Der Golf-Widersacher aus Frankreich ist in seiner dritten Auflage optisch deutlich gefälliger ausgefallen als der Vorgänger – wenngleich er nicht unbedingt zum Hingucker mutiert ist. Das gilt schon eher für die sehr gute Sicherheits- und Grundausstattung. Hier ist für den Autoalltag alles Wichtige an Bord – selbst in der Basis Expression. Die ist 2008 schon zu Preisen ab knapp 17.000 Euro samt 100 PS Benziner zu haben – mancher Konkurrent will hier deutlich mehr sehen.
Renault Mégane – Komfort überall, Platz nur vorne
Zwar bietet der Renault Mégane III vorne deutlich mehr Platz als sein Vorgänger, im Fond allerdings ist der kompakte Franzose vom Raumgefühl her ein Sparstrumpf geblieben. Bereits der Zustieg ist beengt, vor allem wegen der nach unten verlaufenden Dachlinie. Und einmal Platz genommen, bleibt für die Beine der Mitfahrer kaum Platz. Erst recht, wenn Fahrer oder Beifahrer sich vorne ab 1,80 Platz verschaffen müssen. Sitzkomfort und Fahrwerkabstimmung hingegen lassen Renault-typisch nichts zu wünschen übrig.
Motorenfrage – eigentlich gehen alle gut
Meist turbogeladen, gehen Benziner wie Diesel bereits in den Basisversionen recht ordentlich zu Werke. Agil und unaufdringlich verrichten sie ihre Arbeit. Erst recht, wenn eine „2“ vor dem Hubraumkomma steht, lässt es sich im Renault Mégane fast schon sportlich reisen. Modernste Turbotechnik und Start-Stopp-Automatik sorgen ab 2012 zudem in allen Modellen für geringeren Verbrauch und angemessene CO2-Belastung – auch wenn die Turbobenziner hier kein Sparwunder sind. Eine Automatik, die es ohnehin nur bei wenigen Modellen des Mégane gibt, passt ebenfalls weniger ins Bild. Sie kostet auch im Renault Kraft, Zeit und zusätzlich Geld.
Keycard Handsfree – schlüssellos fahren, das funktioniert
Serienmäßig (ab Ausstattung Luxe) oder gegen Aufpreis gibt es für den Renault Mégane schlüsselloses Autofahren. Das System funktioniert perfekt, nicht nur beim Starten. Der Fahrer muss nur die Karte bei sich tragen, zieht er am Türgriff, um einzusteigen, entriegeln alle Türen. Sobald er sich ein paar Meter entfernt, verschließen sich diese wieder automatisch. Und ein dezenter Piepton informiert stets darüber, ob es tatsächlich geklappt hat.
Fazit zur Renault Mégane Limousine (Z), 2008–2015
Der Renault Mégane als klassische Schräghecklimousine ist ein rundum angenehmes Auto ohne größere Schwächen. Mit höchstem Sicherheitsstandard, guter Serienausstattung und fast durchweg agilen und sparsamen Antrieben kann er im Alltag überzeugen. Vor allem das konservative Publikum dürfte hier der Franzose ansprechen, fährt der Mégane auch in puncto Zuverlässigkeit mit der deutschen Konkurrenz auf Augenhöhe – und leistet sich zudem optisch keine großen Ausreißer. Ein Raumwunder sollte man indes hier nicht erwarten: Das Ladevolumen im Kofferraum ist nur Durchschnitt, und insbesondere im Fondbereich geht es überraschend eng zu. Insgesamt aber bleibt der Mégane ein solider Kompakter mit hohem Alltagswert. Auch Gebrauchtwagenkäufer dürften ihre Freude daran haben – bei günstigen Preisen und mit Euro-5-Modellen.