Der Marktstart des Peugeot 508 erfolgte im Frühjahr 2011. Das 4,79 Meter lange Stufenheck und der traditionell bei Peugeot SW genannte Kombi (4,81 Meter) rollten zeitgleich in den Handel. Bei einem Radstand von 2,82 Metern versprach der Hersteller im Viertürer ein Kofferraumvolumen von 515 Litern, im Kombi 560. In Sachen Ausstattung zeigte sich Peugeot auf der Höhe der Zeit mit sechs Airbags, Kurvenlicht, Fernlichtautomatik oder einem Head-up-Display. Zumindest letzteres war damals noch eine Besonderheit und kostete Aufpreis.
Der einzige Sauger und kein V6
Zunächst waren nur Verbrennungsmotoren im Programm. Das mindestens 23.050 Euro teure Einstiegsmodell besaß einen 1,6-Liter-Benziner mit 120 PS, der einzige Saugmotor in der Baureihengeschichte. Schwächster Diesel war ein 112 PS starker Motor. Das Ende der Fahnenstange markierte ein Selbstzünder mit 204 PS. Sechszylinder kamen gar nicht unter die Haube. Dafür aber kündigte Peugeot einen Dieselhybriden an. Ein Konzept, das aufgrund der hohen Kosten nur wenige Hersteller, darunter Volvo, für die Serie realisiert haben. Dem Peugeot 508 wurde dazu ein E-Motor eingepflanzt, der seine Kraft an die Hinterachse weitergab und das Modell somit zum Teilzeit-Allradler machte.
So exotisch der Antrieb, so modisch das Äußere
So exotisch dieser Antrieb, so modisch war das Outfit, in dem er realisiert wurde. Der Hybrid-Kombi 508 RXH war ein Auto im angesagten Offroad-Look mit erweiterter Bodenfreiheit und robusten Stoßfängern, wie ihn die SUV nun schon seit Jahren erfolgreich praktizierten. Zusammen mit dem teuren Gespann aus Diesel und E-Motor zündete die Idee beim Kunden aber nicht so recht, weswegen der RXH ab Ende 2014 auch mit konventionellen Antrieben zu haben war.
Doch zunächst war der RXH ein Dieselhybrid, dessen technische Daten sich sehen lassen konnten. Mit vereinten Kräften zogen ein 2,0 Liter großer Verbrennungsmotor mit 163 PS an der Vorderachse und ein E-Motor von 37 PS. Während die reine Leistung in Kombination mit dem maximalen Drehmoment von 450 Newtonmetern (Nm) für einen ordentlichen Antritt von 8,5 Sekunden von 0 auf 100 km/h sorgte, war es vor allem der geringe Normverbrauch von 4,1 Litern (CO2-Ausstoß: 107 g/km), der überraschte. Die Höchstgeschwindigkeit lag bei 213 km/h. Zwei Kilometer konnte der RXH rein elektrisch fahren – jedoch längst nicht so weit wie die heutige Plug-in-Hybrid mit der Möglichkeit, die Batterie extern zu laden.
RXH auch ohne Hybridantrieb
Parallel zum Marktstart des RXH zum Basispreis von 41.900 Euro führte Peugeot im Frühjahr 2012 auch beim schwächeren Diesel eine weitere Technologie (e-HDI) zur Senkung des CO2-Ausstoßes ein. Da der Aufpreis für den robusten Dieselhybrid-Kombi gegenüber einem herkömmlichen SW mit rund 9.000 Euro recht happig ausfiel, entschied sich Peugeot dazu, den Antrieb auch in der Limousine 508 Hybrid4 um ein paar tausend Euro günstiger anzubieten. Hier lag der Verbrauch mit 3,6 Litern auf 100 Kilometern (CO2-Ausstoß: 95 g/km) noch einmal niedriger, während die Höchstgeschwindigkeit bei 210 km/h und der Sprintwert bei 9,3 Sekunden lagen.
Außerdem wollte man den Kunden den Outdoor-Look auch ohne teure Antriebstechnik nicht vorenthalten. Mit dem Facelift im Sommer 2014, das neben einer überarbeiteten Optik für Kühlergrill und Heckleuchten und optimierten Motoren auch ein neues Zentraldisplay, einen Totwinkel-Warner oder eine Vierzonen-Klimaautomatik brachte, bot Peugeot den RXH auch ohne elektrischen Hilfsmotor. Hier kam ein Selbstzünder mit 180 PS und einem Normverbrauch von 4,6 Litern (CO2-Ausstoß: 119 g/km) zum Zug. Der Basispreis sank um 2.650 Euro.
Die Assistenten kommen
Mit Blick auf die neue Generation, die im Oktober 2018 in den Handel kommt, hat Peugeot das Portfolio des Auslaufmodells Anfang 2018 weiter eingedampft. Zum ersten Mal zu sehen war das neue Flaggschiff auf dem Genfer Autosalon im März 2018. Als Antriebe hat der Hersteller für 2019 eine Hybridversion angekündigt. Bis dahin wird die zweite 508-Generation mit zwei 1,6-Liter-Benzinern mit 180 PS und 225 PS sowie drei Dieseltriebwerken verkauft, die aus 1,5 und 2,0 Litern Hubraum 150 PS, 160 PS und 180 PS schöpfen – wahlweise und je nach Motorisierung gekoppelt an einen Handschalter oder eine Automatik mit nunmehr acht statt sechs Gängen.
Punkten will Peugeot auch mit neuer Ausstattung. So weist das Cockpit neben dem sehr kleinen Lenkrad Digitalinstrumente und einen großen Touchscreen auf. Zum ersten Mal kommt ein Nachtsichtsystem in die Baureihe. Konzernintern kann es schon im DS 7 Crossback geordert werden, der auf der gleichen EMP2-Plattform rollt. Verfügbar werden ebenso eine automatische Abstandsregelung, eine elektronische Notbremse mit Fußgängererkennung, die bis 140 km/h funktioniert, LED-Scheinwerfer und ein adaptives Fahrwerk sein.