Toyota IQ – der 1,5-fache Smart
Es ist der Clou 2009 – ein japanischer Smart: Optisch bulliger, weil flacher und breiter, ist der Japanfloh dabei aber deutlich länger. So erschafft das japanische Auto im Smart-Fortwo-Format Platz für vier Personen. Für die Praxis will das aber auch den Toyota-Entwicklern nicht ganz gelingen. Die Lösung: entweder Zweisitzer mit vorgeschobener und geklappter Rückbank für einen nutzbaren Kofferraum oder konventionell bestuhlt mit Platz für eine dritte Person hinten und Brieftasche im Heckabteil. Ein vierter Erwachsener findet nämlich hinter dem Fahrer faktisch keinen Platz.
Antriebe – Hausmannskost ohne Elektro
In Sachen Motoren greift Toyota voll ins Yaris-Regal. Im IQ werkeln die bekannten Drei- und Vierzylinder mit 68 bis 98 PS – ohne Turboaufladung. Das reicht für den Alltag, auch wenn der 1,0-Liter-Benziner selbst im IQ bisweilen an seine Grenzen stößt. Dass Toyota den bereits 2012 vorgestellten serienreifen Elektroantrieb nicht bringt, verwundert. Schließlich sind damit bis zu 80 Kilometer rein elektrische Reichweite und 100 km/h Höchstgeschwindigkeit möglich.
Trotz Facelift 2010 – der IQ bleibt ohne Erfolg
Bereits gut ein Jahr nach der Vorstellung verpasst Toyota dem IQ eine Auffrischung. Zum Minimal-Facelift gibt es zusätzliche Außenfarben, ein frischeres Interieur und das deutlich günstigere Basismodell namens Zero. Allerdings kann auch dieses mit seinem etwas mauen Dreizylindermotor die Verkaufszahlen nicht wesentlich steigern.
Fazit zum Toyota IQ (AJ1), 2009–2014
Zehn Jahre nach dem Smart-Debüt will der neue Toyota IQ besser und vielseitiger sein als das Original. Ein wendiger Viersitzer mit minimalem Platzverbrauch auf der Straße, gut ausgestattet und sehr sicher. Herausgekommen ist ein durchaus pfiffiger Kleinstwagen, der sich im Alltag bisweilen aber als ein Entweder-oder-Auto entpuppt: Entweder schiebt man die hintere Bank nach vorn, legt die Lehnen um und zimmert sich so einen Zweisitzer mit brauchbarem Kofferraum für den Urlaub. Oder man nutzt den Japanfloh maximal als Dreisitzer ohne Gepäck – denn hinter dem Fahrer bleibt faktisch auch kein Platz für Erwachsene. Zudem zeigen sich die Japaner wenig mutig: Drei- und Vierzylinder, konventionelle Technik, kein Elektroantrieb in Serie – das haben andere zu dieser Zeit auch. Bei Toyota ist offenbar doch nicht alles möglich, dies zeigt sich vor allem auch am Preis. Denn dieser ist – bei aller Cleverness – zu hoch.