Vergleich zu Konkurrenzmodellen
Im Vergleich zu seinen Hauptkonkurrenten wie dem VW ID.3 und dem Kia Niro EV bietet der Renault Megane E-Tech eine wettbewerbsfähige Leistung und Reichweite. Mit seinem 160-kW-Motor (218 PS) und einer 60-kWh-Batterie schafft er laut WLTP eine Reichweite von bis zu 451 Kilometern, was ihn leicht hinter dem ID.3 mit großer Batterie (77 kWh) positioniert, der eine Reichweite von etwa 550 Kilometern hat. Der Renault zeigt jedoch seine Stärken bei der Agilität und dem Fahrverhalten auf kürzeren und mittleren Strecken, wo er durch seinen leichten Aufbau von nur etwa 1.700 Kilogramm positiv auffällt. Zudem ist der Megane mit 4,21 Metern etwas kürzer als der ID.3, was ihn in der Stadt noch wendiger macht.
Einordnung im Segment
Der Renault Megane E-Tech Electric ist klar im Segment der kompakten Elektrofahrzeuge angesiedelt. Mit einem Radstand von 2,69 Metern bietet er für seine Klasse ein gutes Platzangebot, insbesondere auf den vorderen Plätzen. Die Batterie ist im Unterboden verbaut, was für einen niedrigen Schwerpunkt und damit für ein stabiles Fahrverhalten sorgt. Die Antriebsleistung von 160 kW (218 PS) wird auf die Vorderachse übertragen. Der Beschleunigungswert von 0 auf 100 km/h in 7,4 Sekunden zeigt, dass der Megane durchaus sportlich unterwegs ist. Die Höchstgeschwindigkeit ist auf 160 km/h begrenzt, was für den alltäglichen Gebrauch auf Autobahnen und Landstraßen ausreicht.
Design und Besonderheiten
Optisch hebt sich der Megane E-Tech Electric durch seine sportliche, moderne Gestaltung von vielen Konkurrenten ab. Die Frontpartie ist geprägt von schmalen LED-Scheinwerfern, die dem Fahrzeug ein dynamisches Gesicht verleihen. Die markante Heckpartie mit den weit ausgestellten Hüften und die hohe Gürtellinie verleihen dem Kompaktwagen eine kraftvolle Präsenz. Trotz der sportlichen Linie ist die Sicht nach hinten durch das kleine Heckfenster stark eingeschränkt, was Renault durch den serienmäßigen digitalen Rückspiegel ausgleicht. Ein weiteres Highlight ist das digitale Cockpit mit einem zentralen 12-Zoll-Touchscreen, der die gesamte Bedienung bündelt. Das Infotainmentsystem basiert auf Googles OpenR-Link, was die Navigation und Sprachsteuerung deutlich erleichtert. Google Maps und der Google Assistant sind vollständig integriert und machen die Routenplanung besonders effizient, da auch der Batteriestatus in die Routenberechnung einfließt.
Ausstattungsmerkmale
Der Renault Megane E-Tech Electric überzeugt durch seine umfangreiche Serienausstattung, die sich ab der Basisversion sehen lassen kann. Bereits das Einstiegsmodell bietet ein digitales Cockpit, eine Rückfahrkamera und ein umfangreiches Sicherheitspaket, das unter anderem eine Verkehrszeichenerkennung und einen Notbremsassistenten beinhaltet. Wer sich für die teurere Techno-Version entscheidet, profitiert von einem größeren 12-Zoll-Touchscreen, einem hochwertigen Soundsystem sowie einer induktiven Smartphone-Ladeschale. Zudem verfügt dieses Modell über ein erweitertes Fahrerassistenzsystem mit einem adaptiven Tempomaten und einer 360-Grad-Kamera, die im Paket für 1.950 Euro angeboten wird.
Besondere Ausstattungsmerkmale wie eine Lenkradheizung oder eine elektrische Heckklappe fehlen jedoch, was für den höheren Preis etwas enttäuschend ist. Zudem gibt es kein Panorama- oder Schiebedach, was den Innenraum optisch größer erscheinen lassen könnte.
Preis-Leistungs-Verhältnis
Der Renault Megane E-Tech Electric ist im Vergleich zu anderen Elektroautos der Kompaktklasse preislich gut aufgestellt. Das Einstiegsmodell mit 130 PS und 40-kWh-Batterie beginnt bei 35.600 Euro, während das Topmodell mit 218 PS und 60-kWh-Batterie bei 42.900 Euro liegt. Im Vergleich zum VW ID.3, der in der höheren Batteriekonfiguration über 47.000 Euro kostet, bietet Renault ein attraktives Gesamtpaket an. Doch gerade bei der Ladeleistung hat der Megane in der Praxis leichte Schwächen. Zwar ermöglicht er eine DC-Ladeleistung von bis zu 130 kW, doch die Ladezeiten sind im Vergleich zur Konkurrenz weniger beeindruckend. Eine Ladepause von 10 auf 80 Prozent dauert laut ADAC rund 40 Minuten, was für Langstreckenfahrten nicht optimal ist.
Unterschiede zwischen den Generationen
Da der Renault Megane E-Tech Electric eine völlig neue Plattform nutzt, unterscheidet er sich fundamental von den vorherigen Generationen des Megane mit Verbrennungsmotor. Die Plattform CMF-EV, die auch im Nissan Ariya verwendet wird, schafft ein völlig anderes Fahrgefühl und bietet durch die platzsparende Batterieanordnung im Boden mehr Raum im Innenraum. Allerdings bleibt der Kofferraum mit 440 Litern Volumen und einem Staufach unter der Ladeklappe eher durchschnittlich für das Segment. Zudem bietet der Megane E-Tech keinen Frunk (Staufach unter der Motorhaube), wie es einige Konkurrenten tun, was die Flexibilität des Laderaums etwas einschränkt.
Positive und negative Eigenschaften
Zu den Stärken des Renault Megane E-Tech Electric zählen das moderne Design, das agile Fahrverhalten und die solide Reichweite von bis zu 451 Kilometern im WLTP-Zyklus. Auch die umfangreiche digitale Ausstattung und die gute Verarbeitungsqualität, insbesondere in den teureren Versionen, überzeugen. Die Schwächen liegen jedoch in der etwas begrenzten Rundumsicht und den langen Ladezeiten im Vergleich zu Konkurrenten. Auch das Raumgefühl im Fond könnte durch ein größeres Fensterdesign verbessert werden, und der Kofferraum bietet trotz seiner Funktionalität keine herausragende Flexibilität.