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Nissan GT-R (Serie)

Alle Modelle mit Tests, Daten, Preisen und Kosten

Eigentlich ist Nissan ein Hersteller, der in seinem breiten Sortiment vor allem auf Vernunft setzt. Doch beim GT-R leisten sich die Japaner seit 2007 ein sportliches Spaßmobil, das in seiner neuesten Version mit mindestens 570 PS munter im Feld der kompetenten Hochleistungssportwagen mitmischt und als ernstzunehmender Herausforderer des Porsche Turbo gilt. Allerdings trimmte Nissan den Allrad-Sportwagen, dem Fans den Spitznamen `Godzilla´ verpasst haben, beim Facelift für das Modelljahr 2017 auch auf mehr Komfort.

Gebraucht ab
54.900 €

Daten

Herzstück des Nissan GT-R ist sein V6-Turbomotor mit 3,8 Litern Hubraum, der dank zweier Turbolader 570 PS und ein maximales Drehmoment von 637 Newtonmetern (Nm) liefert. Die Leistung wird serienmäßig durch Allradantrieb und ein Doppelkupplungsgetriebe mit sechs Stufen auf die Straße gebracht. Noch eine Performance-Stufe mehr bietet der GT-R Nismo, der neben einigen Modifikationen der Nissan-Sportabteilung Nismo an Karosserie und Fahrwerk auch einen nochmals stärkeren Motor mit 600 PS und ein maximales Drehmoment von 652 Nm mitbringt.

  • Sehr leistungsstarker Supersportwagen
  • Allradantrieb serienmäßig
  • Sportversion Nismo für noch mehr Performance

Test

In Tests von Automagazinen geht es beim Nissan GT-R fast immer zuerst um eine Frage: Erreicht er diesmal die 100 km/h in den versprochenen 2,8 Sekunden? Und eigentlich immer bleibt er eine halbe Sekunde hinter der Werksangabe zurück, was objektiv dennoch bemerkenswert ist. Die 2017er-Version erntet Lob für mehr Komfort, eine verbesserte Bedienung sowie eine niedrigere und angenehmere Geräuschkulisse, auch wenn `Godzilla´ dadurch nach Meinung mancher Tester ein wenig von seinem brachialen und ganz speziellen Charakter eingebüßt hat.

  • Sehr hohe Fahrleistungen
  • Ordentlicher Federungskomfort
  • Niedrigeres und angenehmeres Geräuschniveau

Preise

Mit einem Einstiegspreis von 99.900 Euro bleibt der GT-R nur knapp unter der Schallmauer von 100.000 Euro, die schon mit einer anderen Lackierung als dem Standard-Rot übersprungen wird (1.000 bis 2.000 Euro). Weitere Extras gibt es für das gut ausgestattete Basismodell nicht, dafür aber die Versionen Black Edition für knapp 103.500 Euro, Prestige Edition für knapp 104.700 Euro und Track Edition für knapp 118.000 Euro mit in Teilen verbesserter Ausstattung. Für den GT-R Nismo werden rund 185.000 Euro fällig.

  • Einstiegspreis bei 100.000 Euro
  • Gute Grundausstattung
  • Hoher Preisaufschlag für Nismo-Version

Serienbeschreibung

Auf der Tokyo Motor Show 2007 ist es endlich so weit: Nachdem Nissan schon sechs Jahre zuvor eine erste Studie eines eigenständigen GT-R und 2005 einen ersten Prototyp vorgestellt hat, wird der japanische Hochleistungssportwagen endlich Realität. Bis zu diesem Zeitpunkt wurde die Bezeichnung GT-R für sportliche Top-Modelle, zuletzt des Coupés Skyline, verwendet.


Nissan GT-R (Vorderansicht - schräg)
Das Facelift von 2017 bringt umfangreiche Veränderungen.
Nissan GT-R (Seitenansicht)

Mit rund 90.000 Euro für 485 PS ist der GT-R bei seiner Markteinführung in Deutschland geradezu ein Sonderangebot. Weltweit entwickelt sich schnell eine große Fan-Gemeinde, die dem GT-R aufgrund seines etwas archaischen Auftritts den Spitznamen des japanischen Kult-Monsters `Godzilla´ gibt. Übrigens wird jeder Motor für einen GT-R in Handarbeit von nur einem Handwerksmeister, japanisch `Takumi´, montiert, dessen Name auf einer speziellen Plakette eingraviert wird. Weltweit gibt es nur fünf dieser Spezialisten, die den Motor in einem Reinraum zusammenbauen.

Der Nissan GT-R hat Fans auf der ganzen Welt

Trotz der langen Entwicklungszeit des Serienmodells gibt es bereits frühzeitig Raum für Verfeinerungen. Mit einem Facelift für das Modelljahr 2011 bekommt der GT-R nicht nur eine Leistungsspritze auf 530 PS, sondern auch ein überarbeitetes Fahrwerk und eine versteifte Karosserie. Nur ein Jahr später steigt die Leistung abermals, jetzt auf 550 PS.

Das Godzilla-Image pflegt Nissan immer wieder durch Rekordrunden auf der Nordschleife des Nürburgrings. 2007 umrundet der GT-R bei Testfahrten die `Grüne Hölle´ in 7:38,5 Minuten und ergattert damit den offiziellen Rekord für Serienfahrzeuge. 2009 erreicht er sogar eine inoffizielle Zeit von 7:26,7 Minuten, 2012 schließlich feiert der GT-R auf dem Nürburgring als Serienfahrzeug einen Klassensieg beim 24-Stunden-Rennen. Um diesen Erfolg auch entsprechend zu vermarkten, erscheint im Sommer 2014 der von der hauseigenen Sportabteilung entwickelte GT-R Nismo mit 600 PS – nicht ohne mit einem speziellen Abstimmungspaket zur Marktpräsentation im September 2013 eine weitere Nordschleifen-Fabelrunde von 7:08,679 Minuten hinzulegen. Der `normale´ GT-R erhält parallel aktive LED-Scheinwerfer, überarbeitete Federn und Dämpfer sowie eine weitere Absenkung des Schwerpunktes.

