Der zunächst noch in Japan, ab 2001 aber im Toyota-Werk in Onnaing in Nordfrankreich produzierte Kleinwagen wurde anfangs ausschließlich mit einem Vierzylinder-Benziner ausgeliefert, der aus 1,0 Liter Hubraum 68 PS zog, als Novum in der Klasse zur Steigerung des Wirkungsgrades aber über eine variable Ventilsteuerung verfügte. Die Höchstgeschwindigkeit gab Toyota mit 156 km/h an, den Normverbrauch mit 5,7 Litern, der im Jahr 2000 auch dank der ersten Start-Stopp-Automatik auf 5,0 Liter gedrückt wurde.
Das Auto war der Nachfolger des über 20 Jahre lang produzierten Starlet, von dem er sich neben dem weit moderneren Design vor allem durch eine größere Fahrzeughöhe (die von 1,40 Meter auf 1,50 Meter wuchs) und dadurch mehr Platz im Innenraum unterschied. Mit ABS, Frontairbags und Radio war auch die Serienausstattung besser. Ausgeliefert wurde der 3,62 Meter lange Wagen als Drei- und für 1000 Euro extra auch als Fünftürer, ebenfalls gegen Aufpreis gab es ein automatisiertes Schaltgetriebe, Navi und Klimaanlage.
Die Erstauflage mit verschiebbarer Rückbank bot eine gewisse Innenraumvariabilität, doch als Verso zum 3,86 Meter langen Microvan weiterentwickelt, bot der Yaris noch mehr Platz. Kenndaten waren ein Stauraum von regulär 390 Litern, durch Versenken der zudem im Lehnenwinkel neigbaren hinteren Sitze auf 2000 Liter erweiterbar. Auch bei der Motorisierung legte Toyota mit einem 86 PS leistenden 1,3-Liter-Motor eine Schippe drauf, der auch im normalen Yaris angeboten wurde und bis zu 175 km/h ermöglichte. Eine Zentralverriegelung mit Fernbedienung gab es im Yaris zu der Zeit bereits – aber auch noch ein Kassettenradio.
Das Cabrio bleibt ein Traum
Unter der Motorhaube kehrte in den Folgejahren eine gewisse Vielfalt ein. 2001 debütierte die Sportversion TS mit 106 PS aus 1,5 Litern. Im Verso verbaut genügte er für maximal 175 km/h, im normalen Yaris ermöglichte er 190 Sachen. Ein Jahr später kam der erste Diesel, ein 1,4-Liter mit 75 PS.
Die Cabrioversion, gezeigt auf dem Genfer Salon 2000, blieb ein Showcar. Dafür gab es 2003 die Modellpflege zur Halbzeit des Modellzyklus. Sie brachte eine neu gestaltete Fahrzeugfront, mehr Ausstattung und überarbeitete Motoren.
Die in der Länge auf 3,79 Meter leicht gewachsene Zweitauflage des Yaris bot einen weit größeren Innenraum, feierte ihre Messepremiere 2005 auf der IAA in Frankfurt und stand im Frühjahr 2006 in den Showrooms. Neu unterm Blech sorgte ein 1,0 Liter großer Dreizylinder mit 69 PS für Vortrieb, ein Vierzylinder kam auf 87 PS, dieselseits kam ein 1,4 Liter großer Common-Rail-Turbo mit 90 PS zum Einsatz.
Knie-Airbag hält Einzug
Von Nummer Zwei wurde kein Verso aufgelegt, dafür legte der Hersteller ein paar Monate später mit der Neuauflage des Sportmodells TS nach, das jetzt auf 133 PS kam, bis zu 194 km/h schnell war und dabei im Schnitt 7,2 Liter Super benötigen sollte (CO2-Ausstoß: 170 g/km). Im Laufe des Modellzyklus folgte ein 1,33-Liter-Benziner mit 99 PS. Auch in Sachen Sicherheit wurde aufgerüstet. Der Yaris fuhr nun mit Front-, Kopf-, Seiten- und erstmals einem Knie-Airbag für den Fahrer sowie einem Schleudertrauma-Schutzsystem.
Auf das Facelift von 2009, das mit Optimierungen im Antriebsstrang vor allem geringeren Verbrauch und niedrigeren Schadstoffausstoß versprach, folgte allerdings schlechte Presse. Weil die Gefahr bestand, dass das Gaspedal klemmt, musste Toyota allein in Europa 1,8 Millionen Fahrzeuge in die Werkstätten rufen, auch der Yaris war betroffen.
Nicht vergessen, aber behoben war das Problem, als Toyota 2011 die dritte Generation auf der IAA zeigte, das technische Neuerungen wie einen großen Touchscreen mit Navigationsfunktion in den nun auf 3,89 Meter gewachsenen Kleinwagen brachte. Der Kofferraum fasste jetzt 286 Liter und konnte auf 768 Liter erweitert werden.
Erster und bislang einziger Hybrid in der Kleinwagenklasse
Die eigentliche Neuerung bestand aber darin, dass Toyota dem Yaris als erstem Serienkleinwagen überhaupt einen Hybridantrieb einbaute, der zum Startpreis von 16.950 Euro auch das günstigste einschlägige Auto war – aber immer noch weit teurer als ein normaler Yaris. Der nach Prius und Auris dritte Vollhybrid des japanischen Herstellers, mit einem neu entwickelten Antriebsstrang kam 2012 in den Verkauf, mit Akkus unter der Rückbank und dem Gespann von 1,5-Liter-Benziner und E-Motor unter der Haube Er leistete 100 PS bei einem Verbrauch von 3,5 Litern (CO2-Ausstoß: 79 g/km).
Die reinen Benziner mit 1,0 und 1,33 Liter Hubraum kamen auf 69 PS und 99 PS (Verbrauch ab 4,8 Liter; CO2-Ausstoß: 110 g/km). Seit Frühjahr 2017 ist auch ein 1,5-Liter mit 111 PS im Programm. Den 1,4-Liter-Diesel mit 90 PS (Verbrauch: 3,9 Liter; CO2-Ausstoß: 103 g/km) nahm Toyota zeitgleich aus dem Programm.
Im Zuge der Modellpflege von 2014, die das für den Hersteller mittlerweile typische Fahrzeuggesicht in X-Form sowie Rückleuchten mit LED-Technik brachte, feilte Toyota in erster Linie an der Effizienz der Motoren. Den 1,0-Liter-Dreizylinder mit 69 PS zum Beispiel verfeinerte Toyota, so dass der Verbrauch um 0,7 Liter auf 4,1 Liter (CO2-Ausstoß: 95 g/km) zurückging. Der Hybrid benötigt seitdem 3,3 Liter (CO2-Ausstoß: 75 g/km). Eine zweite Modellüberarbeitung führte Toyota 2017 durch, seitdem fährt der Kleine leiser, federt besser und ist auch ein bisschen flotter geworden.