Der Modellwechsel wurde von vielen herbeigesehnt. Das Vorgängermodell W 140 polarisierte sehr stark – zumindest in Deutschland und Europa – wegen seiner ausladenden Dimensionen und kantig-klobigen Erscheinung. Als 1998 die neue S-Klasse kam, versöhnte sie mit einem elegant-fließenden Design und verkürzten Maßen, die mit einer Standardlänge von 5,04 Metern um sieben Zentimeter unter denen des Vorgängers lag. Viel Platz für die Passagiere und technischen Innovationen blieb indes immer noch. Wie in jeder neuen S-Klasse packten die Mercedes-Ingenieure auch in den W220 allerhand Innovationen, wie etwa das schlüssellose Zugangssystem, einen Notbremsassistenten oder eine Luftfederung.
Vom sparsamen Diesel bis zum bulligen Zwölfzylinder
Vielfältig und leistungsstark war die Motorenpalette der S-Klasse, mit der die unterschiedlichsten Ansprüche – vom komfortverwöhnten Vielfahrer über den getriebenen Heißsporn bis zum Vorstandschauffeur – erfüllt werden konnten. Den Einstieg bildete der S 320 CDI mit einem 197 PS, später 204 PS starken Sechszylinderdiesel, der Wirtschaftlichkeit und Luxus kombinierte. Bei den Benzinern reichte das Leistungsspektrum vom Sechszylinder S 320 mit 224 PS, später 245 PS, über drei Achtzylinder mit bis zu 500 PS bis zur Zwölfzylinder-AMG-Version mit 612 PS.
Die große Motorenpalette war im Vergleich zur Konkurrenz ebenso ein Pluspunkt wie der Allradantrieb, den es für ausgewählte Modelle gab. So viele Varianten hatte zu dieser Zeit keiner anzubieten.
S-Klasse ab 1500 Euro
Der Bestseller der S-Klasse-Baureihe W 220 war jedoch der Einstiegsdiesel. Das sorgt heute für ein umfangreiches Angebot an gebrauchten S 320 CDI. Bereits ab 1500 Euro bekommt man heute Exemplare mit sehr hohen Kilometerständen, die enorme Reparaturkosten verschlingen können. Denn ohne Schwächen ist auch diese S-Klasse nicht, leidet unter Rostproblemen und Defekten an Bremsen und Fahrwerk. Gepflegte Exemplare liegen deutlich höher. Achten sollte man bei den wirtschaftlichen Dieselmodellen auf eventuelle Rußfilter. Denn ohne die kommt man unter Umständen in das eine oder andere Stadtzentrum nicht mehr rein.
Fazit zur Mercedes-Benz S-Klasse
Sie sah besser aus, war auch zierlicher und voll mit moderner Technik. Die neue S-Klasse-Baureihe W 220 kam 1998 gut an und ließ den – in Europa – polarisierenden Vorgänger bald vergessen. Auch heute wirkt sie noch frisch und gehört in technischer Hinsicht noch lange nicht zum alten Eisen. Die Mercedes-Benz S-Klasse W 220 bot viel Komfort, einen guten Sicherheitsstandard und reichlich Platz. Dazu passte ein Kofferraum, der mit 500 Litern fast genauso groß ist wie beim Vorgänger. Vor allem Motoren gab es für jeden Geschmack, vom sparsamen Sechszylinderdiesel über starke Achtzylinder bis zu laufruhigen Zwölfzylindern, wahlweise auch im AMG-Trimm.