Dort war das 2,30 Meter lange und gut 1,10 Meter breite Mobil ohne Seitenfenster noch als Vorserienmodell erstmals öffentlich zu sehen. Als Antrieb diente ein 20 PS starker E-Motor, dessen Kraft an die Hinterräder weitergeleitet wurde – für eine Maximalgeschwindigkeit von bis zu 75 km/h. Als Reichweite je Akkuladung gab Renault 100 Kilometer an. Damit sollte das Vehikel für alltägliche Wege gewappnet sein.
Mit schrägem Konzept in die Elektro-Offensive
Bemerkenswert war, dass der Hersteller nicht mit einem elektrifizierten Auto im herkömmlichem Format – wie dem späteren Zoe –, sondern mit einem gewöhnungsbedürftigen Gefährt seine Elektrooffensive im neuen Jahrtausend eröffnete. Renault warb mit dem Ergebnis von Versuchen im Pariser Stadtverkehr, die gezeigt hätten, dass mit dem wendigen Twizy gegenüber einem normalen Pkw etwa ein Viertel der Fahrzeit eingespart werden könne.
Das fertige Serienmodell wurde 2011 in Paris vorgestellt. Im Folgejahr ging es in den Verkauf, in Deutschland lag der Einstiegspreis bei 6990 Euro. Dafür gab es allerdings die schwächere von beiden Versionen mit 5,4 PS (Twizy 45) statt 18 PS (Twizy 80) und einer auf 45 km/h statt 80 km/h begrenzten Höchstgeschwindigkeit. Dafür konnte der Twizy 45 aber auch mit einem Führerschein der Klasse S gefahren werden, den man ab 16 Jahren machen kann. Der als Quad eingestufte Twizy 80 erforderte dagegen den Autoführerschein und kostete ab 7690 Euro.
Cargoversion mit Platz für zwei Getränkekisten
Mit dem vierrädrigen E-Flitzer mit dem unschlagbaren Wendekreis von 3,40 Metern führte Renault auch das Modell der Batteriemiete bei E-Autos ein, das der Hersteller bis heute verfolgt. Zusätzlich zum Kaufpreis musste man 45 Euro monatlich für die Nutzung des Lithium-Ionen-Akkus einplanen. Deren Kapazität wurde mit 6 kWh angegeben, die Ladezeit mit 3,5 Stunden. Die beiden Sitze wurden hintereinander montiert, im Lenkrad war ein Airbag installiert. Ansonsten war und ist die (Sicherheits-)Ausstattung – im Vergleich mit herkömmlichen Autos – mager: Es gibt weder Klimaanlage noch ABS oder ESP, immerhin lässt sich eine beheizte Frontscheibe ordern sowie Parkpiepser fürs Heck.
Das Stauvolumen des abschließbaren Gepäckfachs ist 31 Liter groß. 2013 führte Renault eine Cargovariante ein, die statt des hinteren der beiden Sitze ein Laderaum von 156 Liter besitzt, bei einer Grundfläche von rund 0,5 mal 0,5 Metern, genug Platz für zwei gestapelte Wasserkisten. Zuvor aber reagierte der Hersteller 2012 auf die Kritik des ungenügenden Wetterschutzes im seitlich offenen Twizy. Pünktlich zum Herbst konnten Kunden für 300 Euro extra abnehmbare Seitenscheiben bestellen.