Der VW Lupo ging als „erstes 3-Liter-Auto" in die automobile Geschichte ein. Gebaut wurde das Modell in den Jahren von 1998 bis 2005 und zwar ausschließlich als 3-Türer, wahlweise mit vier oder fünf Sitzplätzen. Der Lupo war nicht nur das erste 3-Liter-Auto der Geschichte, sondern auch der erste Kleinstwagen von VW, was dem Konzern ein neues Marktsegment eröffnete. Der nahezu baugleiche Arosa der Volkswagen-Konzerntochter Seat startete allerdings bereits 1997.
Der VW Lupo wurde zum Verkaufsstart im Jahr 1998 mit einem 1,0-Liter-Vierzylinder-Benziner, einem 1,4-Liter-Vierzylinder-Benziner oder einem 1,7-Liter-Vierzylinder-Diesel angeboten. Die beiden Benziner leisteten 50 und 75 PS, der Diesel 60 PS. Lediglich der stärkere der beiden Benziner sorgte mit seinen Fahrwerten (172 km/h Spitze, 12 Sekunden von 0 auf 100 km/h) für ein ordentliches Vorwärtskommen auf der Autobahn. Ein Jahr später folgte eine Version mit 100 PS, die dem Lupo zu nochmals besseren Fahrleistungen verhalf (Spitze 188 km/h, 10 Sekunden von 0 auf 100 km/h).
Im selben Jahr startete auch der 3-Liter-Lupo, der von einem 1,2-Liter-Dreizylinder-Dieselmotor mit 61 PS angetrieben wurde, der ihn immerhin 165 km/h schnell machte und in 14,5 Sekunden von 0 auf 100 km/h beschleunigte. Wer das nicht ständig ausnutzt, ist tatsächlich so günstig unterwegs wie mit kaum einem anderen Auto. Wiederum ein Jahr später, im Jahr 2000, startete mit der GTI-Ausführung der mit Abstand sportlichste und schnellste Lupo. 205 km/h Spitze und eine Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in 8,2 Sekunden machen den Lupo GTI auch heute noch zum Freudenspender.
1,4-Liter-Benziner mit 75 PS
„3-Liter-Lupo“ wird bei entsprechender Fahrweise dem Namen gerecht
GTI-Version mit sportlichen Fahrleistungen
Test
Keine Frage, der VW Lupo ist ein sympathisches Auto mit knuffigem Blechkleid, der je nach Motorisierung sehr sportlich oder besonders sparsam fährt. Damit ist er auch als Gebrauchtwagen interessant, vorausgesetzt, man berücksichtigt einige Punkte, die ansonsten schnell zu Verdruss führen können. So muss man wissen, dass die „3-Liter-Auto“-Ausführung zwar tatsächlich sehr verbrauchsgünstig ist, dass aber einige verbaute Teile teurer sind als im „normalen“ Lupo. Auch der hat seine Tücken. So litten die 1,0- und 1,4-Liter-Benzinmotoren bis zum Baujahr 2000 darunter, dass bei Minusgraden die Kurbelgehäuseentlüftung einfrieren konnte. Kapitale Motorschäden waren die Folge. Ein Problem, das von allen VW-Konzern-Modellreihen bekannt ist, bei denen diese Motoren eingesetzt wurden. Ab 2000 verbaute VW deshalb eine Zusatzheizung, die diese Gefahr bannte. Zudem sollte man bei allen Lupo darauf achten, dass die Fensterheber und die Scheibenwischer ordnungsgemäß funktionieren. Defekte Anlasser und Magnetschalter können zudem für Frust sorgen.
beim 1,0- bzw. 1,4-Liter-Benziner vor Baujahr 2000 drohen Motorschäden
teure Ersatzteile beim „3-Liter-Auto“
ordentlicher Fahrkomfort, sicheres Fahrverhalten
Preise
Der lang begehrte „3-Liter-Lupo“ dürfte angesichts der aktuellen Diesel-Debatte deutlich an Attraktivität verloren haben. Ohnehin wäre es nicht ganz einfach, überhaupt ein passendes Exemplar zu finden. Denn besonders die mit grüner Plakette verfügbaren Exemplare sind rar und waren bis zur Dieseldiskussion auch sehr teuer. Selbst heute werden für Fahrzeuge mit einer Laufleistung von weit über 200.000 Kilometern noch Preise von 2.000 Euro und mehr aufgerufen. Alles andere als ein Schnäppchen ist auch der GTI. Hier beginnen die Preise aktuell bei etwa 3.000 Euro für Fahrzeuge, die die 200.000-Kilometermarke bereits weit überschritten haben. Findet man eins der seltenen Exemplare um die 100.000 Kilometer, möglichst noch scheckheftgepflegt, werden sage und schreibe um die 7.000 Euro verlangt. Günstiger bekommt man den ebenfalls recht flotten 1,4-Liter-Benziner mit 100 PS. Fahrzeuge mit einer Laufleistung von rund 120.000 Kilometern finden sich ab etwa 3.000 Euro. Allerdings ist auch hier das Angebot eher gering (Stand April 2018).
