Der Seat Ibiza der vierten Generation ist gleich in drei Karosserievarianten lieferbar: als Drei- und Fünftürer sowie als Kombi. Damit bietet die Baureihe mehr Vielfalt als die technisch verwandten VW Polo und Skoda Fabia. Dem Dreitürer fällt dabei sowohl die Rolle des Einstiegs- wie des Spitzenmodells zu, besetzt er doch das untere wie das obere Ende der Preisskala. 11.070 Euro beträgt der Preisunterschied zwischen der 75-PS-Version und dem Cupra mit seinen 192 PS. Anders ausgedrückt: Für den Sportler bekommt man fast zwei Basis-Ibizas.
Eingeschränkte Nutzbarkeit der Hintersitze
Dass der Dreitürer nicht als Sparmodell angesehen werden soll, drückt sich im Kürzel SC aus, das für Sport Coupé steht. Für die coupéhafte Linie ist aber ein Preis zu bezahlen. Im Fond ist die Kopffreiheit aufgrund der abfallenden Dachlinie eingeschränkt, und auch die Beinfreiheit reicht nur für Insassen bis etwa 1,75 Meter Körpergröße. Dafür fällt der Kofferraum mit 285 Litern laut ADAC-Messung ordentlich aus, wenn auch rund 30 Liter kleiner als beim Fünftürer. Eine geteilt umklappbare Rücksitzbank zählt erst ab Ausstattungslinie Style zum Lieferumfang.
Optimiertes Fahrwerk
Nichts auszusetzen gibt es bei Bedienung und Verarbeitung, die vom letzten Facelift 2015 profitiert hat. Das Cockpit wirkt nun deutlich wertiger, zumal wenn wie in FR und Cupra der große 6,5-Zoll-Touchscreen in der Mittelkonsole mit an Bord ist. Auch beim Fahrwerk legten die Techniker Hand an. Während Federn und Dämpfer komfortabler wurden, ermöglicht die neue elektromechanische Servolenkung ein direkteres Fahrgefühl. Der Spagat zwischen Komfort und Handlichkeit gelingt dem Seat Ibiza SC so gut wie kaum einem anderen Kleinwagen.
Fazit zum Ibiza SC (6J/6P)
Der Seat Ibiza wird schon seit 1984 angeboten und versteht sich als die etwas jugendlichere, sportlichere Alternative zum technisch verwandten VW Polo. Das gilt speziell für den Dreitürer namens SC, der durch seine schräge Heckscheibe anzeigt, dass ihm Design und Fahrspaß wichtiger sind als eine perfekte Raumausnutzung.
Fahrspaß können Käufer des SC tatsächlich erleben, am meisten im 192 PS starken Cupra, aber auch mit den quirligen Dreizylinder-Turbo-Benzinern, die seit dem letzten Facelift zum Programm gehören. Selbst der 75-PS-Sauger geht für einen Basismotor recht drehfreudig zur Sache. Da 2015 auch Cockpit und Fahrwerk nachgebessert wurden, präsentiert sich der dreitürige Kleinwagen zum Produktionsende in Bestform. Nur die Nachrüstung moderner Assistenzsysteme haben die Spanier vernachlässigt.