Gleichzeitig ist der ASX die kompakte und vor allem preisgünstigere Alternative zum größeren Mitsubishi Outlander, von dem mehr als die Hälfte der ASX-Bauteile abgeleitet sind. Bis auf das große Dieselmodell werden alle ASX serienmäßig mit Frontantrieb ausgeliefert, ein dezenter Hinweis des Herstellers, wo er das zentrale Einsatzgebiet des Alltags-SUV sieht – ganz sicher nicht im Gelände. Der Mitsubishi ASX ist ein Auto für Pragmatiker: Das Interieur ist durchdacht und funktional, die Fahreigenschaften solide und die Verbrauchswerte sind niedrig. Am besten aber sind die Neuwagen-Preise der verschiedenen Ausstattungsvarianten, die in all den Jahren seit der Modelleinführung 2010 beständig leicht unter denen vergleichbarer Konkurrenzprodukte lagen.
Der Mitsubishi ASX ist in Deutschland eines der erfolgreichsten Modelle im Segment der Kompakt-SUV. Zeitweise waren zwischen 2012 und 2017 parallel zum ASX die bauähnlichen Schwestermodelle Citroën C4 Aircross und Peugeot 4008 auf dem Markt erhältlich, die die französische PSA-Gruppe bei Mitsubishi Motors fertigen ließ. Der Peugeot wurde Ende 2015 aus dem Programm genommen, der Citroën folgte 2017. Der Mitsubishi ASX war der weltweit erste Diesel-Pkw, der mit einer variablen Ventilsteuerung aufwarten konnte. Diese Nockenwellenverstellung heißt bei Mitsubishi MIVEC. Sie kann je nach Auslegung eine Steigerung der Leistung bewirken oder zur Kraftstoffeinsparung genutzt werden. Beim ASX setzten die Ingenieure von Mitsubishi auf den Sprit-Spareffekt. Der 2,2-Liter-Dieselmotor mit 150 PS bleibt somit im Normverbrauch kombiniert unter sechs Liter auf 100 Kilometer und erfüllt dabei die Euro-6-Norm.
Gute Serienausstattung
Im Laufe seiner kurzen Modellhistorie wurde der ASX zwei Mal aufgefrischt. Zum Modelljahr 2013 wichen die mattschwarzen Partien an der Front- und Heckschütze, die Stoßfänger waren fortan in Wagenfarbe lackiert, Heck und Kühlergrill wurden ebenso neu gestaltet. Bei Mitsubishi unterschied sich die Serienausstattung nach den Ausstattungslinien „Invite“, „Intense“ und „Instyle“. Einen Vorgeschmack auf die insgesamt gute Serienausstattung erhielten die Käufer bereits in der „Inform“-Grundausstattung, die unter anderem ab Werk über Multifunktionsdisplay, Berganfahrhilfe, Klimaanlage, Kopf- und Knie-Airbags sowie ein verstellbares Lenkrad verfügte. Allerdings blieb das Basis-Niveau ausschließlich dem kleinen Benziner vorbehalten. Die höherwertigen Ausstattungsversionen boten Ledersitze, Klimaautomatik oder auch ein großes Panorama-Glasdach. Im Laufe des Modelljahres 2013 ergänzte Mitsubishi die kleine dreiteilige Motorenpalette um ein stattliches 2,2-Liter-Dieselaggregat aus eigener Entwicklung, welcher ausschließlich mit Allrad-Antrieb ausgeliefert wurde.
Praxistauglichkeit und moderate Preise
2015 bekam der ASX eine weitere dezente Frischzellenkur, die Ausstattungslinien hießen fortan „Basis“, „Plus“ und „Top“. Die beiden höherwertigen Ausstattungsvarianten waren ab 2015 an den Kotflügelverbreiterungen und den 18-Zoll-Rädern mit Leichtmetallfelgen zu erkennen. Dazu gesellte sich ab Herbst 2015 ein neuer Diesel-Motor, ein 1,6-Liter-Vierzylinder mit 114 PS, der infolge der serienmäßigen Start-Stopp-Automatik zwar als überaus verbrauchsarm gelobt, aber auch als nicht sehr dynamisch beschrieben wurde. Nicht nur aus diesem Grund ist der ASX wie viele seiner Art ein Pseudo-Geländewagen. Die guten Verkaufszahlen legen jedoch die Vermutung nahe: Der Kundschaft ist das weitgehend egal. Sie honoriert die Praxistauglichkeit und die moderaten Preise. Und in diesen Kategorien konnte der Mitsubishi ASX seit seiner Markteinführung stets punkten.
Nicht das sprichwörtliche Zugpferd der Marke
Mit einer Länge von 4,36 Metern und einem Radstand von 2,67 Metern bietet der durchweg viertürige Mitsubishi ASX das in dieser Klasse übliche Raumangebot. Der flache Kofferraum schluckt 419 Liter zusätzliche Beladung, das maximale Gepäckraumvolumen beträgt bei umgeklappten Rücksitzlehnen 1219 Liter – das ist guter Durchschnitt. Der Nissan Qashqai beispielsweise bietet in dieser Kategorie allerdings fast 300 Liter Maximalvolumen mehr. Die maximale Zuladung beträgt ausstattungsabhängig bis zu 585 Kilogramm, bei den schwereren allradgetriebenen Modellen mit Automatikgetriebe sind es baubedingt 120 Kilogramm weniger. Die maximale Anhängelast gibt Mitsubishi für die Dieselmodelle mit 1400 Kilogramm an, für den Benziner sind es 1200 Kilogramm – insgesamt nicht allzu üppige Werte. Aber wer regelmäßig eine durchzugskräftige Zugmaschine für den Alltag braucht, dürfte ohnehin früher oder später beim großen Bruder Pajero landen – dem sprichwörtlichen Zugpferd der Marke.
Gutes Raumangebot für Passagiere
Viele Käufer entscheiden sich für einen SUV wegen der erhöhten Sitzposition und der damit einhergehenden guten Rundumsicht. Beim ASX ist die Sicht nach hinten durch die beiden hinteren Säulen sowie die kleinen Dreiecksfenster allerdings erheblich eingeschränkt, eine Rückfahrkamera ist nur zu empfehlen. Positiv hervorzuheben sind dagegen die großen Außenspiegel. Das Raumangebot auf den beiden vorderen Plätzen ist gut, die hintere Sitzbank lässt zwei Passagieren bequem Platz nehmen, die mittlere Sitzposition ist eher als Notsitz zu betrachten. Die Polsterung der Sitze ist so gewählt, dass auch lange Strecken mit dem ASX für Fahrer und Beifahrer nicht zur Qual werden. Gleiches gilt für die Fahreigenschaften: Das Fahrwerk ist ausgewogen abgestimmt und die Federung tendenziell komfortabel ausgelegt.