Der Porsche 911 Targa war – legt man die Verkaufszahlen zugrunde – nicht das erfolgreichste Modell der Baureihe 997. Dennoch hatte das Glasdach-Coupé seinen eigenen Charme, der eine kleine aber feine Fangemeinde zum Kauf animierte. Immerhin war diese Elfer-Variante deutlich teurer als das Coupé. Die Wartungskosten waren ebenfalls sehr hoch, aber die Versicherung niedriger als man glaubt. Wie die anderen Modelle der Baureihe ist auch der Porsche Targa sehr wertstabil. Unter einem Preis von 40.000 Euro wird es schwer, einen guten Gebrauchten zu finden (Stand 2017)
Tiefgreifendes Facelift
Der Porsche Targa der Baureihe 997 profitierte sozusagen von der Gnade der späten Geburt, denn das Modell kam erst 2006 auf den Markt, also zwei Jahre später als das Coupé. Damit waren die technischen Kinderkrankheiten der Modellreihe bereits ausgeräumt. Im Jahr 2008 folgte dann schon die Modellpflege, die bei der Baureihe 997 eine deutliche Zäsur darstellte. Im Zentrum standen neue Boxermotoren, die jetzt eine Direkteinspritzung hatten, mehr Leistung generierten, weniger verbrauchten und bei denen das Kurbelwellensimmeringproblem behoben war.
Targa nur als Allrad-Modell
Der Porsche 911 Targa der Baureihe 997 war nur als Allradmodell in der „normalen“ Variante mit 30 PS und als S-Version mit 40 PS mehr Leistung verfügbar. Der serienmäßige Allradantrieb kaschierte das Zusatzgewicht von 60 Kilogramm, das der Targa gegenüber dem Carrera aufwies, und verhalf auch dem Targa zu einer porschetypischen Fahrdynamik. Die Lenkung war präzise und gab zuverlässig Rückmeldung. Wenn Verschleiß auftrat, dann waren es sportwagentypische Teile wie Bremsbeläge und -scheiben sowie die Spurstangen.
Auch die Baureihe 997 überzeugte mit der guten Qualität, die man von Porsche gewohnt ist. Der Innenraum war sauber verarbeitet und auch die Wertigkeit der verwendeten Materialien unterschied sich deutlich von der des Vorgängermodells 996, bei dem noch das Hartplastik eine dominierende Rolle spielte.
Infotainment-Fortschritt erst nach dem Facelift
Neben den technischen Verberbesserungen im Antriebsstrang legte Porsche mit der Modellpflege des Jahres 2008 auch in Sachen Infotainment nach. Zuvor bestand die Konnektivität der Modelle aus Zuffenhausen im Grunde aus einer Bluetooth-Verbindung zum Telefon. Mit dem Facelift hielt nun immerhin ein 6,5-Zoll-TFT-Touchscreen Einzug.
Fazit zum Porsche 911 (997) Cabrio
Der Porsche Targa der Baureihe 997 setzte die Formensprache des Vorgängers (996) fort und damit erneut auf eine Glaskuppel mit einem großen Schiebedach anstelle eines Bügels mit herausnehmbaren Dachteilen, wie das bei den Targas der 1970er-Jahre der Fall war. Obwohl der Targa rund 60 Kilogramm mehr wog als das Coupé und einen höheren Schwerpunkt hatte, war er fast genauso dynamisch zu bewegen. Ein Hauptgrund war der serienmäßige Allradantrieb, der die fahrdynamischen und konzeptionellen Nachteile kaschierte. Die Ausstattung war wie bei den anderen Elfer-Modellen karg und der Preis höher als der eines 911-Carrera-Coupés. Allerdings lohnt es sich, ein Modell zu wählen, das nach der Modellpflege 2008 produziert wurde, denn neben den neuen Motoren besserte Porsche auch beim Infotainment nach.