Eine lange Lebensdauer war dem Variant des VW Golf V nicht beschieden. Während die Limousine bereits im Herbst 2003 präsentiert wurde, sollte es bis 2007 dauern, bis der neue Variant die Kombi-Version des Golf IV ablöste. Die Neuauflage wuchs um stolze 16 Zentimeter auf 4,56 Meter Länge, bot deutlich mehr Platz und einen bis zu 1550 Litern fassenden Kofferraum. Der Variant war der bis dahin größte Golf und damit auf Augenhöhe mit dem eigentlich höher angesiedelten und deutlich teureren Audi A4.
Sichere Straßenlage und sparsame Dieselmotoren
Nun kamen auch Variant-Fahrer in den Genuss der Technik des Golf V. Denn für diese Generation gönnten die Techniker dem Golf eine komplett neue Hinterachse, mit der das Fahrverhalten deutlich besser und sicherer wurde. Das Fahrverhalten bot nun einen überzeugenden Kompromiss aus sportlich straff und komfortabel. Die Seitenneigung und die Wankbewegungen waren gering, die Lenkung gefiel mit direkter Ansprache und Präzision. Gerade für Variant-Fahrer war die Kombination mit den Dieselmotoren reizvoll. Allerdings gab es zum Start nur zwei Varianten, den 1,9-Liter-TDI mit 105 PS und den 2,0-Liter-TDI mit 140 PS. Die alte Pumpe-Düse-Technik sorgte für raues Laufverhalten, überzeugte aber mit direkter Ansprache und recht niedrigen Verbrauchswerten.
Trotz guter Bewertungen nur kurze Lebenszeit
Ein typischer Variant, könnte man meinen. Dazu passt auch, dass der lange Golf vor allem vernünftig motorisiert wurde. Außergewöhnliche Optionen wie einen GTI-Motor mit 200 PS gab es noch nicht. Dafür wurde der Variant wegen seiner ausgewogenen Eigenschaften ohne nennenswerte Schwächen, sieht man einmal vom damals recht hohen Kaufpreis ab, weitgehend gelobt. Das änderte auch nichts daran, dass er bereits 2009 nach nur gut zwei Jahren vom Golf VI Variant abgelöst wurde. Dass der neue Variant unter dem neuen Blechkleid viel Technik vom Vorgänger hatte, spricht auch wieder für den Golf V Variant.
Fazit zum VW Golf V Variant
Ein VW Golf im XL-Format. So könnte man den Spätzünder VW Golf Variant V bezeichnen. Als Nachzügler kam er erst dreieinhalb Jahre nach der Limousine im Jahr 2007 auf den Markt. Dafür verwöhnte er Golf-Kunden mit ungewöhnlichem Format und viel Platz. 4,56 Meter wurde der Variant lang und lag damit nur drei Zentimeter unter dem zeitgleich eingeführten Audi A4 Avant. Wer einen soliden Kombi suchte, der viel Platz bot und kaum technische Schwächen zeigte, kam damals am Golf Variant kaum vorbei. Das Motorenangebot war nicht ganz so groß wie bei der Limousine und reichte nur bis 170 PS. Sonst hätte er womöglich tatsächlich dem Audi A4 zu viel Konkurrenz gemacht.