Der Volvo V40 war, als er 2012 auf den Markt kam, allerdings kein ganz neues Modell – zumindest hatte der schwedische Hersteller einen kleinen Kombi mit gleichem Namen schon einmal im Programm, von 1995 bis 2004. Damals war der rund 4,50 Meter lange V40 das erste Modell, mit dem die Schweden von ihrem charakteristischen und über Jahrzehnte beibehaltenen kastenförmigen Karosseriedesign deutlich abrückten.
Der erste V40, wie er auf der IAA 1995 vorgestellt wurde, war zusammen mit der Limousine S40 noch eine Gemeinschaftsproduktion mit dem zeit- und baugleichen Mitsubishi Carisma. Angetrieben wurde das Auto von Vierzylindermotoren, wobei die Benziner 105 PS bis 200 PS stark waren, die Diesel mit 90 PS bis 116 PS noch etwas schwächlich. Gebaut wurden das schwedische wie japanische Modell in den Niederlanden, der Verkauf von Limousine wie Kombi startete 1996. Dem Ruf, besonders sichere Autos zu bauen, versuchte Volvo mit Seitenairbags als Serienausstattung weiter gerecht zu werden.
V40 (und S40) erhielten im Jahr 2000 eine Modellüberarbeitung, bei der äußerlich Stoßstangen, Kotflügel, Seitenleisten und Rückleuchten geliftet wurden. Im Interieur gab es ein neues Armaturenbrett sowie Verbesserungen am Fahrwerk inklusive einer neuen Fünfgang-Automatik. Zur Steigerung der Sicherheit gab es neue Kopfairbags serienmäßig.
Bis 2012 übernahm das Modell V50 die Rolle des kleinen Kombis
Ein weiteres dezentes Facelift führte Volvo 2002 durch, bevor 2004 das Ende des ersten V40 mit dem Erscheinen des V50 kam, der bis 2012 die Rolle des kleinen Kombis übernahm. Weniger ausdrücklich als Kombi denn als Kompaktwagen präsentierte Volvo auf dem Genfer Salon 2012 dann die Neuauflage des V40. Dort bewarben die Schweden den Neuen zum einen als bis zu 254 PS starken Golf-Gegner mit Fünfzylinder-Turbobenziner, andererseits aber auch als Sparmeister mit einem angegebenen Normverbrauch von 3,6 Litern (CO2-Ausstoß: 95 g/km) für den genügsamsten Diesel.
Auch der Sicherheitsaspekt rückte wieder in den Fokus. Der 4,37 Meter lange Fünftürer kam im Spätsommer 2012 mit einem in die Motorhaube integrierten Airbag für Fußgänger – eine Weltneuheit. Außerdem gab es eine City-Notbremse, ein Querverkehrs-Warner, eine aktive Spurführungshilfe sowie einen Totwinkel-Assistent – selbstredend das Meiste davon gegen Aufpreis.
Beim Stauvolumen versagte das Auto dagegen mit 324 bis maximal 1032 Liter auf ganzer Linie – selbst ein Audi A3 Sportback bot standardmäßig fast 60 Liter mehr, obwohl er etwas kürzer ist. Dafür aber durften sich Kunden erstmals über eine neue Display-Anzeige statt konventioneller Instrumente im Cockpit freuen.
CrossCountry für ein wenig Offroad-Feeling
Unter die Motorhaube montierte Volvo zunächst zwei Vierzylinder-Benziner und drei Common-Rail-Diesel mit 115 PS bis 180 PS. Später kamen noch stärkere, bis 245 PS starke Antriebe hinzu sowie der erwähnte Fünfzylinder. Mittlerweile arbeiten im V40 sämtliche Vierzylinder-Aggregate mit zwei Litern Hubraum – mit Ausnahme eines 1,5-Liter-Benziners, der in zwei Ausbaustufen mit 122 PS und 152 PS aufgelegt wurde.
Der V40 ersetzte die Modelle S40, V50 und C30 – doch liefen bereits damals konkrete Überlegungen zur erweiterten SUV-Strategie. Auch fiel damals der Name des im Herbst 2017 präsentierten XC40. Für ein wenig Offroad-Feeling in der Kompaktklasse musste aber zunächst der V40 CrossCountry sorgen, der zum Modelljahr 2013 mit mehr Bodenfreiheit, Schutzbeplankungen aus Kunststoff und einem optionalen Allradantrieb und wie die anderen Modelle wahlweise mit Schaltgetrieben, Automatik oder Doppelkupplungsgetriebe in den Handel kam.
Die aktuelle Version des V40 ist seit Frühjahr 2016 auf den Straßen. Das jüngste Facelift brachte dem Kompaktwagen neben einem frischen Kühlergrill-Design die optionalen LED-Tagfahrleuchten im neuen „Thors Hammer“-Design wie sie alle neuen Volvos zieren. Unter dem T5 mit 245 PS wurde als zweitstärkster Ottomotor der 190 PS leistende T4 eingeführt. Der kräftigere Fünfzylinder wird schon länger nicht mehr angeboten. Auch in Sachen Konnektivität legte Volvo nach. Neben Smartphones können nun auch sogenannte Wearables wie die Apple Watch oder Android-basierte Geräte mit dem Auto kommunizieren.