Ein bezahlbarer Sportwagen mit Stern und dann noch das innovative Verdeck mit dem spektakulären Mechanismus und der erhöhten Alltagstauglichkeit: Das machte den intern als R170 geführten SLK zum Shooting Star unter den offenen Sportwagen und am Mazda MX-5 vorbei zum erfolgreichsten Roadster in Deutschland. Zugleich hat Mercedes mit dem kleinen Bruder des ebenso legendären wie luxuriösen SL die Renaissance der kleinen und halbwegs bezahlbaren Roadster beflügelt, die dann auch Fahrzeuge wie den Audi TT, den BMW Z3 oder den Porsche Boxster hervorbrachte.
Charakteristisch für den SLK und zumindest damals einzigartig war das sogenannte Vario-Dach aus Stahl und Kunststoff, das sich binnen 25 Sekunden elektrisch in den Kofferraum falten konnte. Das nahm allerdings reichlich Platz ein und ließ das Gepäckfach von 348 auf 145 Liter schrumpfen. Doch während Cabrios damals noch laut und zugig waren wie ein Zelt im Sturm, wurde der SLK mit geschlossenem Dach zu einem komfortablen Coupé. Die Technik unter dem neuen Kleid stammte vor allem von der C-Klasse und reichte vom 2,0 Liter großen Vierzylinder mit 136 PS bis zum SLK 32 AMG, der aus sechs Zylindern und 3,2 Litern Hubraum 354 PS schöpfte.
Mit der zweiten Generation kommt der Komfort
Nach acht Jahren führte Mercedes 2004 die zweite Generation des SLK ein und nahm dabei ein paar gravierende Änderungen vor. Die Technik des nun als R 171 geführten Zweisitzers stammte weiter von der C-Klasse. Doch das Design mit der charakteristischen Hakennase um den Stern war inspiriert vom Supersportwagen SLR. Mit einer verbesserten Verdeckkonstruktion sowie ein paar neuen Extras starteten die Schwaben eine Komfort-Offensive: So hatten die Ingenieure den Mechanismus so modifiziert, dass auch bei offenem Dach deutlich mehr Kofferraum blieb. Die neue Kopfraumheizung AirScarf verlängerte die Open-Air-Saison, indem ein Fön in den Kopfstützen den Insassen einen Schal aus warmer Luft um den Hals legte.
Die Motorpalette begann wieder beim SLK 200 Kompressor, der anfangs 163 PS, nach dem Facelift Ende 2007 auf eine Leistung von 184 PS kam. Darüber rangierten Sechszylinder mit 3,0 und 3,5 Litern Hubraum und 231 bis 305 PS. AMG steuerte noch einen SLK 55 mit 360 PS starkem V8-Motor bei. Für die limitierte „Black Series“ von 2006 brachte die schnelle Mercedes-Tochter den 5,5 Liter großen Motor sogar auf 400 PS und ermöglichte so eine Spitzengeschwindigkeit von 280 km/h.
Ab 2011 im Stil des SLS
War der R 171 deutlich vom SLR inspiriert, so stand bei der dritten SLK-Generation (Code: R172, ab 2011) der Flügeltürer SLS Pate. Das galt nicht nur für das Styling, sondern auch für das technische Set-up. Denn mit einem aufwändigen Fahrdynamik-Paket wurde der SLK vom Schönwetter-Auto zum halbwegs ambitionierten Sportwagen. Eine breitere Spur, variablere Dämpfer, eine Aktivlenkung sowie eine Elektronik, die das Drehmoment auf der Hinterachse so verteilt, dass der Wagen noch schneller um die Kurven kommt, sollten für Nervenkitzel im Popometer sorgen. Begleitet wurde all das von einem neuen Soundgenerator, der dazu die passende Akustik lieferte.
Es gab einen SLK 200 mit 184 PS, einen SLK 250 mit 204 PS sowie als einzigen Sechszylinder den SLK 350 mit 306 PS. Ein Jahr später brachte Mercedes im 204 PS starken SLK 250 CDI sogar erstmals einen Diesel. Der spannendste Motor aber kam erneut von AMG. Denn für den SLK 55 hatten die Haustuner aus Affalterbach den 5,5-Liter-V8 nicht nur auf 422 PS hochgezüchtet, sondern erstmals mit einer Zylinderabschaltung bestückt und damit den Verbrauch um 30 Prozent gesenkt. Mit einem Normwert von 8,5 Litern rühmte AMG das Triebwerk als effizientesten Achtzylinder seiner Zeit.
Doch so gut der SLK in der dritten Generation auch sein mag, ist sein Stern mit dem gesamten Segment gesunken. Genau wie seine Konkurrenten Audi TT, BMW Z4 und Porsche 718 Boxster tut sich der offene Zweisitzer mit dem Klappdach deutlich schwerer. Daran hat auch das Facelift von 2016 nichts geändert, bei dem der SLK in Anlehnung an die C-Klasse zum SLC umbenannt, ein neuer Basismotor mit 156 PS im SLC 180 verbaut und der AMG-V8 gegen einen 367 PS starken V6-Motor im SLC 43 ersetzt wurde.