Der Juke sollte Aspekte von Gelände- und Sportwagen miteinander vereinen und erfüllte diese Aufgabe so gut, dass schon in den ersten drei Jahren in Europa mehr als eine halbe Million Exemplare des in England produzierten Fahrzeugs verkauft wurden. Auch in Deutschland fand der unkonventionelle Crossover seine Fans und rangierte 2016 mit knapp 8.400 Neuzulassungen als Nissans Nummer drei hinter dem Erfolgsmodell Qashqai und dem Kleinwagen Micra.
Beim Einstieg mit dem Juke in das Segment der kleinen SUV beweist Nissan 2010 Mut. Der 2009 auf dem Genfer Salon in einer schon sehr seriennahen Studie vorgestellte Japaner polarisiert mit seiner unkonventionellen Optik. Der Juke lässt seine Betrachter nicht kalt und weckt Emotionen, was sich bei Nissan auch in den Auftragsbüchern niederschlägt. Zumal die freche Optik mit der adäquaten Antriebsquelle einhergeht: Der 1,6 DIG-T – ein Benzindirekteinspritzer – macht aus dem knuffigen Crossover ein flottes und fahraktives Auto.
Weniger dynamische Fahrer werden mit einem einfacheren 1,6-Liter-Benziner mit 117 PS sowie dem 1,5-Liter-Diesel (110 PS) aus dem Nissan-Konzernregal bedient, ab 2013 auch in einer 94-PS-Variante. Zur selben Zeit schiebt Nissan für Freunde sportlicher Fortbewegung den Nismo nach, der 200 PS bietet und sich optisch an das spektakuläre Showcar und spätere Kleinstserienmodell Juke-R anlehnt. Diesen Kraftprotz haben die Japaner 2011 auf die Räder gestellt, indem sie die kompakte Juke-Karosserie auf das Fahrwerk und den Antriebsstrang des Supersportwagens GT-R setzen und damit einen 480 PS starken Mini-„Godzilla“ kreieren. Die wenigen gebauten Exemplare kosten rund 450.000 Euro und wandern rasch in größtenteils arabische Garagen. 2017 präsentiert die Nissan-Sportabteilung Nismo als Nachfolger den JukeR 2.0 mit 600 PS.
Mit dem Facelift 2014 kommt auch der Nismo RS
2014 gönnt Nissan seinem Erfolgsmodell ein Facelift. Es gibt einen neuen Kühlergrill, neu gestaltete Stoßfänger und LED-Tagfahrlicht, dazu auch einen größeren Kofferraum. Ohne an der Karosserie sichtbar etwas zu verändern, schaffen es die Nissan-Ingenieure, durch eine `Formveränderung´ am Heck das Gepäckraumvolumen auf 354 Liter zu vergrößern. Nur bei den Allradversionen bleibt es bei mickrigen 207 Litern.
Neben dem erstarkten Nismo RS bringt das Facelift auch einen neuen 1,2-Liter-Motor. Wie der 1,6 Liter große Bruder ist das Triebwerk ein Direkteinspritzer und entwickelt dank Turboaufladung 115 PS und ein maximales Drehmoment von 190 Newtonmetern (Nm), ist aber nur mit Schaltgetriebe und Frontantrieb erhältlich. Damit erreicht der Juke in 10,8 Sekunden aus dem Stand Tempo 100 und eine Höchstgeschwindigkeit von 175 km/h. Der Normverbrauch beträgt 5,7 l/100 km und somit 0,3 Liter weniger als die beiden 1,6-Liter-Benziner mit 94 und 117 PS benötigen, die es allerdings nur mit Automatikgetriebe gibt. Der wahre Juke-Sparmeister ist der 110 PS starke Diesel, der mit 4,0 l/100 km auskommt, eine Höchstgeschwindigkeit von 175 km/h erreicht und den Sprint auf Tempo 100 in 11,2 Sekunden absolviert.
Mehr Dynamik bietet der 1,6 DIG-T mit 190 PS und 240 Nm Drehmoment. Mit ihm lassen sich 215 km/h erreichen, aus dem Stand beschleunigt er in nur 7,8 Sekunden auf Tempo 100. Der Normverbrauch liegt ebenfalls bei nur 6,0 l/100 km. Dieses Modell ist auf Wunsch auch mit Allradantrieb und Automatik erhältlich, wobei die Automatik Nissan-typisch stufenlos arbeitet, aber in einem manuellen Modus auch unterschiedliche Schaltstufen anbietet. Beim Allradler sinkt die Höchstgeschwindigkeit auf 200 km/h, der Spurt von 0 auf 100 km/h dauert 8,1 Sekunden.
Wer es noch flotter mag, greift zum Nismo RS. Mit 218 PS und 280 Nm Drehmoment sind die 100 km/h nach 7,0 Sekunden erreicht, maximal ist Tempo 220 möglich. Der ebenfalls erhältlichen Allrad-Automatik-Version fehlen im Vergleich 4 PS und 30 Nm sowie eine Sekunde im Standardsprint. Maximal sind nur 200 km/h möglich. Der Normverbrauch des Nismo RS liegt bei 7,2 l/100 km (Allrad 7,3 l/100 km).
In der Grundausstattung Visia bietet der Juke elektrisch einstellbare Spiegel und Fensterheber sowie Radio und Zentralverriegelung, als Visia Plus dazu Leichtmetallfelgen und eine manuelle Klimaanlage. Den 1,2 DIG-T gibt es erst ab der Linie Acenta, bei der unter anderem Klimaautomatik, Freisprecheinrichtung, Tempomat und das Nissan Dynamic Control System inklusive sind, mit dem der Fahrer drei verschiedene Kennlinien für Lenkung, Motor und Automatikgetriebe auswählen kann. Ab N-Connecta gibt es ein Navigationssystem mit Rückfahrkamera (Acenta 925 Euro), Regensensor und Teillederbezüge, ab Tekna Vollleder, 360-Grad-Kameras, ein Assistenzpaket aus Totwinkel- und Spurhalte-Assistent sowie einem Warnsystem vor Querverkehr (N-Connecta 600 Euro) und ein Interieur-Paket unter anderem mit beheizbaren Sitzen und Außenspiegeln (N-Connecta 550 Euro).
Die sonstige Aufpreisliste ist sehr kurz. Ab Acenta gibt es für 900 Euro ein Panorama-Glasschiebedach oder ein Exterieur-Paket mit farblich abgesetzten Stoßfängern, Scheinwerferblenden und Spiegelkappen für 350 Euro. Für N-Connecta und Tekna sind für 550 Euro Xenon-Scheinwerfer erhältlich, die für den Nismo RS zusammen mit den 360-Grad-Kameras und den Assistenzsystemen 1.150 Euro kosten. Für die Sportversion, die bereits Metallic-Lack, sportliche Aerodynamik-Teile, Sportsitze sowie optimierte Komponenten für Fahrwerk, Bremse, Auspuff und Schaltung dazu mitbringt, sind dann noch Recaro-Sportsitze für 1.500 Euro im Angebot.