Das drückt sich vor allem darin aus, dass beim Beetle nicht mehr alles dem Diktat der Geometrie und der Kreisform untergeordnet ist. Die Seitenlinie ist nun etwas flacher und erlaubt sich an der A-Säule einen zarten Knick. Beim Cabriolet kommt ein obligatorischer Heckspoiler dazu, der zwar keck aussieht, aber die saubere Linie unterbricht und der Aerodynamik geschuldet ist.
Der Beetle basiert noch nicht auf dem neuen Modularen Querbaukasten von VW, sondern auf der Plattform des Golf VI. Da auch diese ein hohes Niveau an Fahrstabilität bietet, ist das kein großer Nachteil. Die Federung ist zwar eher von der straffen Sorte, aber allemal kommoder als jene des Mini, der den Beetle dafür an Agilität übertrifft. Im Vergleich der beiden direkten und fast exklusiven Konkurrenten ist der Beetle eher der entspannte Cruiser, der es auch einmal auf etwas längeren Kurzstrecken mit vier Personen aufnimmt.
Für die Fahrt in den längeren Urlaub ist das Beetle Cabriolet aber kaum geeignet. Der Kofferraum fasst spärliche 215 Liter nach ADAC-Messung und ist zudem nur über eine schmale Öffnung zugänglich. Führt man die Persenning für das Verdeck mit sich, ist der Kofferraum schon fast voll. Das Verdeck selbst ist von guter Qualität und öffnet sich elektrisch in zehn Sekunden und auch während der Fahrt bis 50 km/h.
Sportliches Cabrio-Feeling stellt sich mit dem 105 PS starken Basismotor 1.2 TSI noch nicht ein. Dafür muss man zum 1.4 TSI mit 150 PS oder gleich zum 2.0 TSI mit 220 PS greifen. Der Topmotor beschleunigt das Beetle Cabriolet in 6,9 Sekunden auf Tempo 100, so dass bei Insassen die Frage aufkommen kann, ob man nun eigentlich im Wiedergänger des Käfer oder nicht doch des ersten Porsche 911 sitzt. Auch der war deutlich langsamer.
Fazit zum VW Beetle 5C Cabriolet
Mit der Einstellung des VW Golf Cabriolets wird der offene VW Beetle 5C das einzige vollwertige Cabriolet im Programm von Volkswagen. Erwies sich der Vorgänger New Beetle mit seinem knubbeligen Design in der Praxis als fast reines Frauenauto, will der Nachfolger mit flacherer Form und stärkeren Motoren auch bei Sportsfreunden des männlichen Geschlechts punkten. Im Vergleich zu seinem Konkurrenten Mini Cabrio wetzt der Beetle zwar nicht so flink um die Kurven, bietet aber mehr Komfort und einen insgesamt sehr ausgewogenen Auftritt. Diese Eigenschaften lässt sich VW aber vor allem im Vergleich zum geschlossenen Beetle teuer bezahlen.