-Motoren reichte die PS-Bandbreite von 90 PS bis 180 PS. Durch den Techniktransfer erhielt der VW Passat auch Audis Allradantrieb Quattro, der beim Wolfsburger fast unverändert als 4Motion übernommen wurde.
Fazit zum VW Passat B5
Der VW Passat setzte die Tradition des erfolgreichen Wolfsburger Mittelklassewagens fort. Rund 80 Prozent der Passatkäufer entschieden sich für den Variant, der 495 bis 1.600 Liter Kofferraumvolumen bot. Die Werkstattkosten waren aufgrund langer Wartungsintervalle sowie der robusten Bauteile wie etwa der Auspuff und die vollverzinkte Karosserie niedrig. Allerdings gab es beim Passat Variant B5 auch Qualitätsprobleme, die aber mit der Modellpflege 2000 zu einem guten Teil beseitigt wurden. In der Motorenauswahl gab es für alle Anforderungen das passende Aggregat, inklusive eines 275 PS starken W8-Benziners als Leistungsspitze.