Man fällt auf mit dem Nissan GT-R, keine Frage. Wie man aufgenommen wird, ist eine Geschmacksfrage. In jedem Fall polarisiert der schnelle Nissan, der aus seiner Kraft keinen Hehl macht. Dicke Schweller und Spoiler, ein Heckflügel, ofenrohrgroße Auspuffrohre und der dazu passende Motorsound. Der GT-R ist eine sehr individuelle Kombination aus Supersportwagen und alltagstauglichem, viersitzigem Coupé. Immerhin hat der rund 4,70 Meter lange Nissan einen 315 Liter fassenden Kofferraum sowie reichlich Komfortfeatures an Bord. Genug für eine kleine Urlaubsreise. Entscheidend ist natürlich, was sich unter der Motorhaube abspielt. Eine ganze Menge: der 3,8 Liter große Sechszylindermotor leistet 570 PS, in der sündhaft teuren Nismo-Version sogar 600 PS.
Allradantrieb und Doppelkupplungsgetriebe
Dazu hat Nissan dem GT-R viel Hightech spendiert inklusive Allradantrieb, 6-Gang-Doppelkupplungstriebe, Trockensumpfschmierung und elektronische Feinheiten wie die einstellbaren Bilstein-Dämpfer oder das DRM-System, das beim Runterschalten per automatischem Zwischengas die Motordrehzahl anpasst. Der Nissan ist aber nicht nur der wilde Kraftbolzen, wie er sich optisch ankündigt. Er bietet seinen Passagieren sogar einigen Komfort mit elektrisch verstellbaren Ledersitzen, reichlich Alcantara, Navigationssystem und Parksensoren.
Alltagstauglicher Supersportler
Mit diesen Attributen kann der GT-R auch alltagstauglich sein und zum Einkaufen genauso genutzt werden wie auf der Rennstrecke. Das ist etwas, was ihn von den meisten Supersportlern unterscheidet. Er bewegt sich auch im Fahrmodus Comfort geschmeidig über Unebenheiten. So gesehen ist er nicht nur der Zweitwagen fürs sonnige Wochenende. Er kann auch als Ganzjahreswagen gefahren werden. Man könnte den Nissan vielleicht noch mit dem BMW M4 vergleichen, nur dass er noch extremer und stärker ist. Der Nissan ist viel mehr Fahrmaschine und will auf den Putz hauen.
Fazit zum Nissan GT-R
Noch vor kurzer Zeit war es schick, Autos zu fahren, die viel Leistung hatten, ohne sie zu zeigen. Ganz anders der Nissan GT-R, der mit breiten Frontschürzen, Kotflügeln und expressivem Design wie kaum ein anderes Modell in der Liga der Supersportwagen ungeniert seine Kraft zur Schau stellt. Allerdings hat er davon auch genug, kann mit seinen 570 PS locker auch mit Porsche 911 Turbo, Audi R8 oder Chevrolet Corvette mithalten. Und er ist gefragt. Gebrauchte und gepflegte GT-R kosten auch nach sieben, acht Jahren noch rund 50.000 Euro.