Der erste Golf Variant kam erst 1993 und damit fast 20 Jahre nach dem ersten Golf auf den Markt. Anders als beim Passat spielte die Kombiversion von Anfang an nur eine untergeordnete Rolle. Zwischenzeitlich gab es bei VW sogar die Überlegung, den Ableger wieder einzustellen.
Mit der siebten Generation scheint sich der Golf Variant allerdings etabliert zu haben. Er transportiert alle Tugenden des Schrägheck-Golfs in die Kombi-Liga, bietet viel Platz, ein ebenso handliches wie komfortables Fahrverhalten, effiziente Motoren und nicht zuletzt eine Verarbeitungsqualität, die in dieser Klasse kaum Konkurrenz findet. In der Summe seiner Qualitäten kann der Variant seine Wettbewerber in Vergleichstests meist auf Abstand halten.
Allerdings wird dieser Abstand geringer, was nicht am Golf, sondern an der immer besseren Qualität der durchweg günstigeren Konkurrenten liegt. So hat auch der neue Opel Astra Sports Tourer kaum nennenswerte Schwächen. Zusätzlich bietet er das etwas ausdrucksstärkere Design. Konkurrenz hat der Variant auch im eigenen Konzern: Der Skoda Octavia Combi verfügt über ein noch etwas größeres Ladeabteil als der Golf. Hinzu kommt der Seat Leon ST, der das Kombi-Thema deutlich sportlicher interpretiert als die beiden Konzernbrüder. Was andere Hersteller jedoch bis heute nicht ansatzweise erreicht haben, ist das klassenlose Image, das auch den Variant auszeichnet.
Im Juli 2016 unterzog Volkswagen den VW Golf VII Variant einem ersten Facelift, von dem äußerlich wenig zu bemerken ist. Es gab veränderte Lufteinlässe, ein neues LED-Tagfahrlicht sowie ein leicht verändertes Design der Rückleuchten. Mehr Neuigkeiten zogen dagegen im Innenraum ein: Der Touchscreen wurde merklich vergrößert, außerdem hielt nun eine Gestensteuerung auch in der Kompaktklasse Einzug.
Es ist wahrscheinlich, dass der VW Golf VII Variant noch weitere Aktualisierungen erleben wird – vor allem, weil Volkswagen als Folge des Abgasskandals auch den Markstart des Nachfolgers hinauszögert. Sollte die achte Generation des Bestsellers ursprünglich bereits 2018 erscheinen, wird es nun wohl bis zum Jahr 2019 dauern.
Fazit
Der VW Golf 7 Variant übernimmt alle Tugenden, die auch das Schrägheckmodell auszeichnen. Verglichen mit diesem ist er 31 Zentimeter länger und bietet ein um rund 40 Prozent größeres Kofferraumvolumen. Zu kritisieren gibt es am Golf Variant nicht viel, wenn einigen das Design auch zu nüchtern und vernünftig erscheinen mag. Die Konkurrenten des Variant heißen Ford Focus Turnier oder Opel Astra Sports Tourer.