Die Form des Škoda Fabia folgt dem Grundsatz `form follows function´ und bietet auch Großgewachsenen ausreichend Platz. Sie ist übersichtlich und luftig, ohne dabei zu fade und x-beliebig zu wirken. Die Verarbeitung ist routiniert und gewissenhaft – so wie bei der Konzernmutter VW üblich. Die Mitkonkurrenten sind nachlässiger, die preislich attraktiveren Franzosen zum Beispiel bieten zu dieser Zeit noch `Laisser-faire´ in Finish und Qualität. Lange Strecken absolviert der Fabia gemessen an seiner Einstufung als Kleinwagen ebenso gelassen wie den Stadtverkehr. Sein Kofferraum mit 300 bis 1.100 Litern schluckt sowohl das Urlaubsgepäck einer kleinen Familie als auch Einkäufe im Möbelhaus.
5 Sterne zum Ende – sehr sicherer Kleinwagen aus Tschechien
Fahrzeuge dieser Epoche sind noch nicht mit so vielen Assistenzsystemen gesegnet wie heute. Der Verbrauch und die Haltbarkeit stehen im Vordergrund. So bietet die Kleinwagen-Klasse, weil noch nicht als vollwertiges Fahrzeug, sondern als Einstieg in die Mobilität betrachtet, oft weder serienmäßig noch gegen Aufpreis ein ABS oder ein ESP an. Škoda hingegen baut eine äußerst verwindungssteife und sichere Fahrgastzelle und stattet sie mit den wichtigsten Dingen wie ABS oder ESP aus. Selbst Kopfairbags sind gegen Aufpreis erhältlich. In den Crashtests brilliert er daher mit fünf Sternen. Somit ist Fabia einer der Vorreiter, die Kleinwagen von einer Übergangslösung zu Kompaktwagen und zu vollwertigen Begleitern machten.
Guter Wiederverkaufswert – Geheimtipp macht den Preis
Nicht umsonst wird der kleine Tscheche als Geheimtipp gehandelt und von kühlen Rechnern dem baugleichen Polo vorgezogen. Begonnen bei der exzellenten Verarbeitung über die Sicherheitsextras bis hin zu den sparsamen Motoren ist er eine runde Mischung und findet stets seine Käufer. Seine unauffällige und unaufdringliche äußere Schale ist auch lange nach Produktionsende ansehnlich, ohne altmodisch zu wirken. Die Ausstattung – besonders bei den einfacheren Varianten – ist allerdings nicht besonders üppig. Wer es bequemer mag, muss in der Aufpreisliste oft den Stift zücken. Im Gegensatz zu anderen Marken verpflichtet Škoda niemanden, Pakete mit einem Strauß anderer Aufrüstungen zu ordern; stattdessen kann jeder Käufer gezielt das heraussuchen, was er für wichtig erachtet. Die Preise hierfür sind zudem moderat.
Fazit zum Škoda Fabia (5J)
Im Kleinwagen-Sektor gibt es wie beim Konditor eine große Auswahl. Vertraut man der Werbung, müssen sie alle himmlisch und süß sein. Gutes Design, sparsame Motoren, höchste Sicherheit, Funktionalität und günstiger Preis. Beim Škoda Fabia der zweiten Generation passt dies alles. Ob die Mischung am Ende tatsächlich zu einem passt– das lässt sich nur bei einer Probefahrt abzuschätzen. Diese sollten preisbewusste Kunden auch machen, aber dabei nicht zu viel erwarten. Der Fabia ist nicht gewagt, nicht raffiniert, aber ehrlich und solide. Ein Škoda eben mit bewährter VW-Technik und das zu erstaunlich günstigen Preisen – auch gebraucht.