Daraus resultiert ein gutes Platzangebot. Der Kofferraum fasst 472 Liter Gepäck, wobei es einen variablen Ladeboden gibt. Der doppelte Boden kann aufgestellt werden und fungiert dann als Raumteiler, um Koffern, Taschen und Tüten zusätzlich Halt zu geben. Die Lehnen der Rückbank lassen sich per Knopfdruck von der Heckklappe aus umlegen. Für langes Transportgut kann auch die Lehne des Beifahrersitzes in die Horizontale geklappt werden. Da das Dach einen Hauch höher ist als im Qashqai, ist es um die Kopffreiheit der bis zu fünf Insassen ebenfalls recht gut bestellt.
Allrad? Nur mit dem stärkeren Diesel
Wie bei fast allen SUV dieser Klasse bietet der Wagen eine erhöhte Bodenfreiheit, was die Fahrt über gröberes Geröll ermöglicht, ohne dass das Bodenblech gleich Kontakt mit dem Grund aufnimmt. Um die sonstigen Geländeeigenschaften ist es dagegen nicht sonderlich gut bestellt. Aber auch damit liegt der Kadjar im Trend. Wie in den meisten SUV der Klasse ist ein Allradantrieb nur begrenzt verfügbar – wenn es ihn überhaupt gibt.
Beim kompakten Franzosen-SUV ist er ausschließlich mit dem 130-PS-Diesel kombinierbar. Offizielle Begründung des Herstellers: Die überwiegende Mehrheit der Kunden würde ohnehin keinen 4x4-Antrieb wünschen. Damit die Fronträder angesichts der drehmomentstärkeren Selbstzünder möglichst nicht durchdrehen, hat Renault immerhin eine aufpreispflichtige Traktionskontrolle namens Extended Grip im Programm.
Unter der Motorhaube warten Motoren aus dem Qashqai-Programm. Je zwei Turbo-Diesel und -Benziner standen zum Verkaufsstart zur Wahl, die aus 1,2 bis 1,6 Litern Hubraum zwischen 110 PS und 130 PS schöpfen. Mittlerweile ist ein 1,6-Liter-Benziner mit 163 PS hinzugekommen, den es auch nur mit Frontantrieb gibt.
Konnektivität nachgereicht
In Sachen Bedienung und Assistenz bietet der Kadjar Zeitgemäßes. Das zentrale Touchscreen, über das die Navigation und das Infotainment bedient werden, misst sieben Zoll in der Diagonale und ist damit nicht gerade das größte am Markt. Verfügbar sind Verkehrszeichenerkennung, Abstandstempomat, eine automatische Spurhalte- und Notbremsfunktion, Totwinkelwarner, LED-Scheinwerfer und eine Einpark-Automatik, womit die Sicherheits- und Komfortausstattung als umfangreich durchgeht – wenn man bereit ist, einiges an Aufpreis zu zahlen.
Denn in der Basisausführung wird das Auto recht nackt ausgeliefert, um einen niedrigen Einstiegspreis zu ermöglichen. Das bringt in der Regel Vorteile bei der Vermarktung. In dieser Hinsicht auch nicht unwichtig: Erst seit Frühjahr 2017 bietet Renault via Apple Carplay oder Android Auto die von vielen Kunden gewünschte Konnektivität mit dem Handy.