Der Porsche 911 ist der Inbegriff des Sportwagens – selbst wenn er sich in mehr als 50 Jahren und sieben Generationen deutlich gewandelt hat. Das gilt für den Antrieb mit dem Wechsel vom luftgekühlten Sauger zum wassergekühlten Turbo-Direkteinspritzer genauso wie für den Aufbau, der sich von einem zierlichen Rennwagen mit Straßenzulassung zu einem ausgewachsenen Sportler mit Platz für notfalls vier Erwachsene entwickelt hat. Auch die Ausstattung spiegelt diesen Wandel mit Extras wie klimatisierten Sitzen oder einem aufwendigen Soundsystem wieder.
Motoren von 370 bis 580 PS
Angeboten wird der 2015 zuletzt tiefgreifend aktualisierte 911 der Baureihe 991 II wie schon in den Generationen zuvor als Coupé, Cabrio und erneut als Targa. Zur Wahl stehen dafür Sechszylinder-Boxermotoren mit 3,0 bis 3,8 Litern Hubraum und Turboaufladung, die ein Leistungsspektrum von 370 bis 580 PS abdecken. Damit sind Geschwindigkeiten von 287 bis 330 km/h möglich, und die Normverbräuche bewegen sich zwischen 7,4 und 9,3 Litern.
Die beiden Grundvarianten Carrera und Carrera S gibt es wahlweise mit Heck- oder Allradantrieb sowie als Handschalter oder Doppelkupplung mit jeweils sieben Gängen. Bei Turbo und Turbo S sind Allradantrieb und PDK-Getriebe immer Standard.
Hoher Preis, großer Wert
Ebenfalls Standard sind bei allen Modellen sechs Airbags, Bi-Xenon-Scheinwerfer, eine 2-Zonen-Klimaautomatik sowie ein Infotainment-System mit Navigation, Telefonmodul und Musikanlage. Dafür muss man je nach Modell- und Motorvariante zwischen 96.605 und 215.962 Euro bezahlen, wobei man den Preis dank der zahlreichen Extras für Prestige, Komfort und Performance aber auch leicht über eine Viertelmillion treiben kann. Dazu kommen überdurchschnittlich hohe Unterhaltskosten. Aber es gibt einen Trost: Porsche 911 gelten als gesuchte Gebrauchte und sind deshalb sehr wertstabil. Nicht selten werden Altfahrzeuge über Neupreis gehandelt.
Eine Sonderstellung innerhalb der 911-Familie haben traditionell die Sportmodelle mit besonders großer Nähe zur Rennstrecke wie der 911 R und der GT3 RS. Die beiden Extremisten für 189.544 und 181.690 Euro fahren als letzte Elfer der aktuellen Generation mit einem Saugmotor, der aus 4,0 Litern Hubraum 500 PS schöpft, sind besonders leicht, entsprechend handlich und gelten als die puristischste Form des Porsche-Fahrens.
Fazit zum Porsche 911
Die Legende lebt: Der Porsche 911 hat sich zwar seit seinem Debüt 1963 immer weiterentwickelt und seinen Charakter dabei verändert, ist sich aber trotzdem immer treu geblieben. Denn kaum ein anderes Auto ist so dynamisch und trotzdem gut beherrschbar, so agil und aggressiv und trotzdem so alltagstauglich und halbwegs sparsam, so aufs Fahren fokussiert und dennoch vergleichsweise komfortabel und mit viel Assistenz und Infotainment ausgestattet wie der aktuelle Elfer – zumindest wenn man zu den hohen Grundpreisen noch einmal genügend Geld für Extras ausgibt.
Zwar hat dieses Vergnügen einen hohen Preis und man muss dafür auch an der Tankstelle, bei der Versicherung oder der Werkstatt teuer bezahlen. Doch der 911 zahlt das gleich in mehreren Währungen zurück: Mit Fahrspaß, Prestige und einem guten Preis beim Wiederverkauf.