Die vierte Generation des Wolfsburger Volumen-Modells, das bei seiner Vorstellung 1997 längst die Kompaktklasse zu seiner eigenen Fahrzeugklasse definiert hatte, kann gegenüber dem Vorgänger eine ganze Reihe von Verbesserungen und Vorteilen vorweisen. Dazu zählen ein verbessertes Raumangebot ebenso wie eine deutlich höhere Qualitätsanmutung, die sich nicht nur in wertigeren Materialien, sondern auch durch geringere Spaltmaße in Karosserie und Innenraum zeigte.
Vor allem die Fahrzeuge der beiden ersten Baujahre 1997 und 1998 wiesen allerdings noch eine ganze Reihe von technischen Mängeln auf. Die späteren Baujahre hingegen boten mit ihren zunehmend moderneren Motorisierungsvarianten für jedes Bedürfnis etwas, vom verbrauchsbewussten Fahren bis zum sportlichen Fahrerlebnis.
Motoren mit vier, fünf oder sechs Zylindern
Beim Golf IV setzte VW auf unterschiedliche Motorkonzepte. Während alle Diesel-Modelle Vierzylinder-Reihenmotoren besaßen, kamen bei den Benzinern Vierzylinder-Reihen- sowie Fünf- und Sechszylinder-VR-Motoren zum Einsatz. Während der 1,6-Liter-FSI-Benziner (ab 2001) günstige Verbrauchswerte bescherte, mutierte der R32 mit dem 241 PS starken 3,2-Liter-VR-Sechszylinder zum stärksten Golf aller Zeiten, der mit Geschwindigkeiten um die 250 km/h in die Sportwagen-Liga aufstieg. Bei den Dieseln machten die Triebwerke mit Turbo-Aufladung günstige Verbrauchswerte um die sechs Liter möglich.
Spartanische Grundausstattung
In der Basisversion kommt der Golf IV recht karg daher. ABS, ESP (ab 1999) sowie Front- und Seitenairbags (Kopfairbags ab 2002) sind die wichtigsten der wenigen serienmäßigen Features. Dank der drei Ausstattungslinien Comfortline, Trendline oder Highline lässt sich der Golf IV aber mit einer ganzen Reihe weiterer nützlicher und komfortabler Optionen aufwerten. Dazu gehören eine Easy-Entry-Funktion der Vordersitze, die den Passagieren den Zutritt zum Fond erleichtert, ein Tempomat oder auch eine manuelle Klimaanlage.
Vollverzinkte Karosserie, aber auch Qualitätsmängel
Zwar gilt die vollverzinkte Karosserie des Golf IV als weitestgehend rostresistent. Vor allem die beiden ersten Jahrgänge des Golf IV leiden aber unter technischen Kinderkrankheiten wie durchhängenden Türen. Auch spätere Modelle sind nicht frei von Problemen. Vor allem auf den rechtzeitigen Wechsel des Zahnriemens bei den TDI-Modellen muss geachtet werden, da sonst ein kapitaler Motorschaden droht. Auch weitere Baugruppen weisen für die Baureihe typische Mängel auf. So fallen die Diesel durch defekte Einspritzinjektoren auf, während beim TÜV häufig die Bremsanlage beanstandet wird.
Fazit Golf IV (1J) Dreitürer
Der Golf IV ist die wohl beliebteste Golf-Baureihe auf dem Gebrauchtmarkt. Vor allem mit einem der späteren Modelle ab 2000 bekommen Käufer ein Auto, das auch heute noch auf der Höhe der Zeit wirkt und alle Anforderungen an ein modernes Fahrzeug erfüllt. Dennoch sollte man sich die Zeit für die Suche nach einem Exemplar in der Ausstattungslinie Trendline oder Highline nehmen, da die Basismodelle mit arg spartanischer Grundausstattung daherkommen. Ratsam ist zudem, sich vom Vorbesitzer Dokumente oder Rechnungen zeigen lassen, die vor allem bei den TDI-Versionen den rechtzeitigen Austausch des Zahnriemens belegen.