Das Erste, was beim Renault Kadjar ins Auge fällt, ist der Name. Das "Kad" sei von den vierrädrigen Allterrain-Quads inspiriert, während "jar" sich an dem französischen Begriff "jaillir" (Wendigkeit) orientieren soll.
Gleiche Technik, verschiedene Charaktere
Der Renault Kadjar teilt sich mit dem Nissan Qashqai die Technik, tritt äußerlich aber dezenter auf als der japanische Bruder. Das gilt auch für das Fahrverhalten. Der Renault setzt mit seiner geschmeidigen Federung und den bequemen Sitzen mehr auf Komfort als auf Agilität. Bei schnellen Kurven neigt sich deswegen die Karosserie ein wenig, echte Dynamikeinbußen hat man deswegen jedoch nicht.
Die Verarbeitung des Kadjars ist ordentlich, erreicht aber nicht ganz das Niveau eine VW Tiguan. Dafür kostet der Franzose aber auch weniger, als der deutsche Konkurrent. Selbst die Basisausstattung bietet schon etwas Luxus. Erst wenn man die Möglichkeiten der Optionsliste ausschöpft, kratzt der Kadjar an der 30.000 Euro-Grenze. Überzeugend ist das Platzangebot im Innenraum des 4,45 Meter langen Crossovers. Vorne und hinten haben erwachsene Personen Platz und auch der Kofferraum enttäuscht mit einem Volumen von mit 472 bis 1478 Litern nicht.
Laufruhige Benziner-Motoren
Das Motoren-Angebot des Renault Kadjars ist überschaubar. Zwei Diesel- und zwei Benziner-Aggregate stehen zur Auswahl, die mit verschiedenen Getrieben kombiniert werden können. Vor allem der 1,2-Liter-Benziner überzeugt durch Laufruhe, aber auch die Diesel-Aggregate werden nicht durch übermäßige Lärmbelästigung auffällig. Allerdings fehlt im Portfolio ein kräftiger Selbstzünder jenseits 130 PS. Dass nur der große Dieselmotor mit einem Allradantrieb kombiniert werden kann, passt nicht zu einem Kompakt-SUV.
Fazit zum Renault Kadjar
Der Renault Kadjar ist ein ausgewogenes Auto ohne große Schwächen, das vor allem mit einem fairen Preis-Leistungs-Verhältnis und einem guten Federungskomfort überzeugt. Die Verarbeitung ist in Ordnung, ohne jedoch das Niveau der Klassenbesten, wie etwas einem VW Tiguan oder Audi Q3, zu erreichen. Lediglich bei der Garantie und der Tatsache, dass es keinen Dieselmotor mit mehr als 130 PS gibt, lässt der Kadjar Federn. Auch der Umstand, dass nur der große Diesel mit einem Allradantrieb verknüpft werden kann, ist etwas unverständlich.