Mitsubishi griff damals auf einen bereits eingeführten Namen zurück: Space Star. Mit dem zwischen 1999 und 2005 produzierten Kompaktvan hat der neue Space Star darüber hinaus allerdings wenig mehr gemeinsam. Der kleine Space Star umwirbt die Zielgruppe der preisbewussten Autofahrer, die vornehmlich im städtischen Kurzstreckenverkehr unterwegs sind. Seine Hauptkonkurrenten kommen ebenfalls aus Asien und heißen zum Beispiel Mazda2, Hyundai i20 oder Kia Rio. Gegen diese behauptet sich der Space Star seit Jahren sehr ordentlich, ist das Modell in Deutschland doch der meistverkaufte Mitsubishi. Der Space Star gilt als preisgünstig, verbrauchsarm und im Rahmen seiner Möglichkeiten als überaus alltagstauglich – eine Kombination, die viel Anerkennung findet.
Nutzwert lautet die zentrale Kategorie, nach der Autos wie der Mitsubishi Space Star bewertet werden. Wer sich im Kleinwagen-Segment nach einem Fahrzeug umsieht, erwartet in der Regel ein Höchstmaß an Alltagstauglichkeit bei möglichst geringen Kosten. Entsprechend pragmatisch ist der Mitsubishi Space Star von seinen Ingenieuren konzipiert: Unauffälliges Äußeres, schnörkelloses, funktionales Innenleben – so ziemlich alles bei diesem Modell ist der Preisgestaltung und der Praxistauglichkeit unterworfen. Hauptgrund: Der in Thailand produzierte Fünftürer ist ein sogenanntes „Weltauto“, soll also nach den Plänen von Mitsubishi vorwiegend auf den internationalen und vor allem außereuropäischen Märkten funktionieren, wo einfache, günstige und robuste Autos gefragt sind.
Ziemlich viel Auto für wenig Geld
Bedenkt man die konzeptionelle Ausrichtung, dann bekommt man beim Mitsubishi Space Star ziemlich viel Auto für wenig Geld. Ab 2013 stand die Einstiegsvariante des frontangetriebenen Kleinwagens für unter 9000 Euro bei den Mitsubishi-Händlern. Dafür bekam man ab Werk ein weiß lackiertes Modell, andere Metallic-Farbtöne waren aufpreispflichtig. Im Inneren des 3,80 Meter langen Space Star dominiert dann allerdings Hartplastik und die Basisausstattung ist dürftig. Weder ein Radio, noch Gepäckraumabdeckung, Klimaanlage oder Zentralverriegelung sind im Einstiegspreis enthalten. Die Bedienelemente sind schlicht, das Platzangebot dagegen ordentlich. Selbst im Fond können zwei Erwachsene bequem sitzen – solange vorne die Sitze nicht komplett nach hinten verschoben werden. Faustregel: Bis 1,85 Meter Körpergröße bekommt man im Space Star auch zu viert keinen krummen Rücken. Die Polsterung der Sitze könnte besser sein, aber angesichts des Preises akzeptabel. Was stört, ist der fehlende Seitenhalt der beiden Vordersitze. Die Rücksitzbank ist im Verhältnis 60:40 umklappbar, was eine Zuladung zwischen 160 und maximal 880 Liter ermöglicht. Leer wiegt der Space Star im günstigsten Fall lediglich 920 Kilogramm. In Kombination mit den angebotenen beiden Dreizylinder-Ottomotoren mit 71 PS und 80 PS liegt der gemessene Realverbrauch des Leichtgewichts bei durchschnittlicher Fahrweise zwischen 4,5 und 5,6 Liter.
Fahrspaß hält sich in Grenzen
Allerdings muss ehrlicherweise darauf hingewiesen werden, dass sich der Fahrspaß beim kleinen 1,0-Liter-Benziner in engen Grenzen hält, ein wenig entspannter präsentiert sich das größere Triebwerk mit einem Hubraum von 1,2 Liter. Zwar ist die Leistungsentfaltung prinzipiell in Ordnung, aber die Vibrationen der Dreizylinder sind im Fahrgastraum deutlich spürbar – hier wirkt sich die Preisklasse negativ aus. Auch die akustische Dämmung ist verbesserungswürdig, gerade im hohen Drehzahlbereich melden sich die Motoren vernehmbar im Wageninneren. Deutliche Kritik gab es immer wieder an der unpräzisen Lenkung. Serienmäßig wird beim Space Star eine 5-Gang-Handschaltung verbaut, in der Ausstattungskategorie „Top“ bietet Mitsubishi gegen Aufpreis den Einbau eines stufenlosen CVT-Getriebes an. Den günstigeren Ausstattungslinien „Basis“ und „Plus“ ist der kleine Motor mit 71 PS vorbehalten, der große Benziner verlangt nach der Variante „Top“, die für das Modelljahr 2017 bei 14.290 Euro startete.
Rabatte sichern Marktanteil
Im Frühjahr 2016 kam ein leicht überarbeiteter Space Star auf den Markt. Die Karosserie wurde ein wenig markanter gestaltet, die Motorhaube war fortan konturierter, auch das Schrägheck bekam einige frische Ecken und Kanten spendiert. Sitze und Konsolen wurden farbiger, auf Wunsch stattete Mitsubishi den Space Star ab 2016 mit Bi-Xenon-Scheinwerfern, und LED-Rückleuchten aus. Die Start-Stopp-Automatik ist in den Varianten „Plus“ und „Top“ nun serienmäßig. Über einen Touchscreen lassen sich via Bluetooth-Schnittstelle Mobiltelefone mit Apple- oder Android-System anschließen – in Sachen Konnektivität ist der Kleinwagen in der „Top“-Ausstattung somit ebenfalls in der Gegenwart angekommen. Aufgrund der Aufwertungen ist das Facelift-Modell nun 1000 Euro teurer als die alte Modellreihe. Theoretisch. Denn Mitsubishi machte es anders. Statt den Preis anzuheben, gewährte der japanische Hersteller bis August 2016 einen Neuwagen-Rabatt von 2000 Euro, später kam ein Aktionsrabatt in gleicher Höhe hinzu, so dass das Einstiegsmodell über Monate für unter 8000 Euro im Handel zu haben war. Das Ergebnis: Über 16.000 Verkäufe bei einem Marktanteil von über drei Prozent.
Ein Alltagsauto ohne Allüren
Bei aller Kritik, die man am Space Star äußern kann: Man darf nicht außer Acht lassen, in welcher Preisklasse sich das Modell bewegt. Bei Neuwagenpreisen zwischen 8000 und 15.000 Euro lassen sich Abstriche bei Verarbeitung und Ausstattung nicht vermeiden. Der kleine Mitsubishi ist ein Alltagsauto und (fast) ohne Assistenzsysteme, letzteres leider immer noch ein Merkmal des Kleinwagen-Segments. Die größte Stärke des Space Star sind die geringen Autokosten. Das Fahrzeug verbraucht wenig, der Schadstoffausstoß ist entsprechen gering. Kfz-Steuer und die Einstufung in der Vollkasko-Versicherung sind günstig. Ein Fachmagazin hat ausgerechnet, dass der Mitsubishi Space Star auf durchschnittliche Kilometerkosten von knapp 29 Cent kommt – Betriebs- und Werkstattkosten sowie Wertverlust bereits inklusive. Wer einfach nur günstig Auto fahren möchte und einen praktischen City-Kleinwagen sucht, kann mit dem Mitsubishi Space Star glücklich werden.