Sakichi Toyodas arbeitete bereits früh an den Prinzipien Effektivität und Massenherstellung. In den 1920er Jahren vollendete er einen automatisierten Webstuhl. Sein Sohn Kiichirō überredet Sakichi, in den aufkommenden Automobilmarkt einzusteigen. Doch erst nach dem Tod des Vaters werden Mitte der 1930er Jahren Prototypen hergestellt: der Lieferwagen G1, der später als GA verkauft wird, und die Limousine A1, aus der der erste Serienwagen mit dem Namen Toyoda AA hervorgeht.
Offizielle Firmengründung von Toyota
Ende August 1937 wird die Toyota Motor Company offiziell gegründet. Die Namensänderung von Toyada zu Toyota unterstreicht die Neuausrichtung des Unternehmens. Sie soll aufgrund der aus acht japanischen Zeichen bestehenden neuen Schreibweise der Firma Glück für die Zukunft bringen. Die ersten Toyota-Fahrzeuge sind weitestgehend Interpretationen von beliebten amerikanischen Modellen, vor allem von Chevrolets und Chryslern. In Japan hat das Kopieren von erfolgreichen Produkten einen anderen Stellenwert als in der westlichen Kultur. Das Nachempfinden gilt als respektable Praktik, die Respekt und Ehrerbietung gegenüber dem Original erweist.
Toyota während des Zweiten Weltkrieges
Bis zum Zweiten Weltkrieg fertigt Toyota mehr als 1.700 Pkw. Während des Krieges kommt die Produktion von Modellen wie Toyota AC oder AE allerdings zum Erliegen. Nutzfahrzeuge werden, wenn auch überwiegend für militärische Zwecke, weiterhin gebaut. Die Toyota-Werke überleben die Krise größtenteils unbeschadet. Schon 1945 erhält das Unternehmen als erster Hersteller von der amerikanischen Militärregierung die Erlaubnis, wieder Fahrzeuge zu produzieren. Zunächst stehen nur Lastwagen auf dem Programm. Ab 1947 löst dann der dem VW Käfer ähnelnde Toyota SA das Vorkriegsmodell AE im Pkw-Bereich ab.
Toyotas Durchbruch
Der Durchbruch von Toyota auf dem internationalen Automarkt beginnt Ende der 1950er Jahre. Triebfeder ist der ab 1951 in Japan gebaute und 1957 in den USA und 1960 in Europa und Afrika eingeführte Land Cruiser. Auch heute wird der beliebte Geländewagen noch hergestellt. In den 1960er Jahren wächst Toyota zu einem der weltweit größten Pkw-Hersteller. Vor allem die 1966 eingeführte Mittelklasselimousine Corolla wird zum Bestseller. Mit mehr als 40 Millionen Exemplaren gilt sie heute als eines der meistgebauten Autos der Geschichte. Aber auch der Sportwagen 2000 GT, das Sportcoupé Celica und Familienautos wie Carina und Camry tragen zum Erfolg der Japaner bei.
Durch eigene Werke und Vertriebsgesellschaften in Europa und Nordamerika stärkt Toyota seine Position auf den dortigen Märkten. 1970 gründet Toyota in Deutschland eine eigene Niederlassung. Zuerst werden hierzulande nur Carina und Corolla angeboten. Doch die Produktpalette wird schnell um Modelle wie Celica, Camry, oder Tercel aufgestockt.
Auto-Boom der 70er Jahre
Aus der Ölkrise 1973/74 geht Toyota gestärkt hervor. Der weltweite Anstieg der Nachfrage nach kleineren, kraftstoffsparenden Autos kommt dem Unternehmen zugute. Mittlerweile haben japanische Autohersteller auch höhere Qualitätsstandards und Produktivitätsraten als die westliche Konkurrenz. Fahrzeuge können so preiswerter produziert werden. 1980 läuft das 30-millionste Fahrzeug vom Band. Nur drei Jahre später wird die 40-Millionen-Grenze überschritten. Im Herbst 1999 fällt schließlich sogar die magische 100-Millionen-Marke.
Toyota erweitert seine Produktpalette
Zudem werden neue Produktsegmente erschlossen. Mit dem Model F gibt es ab 1983 auch Vans von Toyota zu kaufen. 1989 wird die Edelmarke Lexus eingeführt. Der RAV4 bedient ab 1994 das Feld der Kompakt-SUVs. Besonderer Coup: Mit dem Prius kommt 1997 die weltweit erste Hybrid-Limousine in den Handel. Westliche Hersteller beginnen nun, die erfolgreichen Produkte und Fertigungskonzepte von Toyota zu übernehmen. 2008 gilt das Unternehmen nach Stückzahlen offiziell als der größte Autohersteller der Welt - noch vor Volkswagen und General Motors. Doch dann kommt der Einbruch.
Die Weltwirtschaftskrise und mehrere teure Rückrufaktionen machen Toyota zu schaffen. Auch das Erdbeben in Japan im Frühjahr 2011 trifft den Hersteller schwer. Neue Modelle wie die erste wasserstoffbetriebene Limousine Mirai, das zusammen mit Subaru entwickelte Sportcoupé GT86 oder der Smart-Konkurrent iQ, sollen Toyota wieder zurück in die Spur bringen.