Opel Cascada (Serie)
Der Cascada tritt auf dem Markt gegen andere Cabriolets wie die Mercedes E-Klasse oder den Audi A5 an – und ist dabei zu Preisen ab knapp 26.000 Euro in der Anschaffung deutlich günstiger.
Der Cascada tritt auf dem Markt gegen andere Cabriolets wie die Mercedes E-Klasse oder den Audi A5 an – und ist dabei zu Preisen ab knapp 26.000 Euro in der Anschaffung deutlich günstiger.
Für den Opel Cascada stehen fünf Benzin- und drei Diesel-Motorisierungen zur Wahl, die eine Leistungsspanne von 120 PS bis 200 PS abdecken und allesamt einen recht spritzigen Antritt haben. Im besten Fall beschleunigt der Wagen in knapp unter 9 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100. Geringer Spritverbrauch und Cascada wollen allerdings nicht so wirklich zusammenpassen, der niedrigste Benzin-Normverbrauch, den Opel dem offenen Viersitzer bescheinigt, beträgt zwar auf dem Papier 6,5 Liter auf 100 Kilometer, bei etwas flotterer Gangart im Alltagsbetrieb werden aber leicht um die 8 Liter daraus.
Tester sind immer wieder begeistert vom Opel Cascada: Viel Premium-Cabrio für wenig Geld, so lautet häufig das Fazit. Gelobt werden Motorisierung, die vier Sitzplätze, die Ausstattung und der große Kofferraum. Nur eines bleibt fraglich: Der Cascada will ein ganzjahrestauglicher Erstwagen sein – doch für wen? Bequem ist es auf den hinteren Plätzen nur mit geöffnetem Verdeck, und dann weht dort ein kräftiger Wind. Weitere Nachteile sind das hohe Eigengewicht des Fahrzeugs und der große Wendekreis.
Der Einstiegspreis für den Opel Cascada liegt mit 25.945 Euro zwar über dem eines VW Golf Cabrio, doch dafür bekommt man auch einen halben Meter mehr Platz geboten. Mit Blick auf die Fahrzeugmaße konkurriert der Cascada eher mit sogenannten Premium-Modellen wie der Mercedes E-Klasse oder dem Audi A5. Wer elegante Ledersitze und ein Windschott haben möchte, oder ein Stoffdach, das die Geräuschkulisse reduziert, muss dafür extra bezahlen. Und mit solchem sinnvollen Zubehör steigt der Preis schnell in Richtung 35.000 Euro.
Der Opel Cascada, der 2013 auf den Markt kam, ist das zweite Cabrio, dass der Rüsselsheimer Hersteller selbst produzierte. Andere Opel-Cabrios stammten von Karosserie-Unternehmen wie Bertone. Mit einer Länge von 4,70 Metern fällt der dreitürige Viersitzer aus der Klasse der Kompakt-Cabrios heraus, in der sich das kürzere VW Golf Cabrio und der offene Renault Mégane positioniert haben.
Laut Opel ist der Cascada direkt am Reißbrett entstanden. Statt wie das Vorgänger-Cabrio, der Twintop (Astra H), aus dem Astra zu entstammen, findet sich der Cascada zwischen dem Kompaktklassemodell Astra und dem Mittelklassemodell Insignia wieder – auch wenn die Fahrzeugplattform Delta II ebenfalls für den Astra verwendet wird. Das Design ist beim Cascada deutlich eleganter als bei Opels Kompaktem, durch die Keilform wirkt der Wagen obendrein dynamischer. Dazu kommt eine Grundausstattung, die sich sehen lassen kann: Klimaanlage, Radio, Parkpilot, Alufelgen, Internet-Assistent Opel OnStar und Schlüsselfernbedienung fürs elektrische Verdeck.
Die Motorenvielfalt ist beim Opel Cascada recht groß: Die verfügbaren 1,4-Liter-Turbobenziner kommen auf 120 PS bis 140 PS, bei den 1,6-Liter-SIDI-Motoren (Direkteinspritzer) liegt die Leistung zwischen 170 und 200 PS. Auf der Diesel-Seite stehen drei Motorvarianten mit einer Spanne von 165 PS bis 195 PS zur Wahl. Eine Besonderheit des Cascada ist das Fahrwerk mit der sogenannten HiPerStrut-Aufhängung aus Opels Tuning-Abteilung OPC (Opel Performance Center): Damit entfallen Lenkradstöße oder das Antriebszerren etwa am Kurvenausgang, das Auto liegt insgesamt stabiler auf der Fahrbahn. Was auch mit der Steifigkeit des Cascada zu tun hat und zu einer gewissen Unbeholfenheit führt: Der Wendekreis ist mit mehr als 10 Metern ungewöhnlich groß.
Das Kofferraumvolumen von 380 Litern, das sich durch Umklappen der hinteren Sitze noch erweitern lässt, ist vergleichsweise üppig. Das Verdeck öffnet und schließt sich auf Knopfdruck, und das auch während der Fahrt: Bis zu einer Geschwindigkeit von 50 km/h faltet sich das Stoffdach binnen 17 Sekunden zusammen oder auseinander. Die hohe Gürtellinie bei den Rücksitzen und der versteckte Überrollbügel haben dem Cascada bei Crashtests Bestnoten eingebracht – im Ernstfall sind selbst die Passagiere auf den Rücksitzen gut geschützt.
Größter Nachteil des Opel Cascada ist dessen Gewicht, je nach Ausstattung und Motorisierung kommt das Modell leer auf Werte zwischen 1,7 und 1,8 Tonnen. Für die sportliche Gangart ist dieses Cabrio nicht gemacht – entspannt gleiten statt rasen ist angesagt.