Der fünftürige Peugeot 107 wurde zeitgleich mit der dreitürigen Variante des französischen Kleinstwagen 2005 auf den Markt gebracht und teilte sich die Technik mit dem Citroën C1 und dem Toyota Aygo. Bei den großen Modellpflegen 2009 und im Jahr 2012 wurde immer wieder am Design gefeilt. Vor allem bei der zweiten Auffrischung wurde die Front überarbeitet und der Kühlergrill markanter gestaltet.
ESP erst ab 2013
Mit einer Länge von 3,43 Metern war auch der fünftürige Peugeot 107 ein probates Stadtauto. Allerdings schränkt der vergleichsweise große Wendekreis von zehn Metern die Wendigkeit des kleinen Flitzers ein. Bei der Sicherheit gab der Peugeot 107 ein ambivalentes Bild ab. Im Euro-NCAP-Crashtest, der kurz nach der Markteinführung des Kleinstwagens stattfand, holte das französisch-japanische Technik Trio vier von fünf Sternen. Bei Wiederholung des Tests im Jahr 2012 waren es nur noch drei. Hauptgrund dafür waren die verschärften Prüfbedingungen. Als eine Konsequenz rüstete Peugeot den 107 ab Juli 2013 serienmäßig mit ESP und Vorhangairbags aus.
Im Innenraum überwog kleinwagentypisch das Hartplastik und auf den Vordersitzen war deutlich mehr Platz vorhanden als im Fond, daran änderte auch der verbesserte Zugang zur Rückbank aufgrund der zusätzlichen Türen nichts. Der Preisdruck in der Kleinstwagenklasse war und ist immens. Das wirkte sich auch auf die Ausstattung aus, die in der Basisversion nur das Nötigste umfasste. Beim Peugeot 107 zählte dazu eine umklappbare Rückbanklehne inklusive Kopfstützen sowie von innen verstellbare Außenspiegel. Mit elektrischen Fensterhebern und einer Zentralverriegelung war in der höherwertigen Ausstattungslinie „Filou“ schon etwas mehr Komfort enthalten. Zu Beginn des Modellzyklus unterschritt der fünftürige Peugeot 107 noch die 10.000 Euro-Grenze.
Kein Dieselmotor
Bei den Kleinstwagen ergeben Dieselmotoren aus Kostengründen nur wenig Sinn. Also beließ man es auch beim fünftürigen Peugeot 107 bei einem Benzinmotor. Der 1,0-Liter-Dreizylinder hatte 68 PS und konnte entweder mit einer 5-Gang-Handschaltung oder dem automatisierten 5-Gang-Getriebe „2-Tronic“ kombiniert werden. Die „2-Tronic“-Schaltung war zwar komfortabel, agierte aber bei den Fahrstufenwechseln mit einer „Gedenksekunde“. Die Fahrleistungen waren für einen Kleinwagen in Ordnung: Das maximale Drehmoment von 93 Newtonmetern war ausreichend, zumal der Peugeot 107 lediglich 900 Kilogramm wog. Das erklärt auch den geringen Durchschnittsverbrauch von 4,3 Litern nach Norm.
Der mäßige Durst des Motors trug auch den zu relativ geringen Betriebskosten bei. Die Versicherungseinstufungen waren durchschnittlich und die Besteuerung aufgrund des kleinen Hubraums von einem Liter niedrig. Dass der Motor eine Steuerkette und keinen kostspielig zu tauschenden Zahnriemen hatte, entlastete das Budget ebenfalls. Allerdings schrieb Peugeot vor, dass jedes Jahr beziehungsweise alle 15.000 Kilometer eine Inspektion durchgeführt werden musste.
Fazit zum Peugeot 107 Fünftürer
Die fünftürige Version des Peugeot 107 war wie der Dreitürer 3,43 Meter lang. Durch die beiden zusätzlichen Türen war der Zugang zum Fond deutlich leichter zu bewerkstelligen, die Platzverhältnisse hinten blieben jedoch unverändert eng. Deswegen eignete sich der dreitürige Peugeot 107 vor allem für junge Mütter, die ihren Babysitz ohne große Umstände fixieren wollten. Auch die Betriebskosten waren gering, wie der Normverbrauch schon erahnen lässt. Betrachtet man allerdings das Preis-Leistungs-Verhältnis, bietet der Technikbruder Toyota Aygo mehr – auch in punkto Sicherheit (zumindest bis zum Jahr 2013) da beim Japaner das ESP schön früher serienmäßig waren. Unterm Strich betrachtet ist die fünftürige Version die praktischere der beiden Peugeot 107-Varianten.