Flügeltürer heißt er in Deutschland, Gullwing bei Engländern und Amerikanern. Der Mercedes-Benz 300 SL aus den fünfziger Jahren ist eine Legende und heute fast unbezahlbar. Das Mercedes-Benz SLS AMG Coupé trat ab 2010 in die Fußstapfen des berühmten Vorfahren, ebenso mit zwei Flügeltüren als weithin sichtbares Merkmal. Dazu repräsentierte der SLS AMG sportliche Spitzenklasse und jede Menge Hightech. Der 4,64 Meter lange und 1,94 Meter breite Zweisitzer wurde von der Mercedes-Benz-Tochter AMG entwickelt. Auch der Achtzylindermotor mit 6,2 Liter Hubraum wurde bei AMG von einem verantwortlich zeichnenden Monteur von Hand montiert.
Acht Zylinder mit bis zu 631 PS
Damit der SLS AMG im Kreis der Supersportwagen brillieren konnte, haben die Schwaben viel investiert. So bekam der SLS ein Spaceframe-Chassis, eine Aluminium-Außenhaut und der Motor eine Trockensumpfschmierung. Die Standardversion des 6,2 Liter großen Achtzylinders leistet 571 PS und beschleunigt das Coupé in 3,8 Sekunden auf 100 km/h und bis zu 317 km/h. Unwesentlich besser beschleunigte die Final Edition mit 591 PS, die gegen Ende der Produktionszeit aufgelegt wurde. Eine Sonderstellung hat noch heute die limitierte Auflage Black Series, die nicht nur mit 631 PS stärker, sondern auch deutlich mehr auf Rennsport ausgelegt war. Deren Neupreis lag bei 249.000 Euro und damit noch einmal 63.000 Euro über dem Basismodell.
Viel Hightech und viel Show
Vor den Supersportwagen, vom Audi R8 über Ferrari 458 bis zum Porsche Turbo musste sich der SLS AMG nicht verstecken. Sein Auftritt erregte Aufsehen, spätestens wenn sich die Flügeltüren nach oben bewegen, gehörten die Blicke ihm. Für den souveränen Auftritt will allerdings das etwas umständliche Ein- und Aussteigen geübt sein. Und auch die mäßige Rundumsicht und der mit 176 Litern winzige Kofferraum gehörten zu den Dingen, die die Alltagstauglichkeit einschränken. Doch für einen SLS-AMG-Fahrer ist ohnehin immer Sonntag oder er hat für gewöhnlich noch andere Optionen in der Garage stehen. Was die Kombination aus Speed und Alltagstauglichkeit angeht, kam der SLS AMG an einen Porsche Turbo nicht heran. Dafür hat er den spektakuläreren Auftritt.
Fazit zum Mercedes-Benz SLS AMG
Wer einen Mercedes-Benz SLS AMG fährt, besitzt ein großes Ego und zeigt, was er hat. Der zweisitzige Supersportwagen fiel nicht nur mit seiner dynamischen Optik und dem infernalischen Sound des Achtzylindermotors auf. Er sorgt auch schon im Stand mit seinen mächtigen Flügeltüren für staunende Blicke. Fahren ließ er sich natürlich auch. Mit dem mindestens 571 PS starken Achtzylinder erreicht der SLS AMG extreme Beschleunigungswerte, lag auch bei hohen Geschwindigkeiten souverän ohne die Spur einer Seitenneigung auf der Straße, und bleibt dazu auch noch recht komfortabel. Wem das alles noch zu lasch war, konnte mit dem AMG Performance-Fahrwerk und den Keramikbremsen die Grenzen der Fahrphysik weiter vertiefen oder gleich die rennsportlich ausgelegte limitierte Black Series bestellen.