Erst im Mai 1999 und damit etwa zwei Jahre nach dem Start des Golf IV war auch die Variant genannte Kombi-Version verfügbar. Der zeichnete sich ebenso wie der Drei- und Fünftürer durch eine deutlich gesteigerte Qualität und durch modernere Sicherheits- und Motoren-Technik gegenüber der vorherigen Baureihe aus. Ob bei den Spaltmaßen zwischen den einzelnen Karosseriebauteilen oder den hochwertigeren Kunststoffen im Innenraum, ob beim größeren Platzangebot oder der verbesserten Sicherheitsausstattung – der Golf IV bot auch als Variant deutlich mehr Auto als sein Vorgänger.
Allerdings darf das nicht darüber hinwegtäuschen, dass erst Fahrzeuge ab 2000 und ab 2001 einige der technischen Kinderkrankheiten der frühen Baujahre überwunden hatten und zudem Motoren aufwiesen, die auch heutigen Ansprüchen an Leistung und Verbrauch genügen.
Der stärkste Motor war ein Diesel mit 130 PS
Beim Golf IV Variant konnte man zwar nicht wie bei der Limousine aus einer Palette mit 20 verschiedenen Motoren wählen, mit zwölf Varianten aber hatte auch der Kombi-Kunde genügend Auswahlmöglichkeiten. Bei allen verfügbaren Motoren handelte es sich um Reihenvierzylinder, von denen der ab 2001 verbaute 1,6-Liter-Benziner mit FSI-Technik sowie der 1,9-Liter-TDI mit Turbo-Diesel-Technik die empfehlenswertesten sind.
Drei Ausstattungslinien: Comfortline, Trendline, Highline
Weil der Golf IV Variant erst 1999 startete, hatte er anders als die bereits zwei Jahre zuvor erhältlichen Limousine in jeder Motorisierung ESP serienmäßig an Bord. Mit den drei Ausstattungslinien, „Comfortline“, „Trendline“ oder“ Highline“ konnte man den Golf IV zudem aufwerten, etwa durch einen Tempomat oder eine manuelle oder automatische Klimaanlage.
Dank Vollverzinkung war Rost kein Thema, Qualitätsprobleme gab es dennoch
Die vollverzinkte Karosserie des Golf IV gilt als rostresistent. Dennoch waren die ersten Jahrgänge der Baureihe nicht frei von Problemen. Durchhängende Türen waren noch das geringste, kapitale Motorschäden beim 1,4-Liter-Benziner durch Frost das schwerwiegendste Problem. Für Käufer der TDI-Modelle gilt: Der rechtzeitige Wechsel des Zahnriemens ist dringend zu beachten. Ansonsten kann ein kapitaler Motorschaden drohen. Auch weitere Baugruppen waren nicht frei von Mängeln. Die Diesel fielen bisweilen durch defekte Einspritzinjektoren auf, während bei beiden Motorarten die hinteren Bremsen vom TÜV beanstandet wurden.
Fazit Golf IV Variant
Der Golf IV gilt als bevorzugte Golf-Baureihe auf dem Gebrauchtwagenmarkt. Das ist beim Variant genannten Kombi nicht anders als bei der Limousine. Dabei profitiert auch der Golf IV Variant davon, dass er trotz seines Alters von zehn bis fünfzehn Jahren noch immer modern wirkt und sich auch so fährt.
Sinnvoll sind dementsprechend auch die moderneren Motoren, der 1,6-Liter-FSI-Benziner und der 1,9-Liter-Turbodiesel, insbesondere in der stärksten Ausführung mit 130 PS. Zudem verfügen diese Fahrzeuge häufig über eine höherwertige Ausstattung, die den Variant zu einem Reise-Mobil gerade für Familien machen. Dem potenziellen TDI-Käufer ist allerdings dringend zu empfehlen, sich einen überzeugenden Nachweis darüber vorlegen zu lassen, dass der Zahnriemen zu den vorgeschriebenen Intervallen getauscht wurde. Ist dieser Nachweis nicht verfügbar, sollte man den Wechsel auf eigene Kosten vornehmen oder nach einem anderen Fahrzeug Ausschau halten.