Škoda muss als VW-Tochter damit leben, dass man im Konzern nicht die erste Geige spielt und den Modellen der Mutter nicht allzu sehr ins Gehege kommen darf. Das wird auch beim Kleinstwagen Škoda Citigo deutlich, der zumindest in Deutschland als Ableger des VW up! wahrgenommen wird und manche Features des fast baugleichen Bruders nicht oder erst mit Verspätung bekommt.
Ausreichender Fahrspaß für die Stadt
Erhielt der VW up! 2016 ein Facelift und dabei einen potenten neuen 90-PS-Motor, muss der Citigo noch immer mit einem überaus schmalen Leistungsspektrum zwischen 60 und 75 PS auskommen. Die beiden recht kultivierten Dreizylinder-Motoren reichen völlig aus, um den Kleinstwagen behände durch den Stadtverkehr zu manövrieren. Außerorts stößt der Fahrspaß an Grenzen, und man muss wegen der beschränkten Elastizität oft zum Schalthebel greifen oder sich in Geduld üben. Ein Sechsgang-Getriebe würde helfen, ist für den Citigo aber nicht verfügbar.
Die Drillinge aus dem VW-Konzern haben viel Lob für ihr erwachsenes Fahrverhalten ergattert. Auch der Citigo überzeugt mit seinem komfortablen, aber ausreichend straffen und stets sicheren Fahrverhalten, der präzisen Schaltung und recht direkten Lenkung.
Gute Raumausnutzung
Für ein Auto von nur 3,56 Metern Länge ist das Raumangebot erstaunlich, auch wenn diesbezüglich keine Wunderdinge erwartet werden können. Auf der Rückbank finden große Kinder oder kleine Erwachsene einigermaßen bequem Platz. Der Laderaum fasst laut strenger ADAC-Messung 200 Liter. Allerdings bemängelten die Tester die relativ hohe Ladekante und eine weitere Stufe, die es im Inneren zu überwinden gilt. Die Variabilität ist nur durchschnittlich. Erst ab der zweiten Ausstattungslinie können die Rücksitzlehnen geteilt umgeklappt werden.
Im Inneren gibt sich der Citigo ähnlich ernsthaft wie außen. Die Verspieltheit mancher Konkurrenten ist ihm fremd. In der Basisversion fällt das Armaturenbrett arg nüchtern aus, ab der zweiten Ausstattungslinie kommt immerhin etwas beige Kontrastfarbe hinzu.
Fazit zum Škoda Citigo AA
Der Škoda Citigo teilt mit dem Seat Mii das Schicksal, etwas im Schatten des VW up! zu stehen. Dabei kann man sich durchaus auch wegen des Designs für den Tschechen unter den Drillingen entscheiden. Der Citigo spielt mit seiner schnurgeraden Fensterlinie, dem ernsthaften Gesichtsausdruck und der Falte in der lackierten Heckklappe die Rolle des seriösesten Vertreters der Rasselbande – und diese Seriosität hat, gepaart mit den kleinen Abmessungen, ihren eigenen Charme.
Technisch bringt der Citigo dieselben Tugenden mit wie die beiden Brüder: ein erstaunlich erwachsenes und zugleich agiles Fahrverhalten, das in der Stadt durchaus Laune macht. Nicht von ungefähr sind die drei ziemlich gleichen Brüder Seriensieger in Vergleichstests, je nachdem, welcher von ihnen gerade teilnimmt.