Škoda schreibt eine erstaunliche Erfolgsgeschichte. Der Hersteller aus dem tschechischen Mladá Boleslav, rund 100 Kilometer nordöstlich von Prag, zählt mit seiner 1905 begonnenen Autoproduktion zu den traditionsreichsten Automobilproduzenten. Als ein vor dem Zweiten Weltkrieg renommierter Produzent anspruchsvoller Fahrzeuge überlebt die Marke die Ära des Kommunismus erfolgreich und schlüpft 1991 unter die Fittiche des VW-Konzerns. 1996 präsentieren die Tschechen die erste komplette Neuentwicklung, den ersten Octavia auf Basis des Golf IV. 1998 folgt der Kombi. Geräumig, zeitlos elegant, technisch zeitgemäß und mit guter Qualität erweist sich der Octavia als Motor für die erstaunliche Erfolgsgeschichte der Marke. Die erste Modellgeneration ist so erfolgreich, dass Škoda sie nach Vorstellung der zweiten Generation, 2004, noch bis 2019 weiterbaut. Unterm Strich entstehen exakt 1.420.450 Einheiten. Der Kombi trägt zur Gesamtproduktion 462.885 Exemplare bei.
Škoda – eine herausragende Erfolgsgeschichte der Nach-Mauer-Zeit
Dank des Octavia und seines besonders in Deutschland beliebten Kombis etabliert sich Škoda schnell als erfolgreichste Importmarke. Die Stärken des Octavia resultieren einmal aus seinem günstigen Preis, aber vor allem aus seinem großzügigen Platzangebot, das besser als beim Wettbewerb der Kompaktklasse ausfällt und sogar mit der Mittelklasse mithalten kann. 2003 ist der Octavia mit 42.535 Neuzulassungen erstmals das erfolgreichste Importfahrzeug der Klasse. 2016 kommen 58.683 neue Octavia auf deutsche Straßen. Das können bei den Kompakten nur Opel Astra und VW Golf toppen.
Gute Gebrauchte müssen gesucht werden
Trotz oder gerade wegen seiner Beliebtheit ist mit einem gebrauchten Octavia Kombi der Baujahre 1998 bis 2004 kein Staat zu machen. Die Online-Plattform mobile.de listet nur rund 400 Angebote aus diesen Jahrgängen: überwiegend ausgelutschte Bastelbuden ab 500 Euro. Ganz vereinzelt lassen sich gepflegte Exemplare mit niedriger sechsstelliger Laufleistung finden, die um die 4.000 Euro kosten. Reparaturen im Bereich der Problemzonen (Elektrik, Kupplung, Bremsen) lohnen sich da nur in Ausnahmefällen. Empfehlenswerte Modelle der ersten Generation sollten als `Tour´ mindestens das Baujahr 2008 haben.
Fazit zum Škoda Octavia Combi (1U), 1998–2010
Mit dem Octavia gelingt Škoda ein großer Wurf. Technisch ein Kompakter, platzmäßig auch in der Mittelklasse salonfähig ist der erste unter der Regie von VW entwickelte Škoda das neue Gesicht der Marke und wird rasch ein Besteller. Mit ausgewählten Motoren zwischen 2004 und 2010 als `Tour´ parallel zur Nachfolgegeneration weiter gebaut, hat sich das Modell jedoch aus Sicht des Gebrauchtwagenmarkts weitgehend überlebt. Formal ist der erste Octavia freilich keinesfalls von gestern. Wer geduldig sucht, kann noch ein gepflegtes Exemplar des zeitlosen Trendsetters ergattern.