Als der Zafira C im Januar 2012 auf den Markt kam, erhielt er die Zusatzbezeichnung Tourer und das Boomerang-Design. Boomerang deshalb, weil die Scheinwerfer in dieser Form gestaltet waren. Nochmals um 19 Zentimeter auf 4,66 Meter in der Länge gestreckt, sollte der Kompaktvan auch einen Schuss mehr Luxus auf Reisen bringen – wozu Opel statt der zweiten Bank ein Lounge-System mit drei einzeln längsverschiebbaren Sitzen einbaute. Der mittlere ließ sich versenken, die beiden äußeren leicht nach innen verschieben, was viel Platz für Reisende schuf. Passenderweise gab es dazu den Beinamen Tourer, nicht zuletzt auch, weil der alte Zafira noch einige Zeit im Verkauf blieb. Und auch das Zeitalter der Assistenten brach an: Zu bestellen gab es eine automatische Abstandsregelung, einen Kollisionswarner sowie Verkehrszeichenerkennung. Auch Totwinkelwarner und Spurführungshilfe wurden ins Angebot übernommen.
Fit fürs Smartphone
Die Motoren waren nun ab Werk sämtlich an eine Start-Stopp-Automatik gekoppelt, in Sachen Gasantrieb bot Opel zusätzlich zum CNG-Zafira eine Umrüstung auf den Betrieb mit Flüssiggas LPG an, die 140 PS leistete. Die Evolution zeigte sich zum Modellreihenstart auch an den Verbrauchswerten, die zwischen 4,5 Litern Diesel und 7,1 Litern Benzin und damit niedriger als beim Vorgänger lagen. Neu war zum Beispiel ein auf 1,4 Liter Hubraum geschrumpfter Turbo-Basisbenziner mit 120 PS und 210 Nm Drehmoment, der immerhin maximal 190 km/h schnell wurde. Die OPC-Version wurde gestrichen, doch die Topmotorisierung 1.6 Turbo EcoFlex mit 200 PS hetzt seit 2013 den Kompaktvan auf bis 220 km/h Spitze. Bei den Dieseln sorgte ein 195 PS starker und fast genauso schneller Bi-Turbo für ordentlichen Fahrtwind.
Im Jahr 2016 wurde der Zafira geliftet und legt in diesem Rahmen auch seinen Namenszusatz "Tourer" wieder ab. Die dritte Sitzreihe gibt es seither nur noch als Option. Und auch optisch hat sich einiges getan. Statt der Boomerangs leuchten nun konventioneller gezeichnete Scheinwerfer, die auch mit LED-Technik zu haben sind, den Weg. Auch Infotainment- und Assistenzsysteme wurden auf Vordermann gebracht. Die vielen Schalter sind einem größeren Touchscreen gewichen. Das Cockpit sieht nun aus wie im Astra. Der Van kann Smartphones einbinden (Apple CarPlay und Android Auto) und weiterhin sind auf Wunsch ein mobiler WLAN-Hotspot sowie der telefonische Butler OnStar an Bord.
In der Fünfsitzer-Variante bietet der Zafira zwischen 710 und 1.860 Liter Gepäckraum, als Siebensitzer sind es zwischen 152 und 1.792 Liter. Das Flex7-Raumkonzept wurde zwar beibehalten, kostet aber nun 750 Euro Aufpreis.
Ungewisse Zukunft
Ob sich der Zafira hält, ist angesichts der Übernahme durch den französischen PSA-Konzern fraglich. Das Konzept Van wird immer mehr vom SUV verdrängt, 2017 verkauften sich gerade noch einmal knappe 37.000 Vans. Langfristig wird PSA wohl das Zafira-Segment mit dem Crossover-Modell Grandland X ausfüllen.