„3-Liter-Lupo“ selten und selbst mit hoher Laufleistung (noch) nicht günstig
für gepflegte GTIs werden Liebhaber-Preise ab 7.000 Euro verlangt
1,4-Liter-Benziner mit 100 PS und 120.000 Kilometer schon ab 3.000 Euro
Serienbeschreibung
Zum Start waren für den Lupo ein 1,0-Liter- und ein 1,4-Liter-Vierzylinder-Benziner sowie ein 1,7-Liter-Vierzylinder-Diesel verfügbar. Ein Jahr später folgte mit der Einführung der Version mit der exakten Modellbezeichnung „VW Lupo 1.2 TDI 3L“ der große Wurf – nicht unbedingt in den Verkaufszahlen, aber doch in Sachen Image.
Der „Lupo 1.2 TDI 3L“ sicherte sich einen Platz in den Geschichtsbüchern.
Denn dank des neuen Dreizylinder-Dieselmotors, der 61 PS leistete, gelang es VW als erstem Hersteller ein Serienfahrzeug auf den Markt zu bringen, das unter der 3-Liter-Verbrauchsgrenze blieb. Der „Lupo 1.2 TDI 3L“ erreichte im Drittelmix einen Normverbrauch von 2,99 Litern Diesel auf 100 Kilometern und sicherte sich so seinen Platz in den Geschichtsbüchern. Erreicht werden konnte dieser Wert allerdings nicht alleine durch den sparsamen Motor. Vielmehr war eine ganze Reihe von Modifikationen gegenüber dem Standard-Lupo notwendig. So setzte man konsequent auf Leichtbautechnik und verwendete etwa für Motorhaube und Türen Aluminium, während man für die Scheiben ein dünneres Glas wählte. Ebenso wurde ein automatisiertes Schaltgetriebe sowie eine Start-Stopp-Automatik verbaut. Der Spar-Lupo erreichte so einen Schadstoff-Ausstoß von 81 Gramm Kohlendioxyd pro Kilometer. Damit erfüllt er die steuerlichen Voraussetzungen für die Einstufung als „3-Liter-Auto“, das maximal 90 Gramm ausstoßen darf. Zudem war er der erste Diesel-Pkw überhaupt, der die Abgas-Norm Euro 4 erfüllte. Spätere Baujahre erhielten auch ohne Partikelfilter die grüne Feinstaubplakette.
Der GTI – nicht nur optisch stark
Doch der Lupo konnte auch ganz anders. Als „GTI“ leistete VWs erster Kleinstwagen stolze 125 PS. Die beschleunigten den 1,6-Vierzylinder-Benziner in knapp über acht Sekunden aus dem Stand auf 100 km/h und machten ihn 205 km/h schnell. Das Fahrverhalten war sportlich, die Karosserie entsprechend 20 mm tiefergelegt. Scheibenbremsen (auch hinten) sorgten dafür, dass der sportlichste Lupo im Notfall nicht übers Ziel hinaus schoss. Auch optisch machte dieser Lupo einiges her. Breitere Kotflügel, Seitenschweller, Auspuff mit Doppelendrohr und im Innenraum Eyecatcher wie rote Ziernähte an den Sportsitzen, Aluminiumpedale sowie ein Lederlenkrad sorgten für die Zugehörigkeit zur Spezies GTI. Knapp eine halbe Million Exemplare wurden vom Lupo insgesamt gebaut, ehe im Sommer 2005 die Produktion eingestellt wurde. Nachfolger war der VW Fox, der in Brasilien gebaut wurde.
Kundenbewertungen
4.0
(1 Bewertungen)
Sicherheit
3.0
Sparsamkeit/Verbrauch
5.0
Preis-Leistung
5.0
Pascal S. am 17. April 2024
VW Lupo Oxford
Ein sehr Fahranfänger freundliches Auto.
Steuern, Versicherung und Verbrauch sehr günstig.
Zu wenig Leistung. Sehr kleiner Kofferraum und Platz im Innenraum. Ich vermisse an dem Auto elektrische Fensterheber, Zentralverriegelung und eine Klimaanlage. Das Auto liegt schlecht in den Kurven