Als Opel im Jahr 1999 den Zafira vorstellte, wurde das Segment der Kompaktvans um eine wichtige Facette reicher. Denn die Praktikabilität wurde durch das bis dato einzigartige Flex-7-Sitzsystem neu definiert. Statt die Sitze auszubauen, verschwand das Gestühl einfach im Fahrzeugboden – auch einzeln. Nicht alleine deswegen bekam der erste Opel Zafira 1999 das „Goldene Lenkrad“ verliehen und erwies sich als kommerzieller Erfolg.
Viel Platz, gute Sitze
Der Opel Zafira stand auf einer verlängerten Plattform, die sich der Kompaktvan mit dem Astra teilte. Vor allem das Raumgefühl des 4,32 Meter langen Fahrzeugs beeindruckte, dazu kamen bequeme Sitze, in denen auch Erwachsene vernünftig Platz fanden. Die dritte Reihe war nicht nur aus reinen Behelfs-Stühlen, aber dennoch eher für Kinder gedacht. Der Innenraum überzeugte mit einer ordentlichen Qualität, allerdings waren die Hartplastik-Elemente bisweilen auch kratzempfindlich – vor allem rund um das Zündschloss und die Innenseiten der Türen.
Bekannte Motoren plus zwei Extra-Motorisierungen
Beim Opel Zafira setzte der Rüsselsheimer Autobauer auf bekannte Motoren. Ein guter Kompromiss zwischen ansprechenden Fahrleistungen und Elastizität war der 1,8-Liter-Motor, der allerdings bei hohen Drehzahlen etwas knurrig wirkte. Die beiden Dieselmotoren lagen leistungsmäßig sehr nahe beisammen, überzeugten aber durch gute Durchzugskraft und geringen Durst. Die CNG- und die OPC-Variante ergänzten das Antriebsportfolio auf zwei entgegenliegenden Seiten. Die Erdgas-Version sprach die verbrauchsbewussten Autofahrer an, der kräftige OPC-Zafira mit 192 PS, später 200 PS, spielte die sportliche Karte aus.
Dazu passte auch das gute Fahrwerk, bei dem der Komfort nicht zu kurz kam. Nicht ganz so positiv schnitt der Zafira im Euro-NCAP-Crashtest ab. Der Opel-Kompaktvan erhielt lediglich drei von fünf möglichen Sternen. Angesichts der dürftigen Serienausstattung gehörte der Zafira nicht zu den Sonderangeboten seines Segments. Bei Gebrauchtwagen sollte man deshalb auf eine gute Ausstattung achten und besser die Post-Facelift-Modelle nach 2003 wählen, in denen bei fast allen Motoren das ESP serienmäßig verbaut war.
Fazit zum Opel Zafira (A/F75)
Der Opel Zafira überzeugte mit ungekannter Variabilität, die vor allem durch das innovative Flex-7-Sitzsystem erreicht wurde. Dazu kam viel Platz und eine ausreichende Motorenpalette, die sogar eine CNG- und eine OPC-Version beinhaltete, sowie ein gut abgestimmtes Fahrwerk. Auch die Qualität war in Ordnung, wenngleich manche Hartplastikteile im Interieur kratzempfindlich waren. Bei Gebrauchtwagen sollte man auf eine möglichst umfassende Ausstattung achten. Nach dem Facelift 2003 war in den meisten Modellen ESP serienmäßig.