Nissan-Modelle sind nicht immer einfach: keine Eye-Catcher, Bestseller Fehlanzeigen, verschrobene Konstrukte wie der Tiida, dazu Exoten wie 370Z und GT-R. Der Qashqai startet dagegen raketenartig durch und bringt die Verkaufszahlen des japanischen Importeurs wieder nach oben.
Der Erfolg hat viele gute Gründe
Er ist schneller auf dem Markt als der VW Tiguan, überzeugt mit Raumkonzept, Komfort und Ausstattung. Dank Allradantrieb und hoher Bodenfreiheit macht er auch im Gelände eine gute Figur, erfreut dank Po-hohem Einstieg auch ältere Generationen und lässt mit seinem großen Kofferraum selbst Familien nicht im Regen stehen. Exzellente Fahreigenschaften und eine auf Audi-Niveau liegende Zuverlässigkeit runden das positive Bild ab.
Fast volle Hütte – gute Serienausstattung schon bei der Einstiegsvariante
Dass es dabei nicht mager zugeht, im Sommer – Klimaanlage sei Dank – nicht der Schweiß mit der Küchenrolle von der Stirn getupft werden muss und Punkte in Flensburg dank Freisprecheinrichtung gespart werden können, schiebt weiter die Beliebtheit des Japaners an. Familien hingegen haben mit als Erstes den Preis und die später für das Fahrzeug auflaufenden Kosten im Blick. Auf beiden Gebieten glänzt der äußerst effiziente Qashqai durch lange Wartungsintervalle, einem All-inklusive-Preis ab Prospekt und den bekannt wirtschaftlichen Renault-Motoren. Man reist ähnlich komfortabel wie in höheren Klassen und schätzt inkludierte Extras wie ein Navigationssystem.
Made in Japan – Raum und Qualität zum vernünftigen Preis
Auch nach vielen Jahren klappert und scheppert nichts im Japaner – die großzügige dreijährige Garantie wird wohl selten beansprucht werden müssen. In Wolfsburg liest der Kunde unter dem Strich schon für die Basisvariante auf der Rechnung eine höhere Summe, ohne dafür auch mehr zu bekommen. Im Innenraum geht es enger zu als im großzügiger geschnittenen Nippon-SUV und der Kofferraum steckt weniger weg. Und antriebsseitig sind die Benzin-Motoren des Tiguan oft Dauergäste in der Werkstatt. Der andere Mitbewerber aus Japan – der Toyota RAV4 – ist im Unterschied zu Tiguan und Qashqai etwas enger geschnitten und sein Fahrwerk ist nicht ganz so komfortabel wie das des Nissan.
Nissan Qashqai – effizienter Crossover für alle
Nissan wählt für den Qashqai den Begriff `Crossover´, womit nicht gemeint ist, dass hier ein Fahrzeug entstanden ist, das eine Kreuzung aus Van, Familienkombi und SUV darstellt. Unter dem Strich steht ein in der Summe seiner Eigenschaften ausgewogenes Kompakt-SUV. Ob für eine Familie mit Kindern, den Handelsreisenden oder den Forst- bzw. Landwirt – stets steht der Qashqai dienstbar bereit. Andere haben mehr Image und sind hipper – einen echten Allrounder findet man aber hier.
Fazit zum Nissan Qashqai (J10), 2007–2013
Nissan hat eine lange Tradition in der Produktion von kompetenten Allrad-Offroadern. Viele von ihnen haben in der ersten Reihe der Zulassungsstatistiken ihre Ellbogen ausgepackt und mitgerangelt. Wer erinnert sich nicht an den Patrol, den Navarra oder den Pathfinder? In der Ahnenreihe der Kompakt-SUV findet sich ebenfalls ein Urahn des Qashqai – der Terrano. Wie er mischt auch der Qashqai den Markt kräftig auf und bindet Kunden an die japanische Traditionsmarke. Zu Recht: Wieder einmal haben die Japaner bewiesen, dass sie die Kunst des `Auto-Backens´ beherrschen. Komfort, Platz, Effizienz und Ausstattung – es wird schwer eine vergleichbare Mischung zu finden. Noch dazu eine, die dermaßen günstig und unauffällig in allen Pannenstatistiken ist.