Volvo – das stand früher für kantige Limousinen und kastige Kombis. Erst relativ spät haben die Schweden begonnen, auch kleinere Fahrzeugklassen zu bedienen. Der V40 misst für einen Kompaktwagen stattliche 4,37 Meter und weckt mit seinem relativ steilen Heck bei fast schon coupéhafter Dachlinie Assoziationen an die Kombis der Marke. Wer daraus auf ein üppiges Ladevolumen schließt, wird allerdings enttäuscht. Tatsächlich liegt das Fassungsvermögen sogar unter dem Durchschnitt der Klasse. Der beim Nachmessen strenge ADAC kam nur auf 235 Liter bei Beladung bis zur Gepäckraumabdeckung.
Schnörkelloses Design im Innenraum
Auch sonst ist der Volvo gemessen an seiner Außenlänge kein Raumwunder. Hinten sitzt es sich nur bis zu einer Körpergröße von etwa 1,80 Meter gut. Insgesamt gehen die Platzverhältnisse aber in Ordnung, zumal sich die Passagiere über bequeme Sitze freuen können. Auch das Ambiente des Innenraums trägt zum Wohlbefinden bei, kann es doch mit einigen Zeugnissen schwedischer Designkunst, wie etwa der freistehenden Mittelkonsole, aufwarten.
Dass bei Volvo inzwischen Design manchmal vor Alltagsnutzen geht, zeigt sich aber an der schlechten Übersichtlichkeit nach hinten. Die Heckscheibe gleicht, vom Fahrersitz aus betrachtet, der sprichwörtlichen Schießscharte.
Federung eher von der straffen Sorte
Beim Fahren erweist sich der Volvo als sportlich-straffer und durchaus agiler Vertreter seiner Gattung, auch wenn die Lenkung etwas synthetisch ausgefallen ist und der Wendekreis mit 12,50 Metern deutlich zu groß. Die Fahrstabilität ist über jeden Zweifel erhaben, so wie der Volvo V40 auch dank seiner vorbildlichen Sicherheitsausstattung zu den sichersten Autos seiner Klasse gehört. Das gilt für Insassen und Fußgänger als mögliche Unfallopfer gleichermaßen.
Fans der Marke werden bedauern, dass der V40 im Zuge der Modellpflege seinen Fünfzylindermotor verloren hat. Mit den neuen Turbo-Vierzylindern lässt sich aber gut leben, auch wenn ein wenig Exklusivität auf der Strecke geblieben ist.
Fazit Volvo V40 (M/525)
Dass Volvo inzwischen chinesischen Eigentümern gehört, ist dem V40 nicht anzumerken. Sowohl vom Design als auch von der Zuverlässigkeit und Sicherheit her verkörpert er klassische Tugenden der Marke und beweist, dass die Schweden nicht nur Kombis und Geländewagen, sondern auch gute Kompaktwagen bauen können.
Dabei ist der V40 nicht frei von Schwächen. Raumangebot und Übersichtlichkeit leiden unter der dynamisch zugespitzten Designlinie, und der Wendekreis fällt für einen Kompaktwagen ungewöhnlich groß aus. In Vergleichstests hat der V40 gegenüber der deutschen Premiumkonkurrenz wie Audi A3, BMW 1er oder Mercedes A-Klasse meist das Nachsehen, aber überzeugte Volvo-Fans ficht das nicht an. Sie erfreuen sich am Design, der unverwüstlichen Qualität und am Image der Marke, dem trotz hoher Preise etwas Klassenloses anhaftet.