Der französische Kleinwagen konnte mit großem Erfolg junge und preisbewusste Käufer für sich gewinnen und wurde 14 Jahre lang in Westeuropa produziert und verkauft. Das Auto war attraktiv gezeichnet, bot vorne viel Platz, verfügte über einen variablen Innenraum und hielt sich sowohl preislich als auch beim Unterhalt in einem günstigen Rahmen.
Ab etwa 45.000 Kilometern zeigte der Clio allerdings deutliche Schwächen bei der Qualität, die sich unter anderem in frühzeitigem Verschleiß von Auspuff und Bremsen offenbarte. Deutsche Konkurrenten wie der VW Polo oder der Ford Fiesta verfügten auch über eine bessere Verarbeitung und hochwertigere Sitze mit besserem Seitenhalt. In Sachen Rostvorsorge erwies sich der Renault Clio II gegenüber seinen Konkurrenten allerdings als klar überlegen.
Große Motorenpalette
Robuste Vierzylinder-Benzinmotoren und -Dieselmotoren zwischen 58 PS und 180 PS kennzeichneten die umfangreiche Motorenpalette des Renault Clio II im Laufe seiner Produktionszeit. Empfehlenswert für den Betrieb in der Stadt beziehungsweise als Zweitwagen sind die kleinen Basismotoren mit 1,2 Litern und 1,4 Litern Hubraum, die weniger Kosten verursachen als die stärkeren Benziner. Den geringsten Durst haben die 1,5-Liter-Dieselmotoren. Sie kamen ab 2001 zum Einsatz und zeigen einen Normverbrauch von 4,3 Litern. Trotz Ölverlusten am Gehäuse gelten die Aggregate von Renault insgesamt als sehr haltbar, robust und zuverlässig.
Ausstattungslinien von karg bis üppig
Die Serienausstattung des Basismodells Authentique verfügte lediglich über elektrische Fensterheber vorne und eine Zentralverriegelung mit Fernbedienung. Ab der Ausstattungslinie Dynamique hatte der Clio wenigstens eine Klimaanlage. Recht opulent geriet die Top-Ausstattungslinie Initiale. Sie verwöhnte unter anderem mit Klimaautomatik, Lederausstattung, CD-Radio, ESP und ASR, Metallic-Lackierung und Xenon-Scheinwerfern. Ein Navigationsgerät war nur gegen Aufpreis erhältlich.
Solide Sicherheitsausstattung
Im Euro-NCAP-Crashtest des Jahres 2000 erzielte der Renault Clio II mit vier von fünf Sternen ein ordentliches Ergebnis. Zur soliden Sicherheitsausstattung gehörten (im Produktionsjahr 2002) Front- und Seitenairbags vorne, Gurtstraffer und Gurtkraftbegrenzer sowie ein serienmäßiges ABS. Das elektronische Stabilitätsprogramm ESP war nur in der Ausstattungslinie Initiale serienmäßig.
Dürftige Qualität, aber wenig Rost
Auspuffanlage, Scheibenbremsen und Radlager zeigten sich beim Renault Clio sehr verschleißanfällig. Hinzu kamen erhebliche Mängel an der Vorderradaufhängung mit den Achs- und Lenkgelenken, an der Hinterachse sowie an der Federung. Dazu wiesen Motor und Antrieb häufig Ölverluste auf.
Erfreulich gut ist hingegen die Rostvorsorge gelungen.
Fazit zum Renault Clio II Dreitürer (Typ B)
Der Renault Clio der zweiten Generation erfüllte das Klischee französischer Autos. Hübsch gestaltet, komfortabel zu fahren, mit vielen praktischen Details ausgestattet und das alles zu einem vernünftigen Preis. Leider ebenso klischeehaft französisch schien die unterdurchschnittliche Verarbeitung des Fahrzeugs und die allenfalls ausreichende Langzeitqualität wesentlicher Bauteile zu sein.
Dass es auch anders geht, zeigte überraschender Weise die gute Rostvorsorge des Renault Clio II. Auf diesem Feld erhielt auch die deutsche Konkurrenz von VW oder Ford eindeutig schlechtere Noten. Ebenso überzeugte die solide Sicherheitsausstattung des französischen Kleinwagens, die schon früh ein serienmäßiges ABS beinhaltete. Sogar ein elektronische Stabilitätsprogramm ESP und eine Antriebsschlupfregelung ASR konnte für das Fahrzeug bestellt werden. Ein sehr gut gepflegter Clio II in gehobener Ausstattung aus zweiter Hand könnte durchaus ein interessantes Angebot sein, eine fachliche Expertise vor dem Kauf aber in jedem Fall notwendig.