Zuerst stand er als dreitüriges Schräg- und zweitüriges Stufenheck beim Händler, ab 1985 wurde der Corsa zugunsten der Fondpassagiere auch als Vier- und Fünftürer ausgeliefert. Die Motorenpalette konnte sich durchaus sehen lassen, sie reichte vom schlichten 1,0-Liter-Motor mit 45 PS bis zum 1,6-Liter-GSi mit 100 PS, der vor allem unter Tuning-Begeisterten Freunde fand. Insgesamt 16 Motorenvarianten (14 Benziner, zwei Diesel) konnte Opel anbieten. 1987 und 1990 aktualisierte Opel das Aussehen des Corsa, vor allem an Kühlergrill und Instrumenten zu erkennen. In einer zweiten Phase veränderte Opel einen Großteil der Vorderansicht und die Instrumententafel umfassend.
Ab 1993 bot Opel den Corsa B an, der die kantige Erscheinung des Vorgängers abstreifte und stattdessen, vom Scheinwerfer bis zur Karosserie, dem damaligen Trend zu runden und glatten Formen folgte. 3,5 Millionen Mal verkaufte sich der Corsa B, vor allem Frauen fanden Gefallen an ihm, sie stellten zwei Drittel der Käufer. Sieben Jahre lang bot Opel den drei- oder fünftürigen Kleinwagen mit Schrägheck an. Zuerst nur mit den Motorisierungsvarianten des Vorgängers, später kamen leistungsfähigere Neuentwicklungen dazu – auch ein genügsamer Dreizylinder, für den eigens eine elektrische, benzinsparende Servolenkung mit eingebaut wurde. Mit einer Länge von 3,72 Metern war der Corsa B das perfekte Stadtauto, das nicht nur Komfort, sondern mit einem Kofferraum von 280 Litern auch noch Platz hatte. Unter den Benzin-Motoren konnten Kunden zwischen Leistungen von 45 PS bis 109 PS wählen, bei den Dieselmotoren standen nur zwei 50 PS und 67 PS starke Selbstzünder von Isuzu zur Wahl.
Leistung der Motoren wuchs stetig an
Den elf Zentimeter längeren Opel Corsa C, der ab 2000 verkauft wurde, bot Opel als Drei- und Fünftürer zunächst in drei Benziner-Motorisierungsvarianten zwischen 58 PS und 90 PS an. Der Corsa war nicht nur optisch runderneuert, auch beim Fahrwerk hatte er mehr als der Vorgänger, weil es durch einen neuen Achsenaufbau agiler wurde. Dazu kam ein Innenraum, der erfolgreich Motorgeräusche dämpfte und sowohl bei den Vordersitzen als auch der Rückbank mehr Platz einräumte. Die Leistung der Motoren wuchs stetig an, bis am Ende der Produktionszeit bei 125 PS das vorläufige Ende erreicht war. Als problematisch erwiesen sich im Modellzyklus allerdings die Vorderachse, die Antriebswellen, fehlerhafte Abblendlichter und eine schwache Handbremse.
2007 meistverkaufter Kleinwagen in Deutschland
Auch in der nächsten Modellgeneration, dem Corsa D, streckte sich das Auto weiter auf 3,99 Meter. Und wurde schwerer. Das Leergewicht lag (je nach Ausstattung) nun schon zwischen 1,1 und 1,3 Tonnen. Die Motoren, die Opel beim Verkaufsstart im Oktober 2006 anbot, entwickelten zwischen 60 PS und 90 PS (Benziner) sowie 75 PS bis 125 PS bei den Dieselmotoren. Auch wenn viele Kritiker das als untermotorisiert ansahen, war das Publikum von Opels neuem Kleinwagen begeistert. Schließlich fanden tatsächlich vier Erwachsene entspannt Platz im Corsa, ohne um ihre Sicherheit fürchten zu müssen: Seine sechs Airbags brachten fünf Sterne im Euro-NCAP-Crashtest. 2007 war der auf sportliches Aussehen und Platzangebot getrimmte Corsa der meistverkaufte Kleinwagen in Deutschland (79.098 Einheiten). Bei der Modellpflege 2010 veränderte Opel das Äußere des Corsa nur bei der Frontpartie und brachte neue Motoren von 70 bis 192 PS Leistung ins Spiel. Damit sollte der Spritverbrauch gesenkt werden – und dank eines optimierten Fahrwerks mehr Agilität entstehen. Das Vorzeigemodell dafür war der Corsa mit dem Ecoflex 1,3-Liter-Dieselmotor, der sich laut Opel mit 3,7 Litern begnügte. Allerdings musste Opel 2014 einen Rückruf für Corsa-Modelle starten, deren Motorhaube rostanfällig war. Auch wegen einer schwergängigen Handbremse oder der Gefahr auf einen defekten Achsschenkel beorderte das Unternehmen einige tausend Corsa zurück in die Werkstatt. Doch insgesamt begeisterte diese Corsa-Generation angesichts ihrer technischen Ausgereiftheit.
Technisch ausgereift und mit mehr Platz
Mit dem Anfang 2014 vorgestellten Corsa E, scheint Opel die perfekte Kleinwagenformel gefunden zu haben: Knapp 700 Euro günstiger als der VW Polo, geräumig und ansprechend motorisiert. Bei den Benzinern reicht das Spektrum von 90 PS bis 207 PS, der 1,3-Liter-Dieselmotor bietet immerhin 75 und 95 PS. Das Fahrwerk stammt zwar vom Vorgänger, enthält aber neu konstruierte Achsen und Servolenkung. Auch das Corsa-Äußere wurde mit einer Überarbeitung der Frontpartie und den langgezogenen Bremsleuchten auf die Linie der restlichen Opel-Familie gebracht und ähnelt stärker dem kleinen Adam. Im Inneren haben Opels Ingenieure das Raumwunder aus dem Vorgänger fortgesetzt und im Fond weiter Platz geschaffen. Wie in den anderen aktuellen Opel-Modellen wurde auch beim Corsa viel Wert auf Konnektivität gelegt. Via IntelliLink-System können Audio- und Navigationsfunktionen sowie Apps des eigenen Smartphones auf dem Bordmonitor angezeigt und bedient werden. Dazu kommen zahlreiche Assistenzsysteme, die allerdings Aufpreis kosten.