Jedes Facelift bringt technische Veränderungen

Für das Modelljahr 2017 beschert Nissan seinem Top-Modell die nach eigenen Aussagen umfangreichsten Änderungen seit der Markteinführung zehn Jahre zuvor. Eine verfeinerte Aerodynamik, eine steifere Karosseriestruktur, ein modifiziertes Fahrwerk und eine Leistungsspritze auf 570 PS verbessern die Dynamik. Gleichzeitig haben die Japaner viel Wert auf eine Steigerung des Komforts gelegt.

Die Spreizung des serienmäßigen, verstellbaren Bilstein-Fahrwerks zwischen den Positionen Race und Comfort ist jetzt größer, das Doppelkupplungsgetriebe schaltet nach einer Überarbeitung sanfter und leiser. Durch eine Entkopplung der Armaturentafel, eine bessere Dämmung und eine akustisch optimierte Frontscheibe sinkt das Geräuschniveau im Innenraum deutlich, zudem werden störende Geräusche durch das serienmäßige Bose-Soundsystem erkannt und durch gezielte Gegengeräusche reduziert. Nach Auswahl der Komforttaste startet der Motor – zur Freude der Nachbarn – jetzt ganze 10 dB (A) leiser. Die neue Titan-Abgasanlage mit Klappensteuerung kann aber auch anders: Ruft der Fahrer Leistung ab, klingt der GT-R noch kräftiger als zuvor, und dieser Klang wird im Cockpit durch das Soundsystem noch zusätzlich verstärkt.

Neben hochwertigeren Materialien sorgen auch verbesserte Sitze im Innenraum für mehr Komfort, zudem wurde die Bedienung des serienmäßigen Navigationssystems vereinfacht. Statt zuvor noch über 27 lässt sich das System nun über nur noch elf Tasten steuern, der Touchscreen wird zusätzlich auf acht Zoll vergrößert. Für Sportwagen-Verhältnisse viel Platz gibt es auch für Gepäck im 315 Liter fassenden Kofferraum, zudem bietet der GT-R als 2+2-Sitzer noch Platz auf der Rückbank.

Besonders wichtig sind bei einem Sportwagen die Motorleistung und die daraus resultierenden Fahrleistungen. Sowohl für den GT-R mit 570 PS als auch für den GT-R Nismo mit 600 PS gibt Nissan eine Höchstgeschwindigkeit von 315 km/h an. Beide Modelle sollen laut Werksangabe in nur 2,8 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100 beschleunigen können. Der Normverbrauch liegt bei 11,8 l/100 km Super plus.

Die Ausstattung des GT-R ist schon in der Grundversion weitgehend komplett. So bietet er neben der Sicherheitsausstattung mit ABS, Bremsassistent, ESP, Traktionskontrolle sowie sechs Airbags den Allradantrieb und ein Sperrdifferenzial. Serienmäßig an Bord sind elektrisch verstellbare Fensterheber; die Außenspiegel sind dazu beheiz- und anklappbar. Die elektrisch verstellbaren und beheizbaren Vordersitze sind im Rahmen einer Teilleder-Ausstattung mit Velourleder bezogen, das Multifunktionslenkrad mit Leder. Es gibt eine Klimaautomatik, ein Festplatten-Navigationssystem mit Freisprecheinrichtung, dem Bose-Soundsystem und einer Rückfahrkamera, dazu Parksensoren vorn und hinten sowie 20-Zoll-Leichtmetallräder. Die adaptiven LED-Scheinwerfer bieten unterschiedliche Licht-Modi und eine Fahrlichtautomatik. Dem Fahrer steht ein Tempomat zur Verfügung, außerdem ein spezielles Telemetrie-System, das unterschiedliche Fahrzeug- und Leistungsdaten anzeigen kann.

Der GT-R Black Edition bietet darüber hinaus Recaro-Sportsitze mit einer Sitzfläche aus perforiertem Leder sowie roten Ziernähten an Sitzen, Lenkrad, Schaltknauf und Armaturenbrett sowie optional einen Karbon-Heckflügel (3.000 Euro). Im GT-R Prestige Edition bekommt der Käufer eine umfangreiche Volllederausstattung, für die er eine von vier verschiedenen Lederfarben auswählen kann.

Ein Schritt Richtung Sport ist der GT-R Track Edition, der den Standard-Motor mit einigen Ausstattungsdetails des GT-R Nismo kombiniert, etwa der modifizierten Radaufhängung und Stabilisatoren mit höheren Federraten, der speziellen Abstimmung des Bilstein-Fahrwerks, den Leichtbau-Alurädern in 20 Zoll und Nismo-Optik oder den zusätzlichen Verklebungen zur Verstärkung der Karosserie. Er verfügt über Recarositze mit einer Karbonschale und perforiertem Leder, aber ohne Sitzheizung, und kann optional mit dem Karbon-Heckflügel bestückt werden (3.000 Euro). Zusätzlich zur Track Edition bietet der GT-R Nismo dann vor allem den stärkeren Motor, aber auch weitere Aerodynamik-Bauteile wie Schürzen, Seitenschweller und Heckflügel aus Karbon, dazu eine leichte Heckklappe aus dem gleichen Material. Die Recaro-Karbonsitze sind ebenso wie das Lenkrad mit Alcantara bezogen.

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