Anders als noch vor 25 Jahren hat der Suzuki Vitara der Neuzeit wegen der jährlich wachsenden Konkurrenz einen deutlich schwereren Stand, was sich nicht zuletzt in den überschaubaren Verkaufszahlen widerspiegelt. Aber auch die kleine und vergleichsweise schwache Motorenauswahl trägt nicht gerade zur Attraktivität des Mini-SUVs bei.
Optik und Maße treffen den automobilen SUV-Zeitgeist
Dabei trifft der nur 4,18 Meter kurze Fünftürer mit 14 Außenlackierungen, wahlweise kombiniert mit weißen und schwarzen Dächern, durchaus den automobilen Zeitgeist. Mit breiter Front, ausgestellten Radhäusern, hoher Sitzposition sowie angedeutetem Unterfahrschutz vorn und hinten trägt er deutlich sichtbar SUV-Insignien. Und mit Platz für vier, wenn’s sein muss auch fünf Personen plus 375 Liter Kofferraum zeigt er auch durchaus praktische Qualitäten. Dabei bleibt er dennoch handlich und übersichtlich genug für alltägliche urbane Fahrmanöver und das Pendeln zwischen Kita, Koppel oder Klavierstunde.
Es gibt nur einen Benziner und einen Diesel, jeweils mit 1,6 Liter Hubraum und 120 PS, sowie einen modernen 1,4-Liter-Turbobenziner mit 140 PS. Der Basismotor ist relativ zäh, der Dieselmotor mit mehr als doppelt so starkem Drehmoment von 320 Nm spürbar spritziger. Auch die Topversion Vitara S ist nicht ganz so sportlich gestimmt, wie es die Bezeichnung suggerieren mag, mit Standard-Sprints auf Tempo 100 knapp unter zehn Sekunden und 200 km/h Spitze aber durchaus flott unterwegs. Allerdings ist diese auch nicht unter 25.000 Euro zu haben.
Ungewöhnliche Preisgestaltung, kaum Sonderausstattungen
Ohnehin gibt Suzukis Preisgestaltung Anlass zum Stirnrunzeln. Der Einstiegspreis ist mit 17.990 Euro zwar vergleichsweise niedrig, bietet mit sieben Airbags, Klimaanlage und CD-Radio auch schon eine gute Sicherheits- und Komfortausstattung. Allerdings gibt es diese nur mit dem Basisbenziner mit Frontantrieb und Fünfgang-Schalter.
Wer den Diesel, mehr Leistung, Allradantrieb oder Automatikgetriebe will, muss mindestens zur zweiten Ausstattungsstufe und damit über die 20.000-Euro-Schwelle springen. So gibt es realistischerweise nur zwei Ausstattungen Comfort und Comfort+, die dann jedoch von 20.490 Euro bis 29.590 Euro mit allen Motoren, Antriebs- und Getriebearten zu kombinieren sind.
Beide Ausstattungen sind üppig bestückt und bereits mit vielen Extras gespickt, weshalb es bis auf Lackierungen und Dekorelemente so gut wie keine Einzeloptionen gibt. Dennoch fehlen einige zeitgemäße Assistenzsysteme wie Totwinkel-, Spurhalte- und -Spurwechselwarner oder auch Müdigkeitssensoren und Einparkautomat. Der Sicherheit tut das jedoch keinen Abbruch. Im Euro- NCAP-Crashtest fuhr der Suzuki Vitara die Höchstwertung für den Insassenschutz ein.
Fazit zum Suzuki Vitara 2 (LY)
Ohne Not und vor dem eigentlichen Boom hatte Suzuki die Produktion seines Trendsetters Ende der 90er-Jahre eingestellt. Mit dem neuen Suzuki Vitara beweisen die Japaner jedoch, dass sie es nicht verlernt haben, ansehnliche Mini-SUVs zu bauen, die mit kompakten Formen, übersichtlichem Handling und durchaus praktischen Qualitäten im neuzeitlichen SUV-Markt punkten können. Mit der beschränkten Motorenauswahl und den vergleichsweise hohen Kosten für Anschaffung und Unterhalt wird der Vitara jedoch diesmal nur einer unter vielen bleiben.