Seit gut drei Jahrzehnten zählt der Scénic zum festen Programm von Renault und hat sich als geräumiger und familienfreundlicher Kompaktvan etabliert. Das galt für den 4,34 Meter langen Scénic der dritten Generation und ganz besonders für seinen größeren Bruder, den 4,56 Meter langen Grand Scénic. Denn die beiden ab 2009 produzierten Modelle überzeugten mit deutlich größerer Zuverlässigkeit als das Vorgängermodell, das für viele Probleme bekannt war. Der jüngere Scénic setzte klassische französische Tugenden fort. Für Kompaktvan-Verhältnisse war das Design erfrischend unkonventionell, wirkte dynamisch und jugendlich, erforderte aber vor allem bei der Ergonomie eine gewisse Gewöhnung.
Sparsame Motorisierung
Wirklich sportlich war der Scénic aber nicht. Von Anfang an gab es nur Vierzylinder-Motoren mit relativ bescheidenen Leistungen. Bei den Benzinern waren es zwischen 110 PS und 140 PS, die Dieselmodelle rangierten zwischen 106 PS und immerhin 160 PS. Der Scénic war schon immer eher für die entspannte Fortbewegung vorgesehen. Dafür sprachen nicht zuletzt das auf Komfort abgestimmte Fahrwerk und die bequemen Sessel. Die deutsche Konkurrenz, wie Opel Zafira und VW Touran, war da deutlich vielseitiger motorisiert. Dafür zeigte der Scénic mehr Charme und Eigenheiten, wie das eigenwillige Armaturenbrett mit den zentralen Digitalanzeigen.
Viel Platz und Variabilität
Was aber vor allem bei Familien deutlich stärker war, ist das Platzangebot und die variable Innenraumgestaltung. Bereits der normale Scénic räumt mit 470 bis 1870 Litern Kofferraum ordentlich Platz ein. Der längere Grand Scénic kann es mit 678 bis 2083 Litern noch spürbar besser. Die Sitzlehnen im Fond ließen sich einfach um- und hochklappen oder auch ausbauen, damit eine große ebene Ladefläche entsteht. Und bei Bedarf konnte auch die Lehne des Beifahrersitzes nach vorne umgelegt werden, um die nutzbare Länge zu vergrößern. Beim Grand Scénic gab es optional auch eine dritte Sitzreihe.
Fazit zum Renault Scénic
Kompaktvans sind für gewöhnlich besonders praktische und alltagstaugliche Fahrzeuge, die entsprechend funktionell aussehen. Der Renault Scénic der dritten Generation fiel da etwas aus dem Rahmen. Der von 2009 bis 2016 produzierte Kompaktvan und sein etwas größerer Bruder Grand Scénic verband die soliden Tugenden des Vans mit einem dezent extravaganten Design, dynamischen Auftritt sowie leicht verspielten Digitalarmaturen. Die vernünftige Seite des Scénic bescherte dagegen viel Platz samt eines leicht zu variierenden Kofferraums und komfortorientierte Fahreigenschaften. Dazu passte auch die sparsame Motorisierung mit maximal 160 PS. Doch ein Kraftsportlers war der Scénic auch noch nie, eher ein gemütlicher, familienfreundlicher Franzose.