Als die erste M-Klasse von Mercedes-Benz 1998 auf den Markt kam, war sie noch ein Pionier. Rasch entwickelte sich der luxuriöse Offroader zu einem Erfolgsmodell. Ais die Konkurrenz nachzog, legte Mercedes-Benz 2005 bereits die zweite Generation auf, die um 14 Zentimeter auf 4,78 Metern Länge gestreckt wurde. Dass der neue ML nun mehr auf Komfort und auf Straßen ausgelegt war, belegen auch die technischen Änderungen. Anstelle des klassischen Leiterrahmens, wie ihn echte Geländewagen bevorzugten, fuhr die zweite Generation nun mit einer selbsttragenden Karosserie. Auch die bislang serienmäßige Geländereduzierung wurde nur noch gegen Aufpreis im Offroad-Paket angeboten.
Mehr Platz und mehr Komfort
Auf der anderen Seite bot der ML jetzt mehr Platz und Komfort sowie serienmäßig ein 7-Gang-Automatikgetriebe, das etwas ungewohnt über einen Wählhebel am Lenkrad bedient wurde. Vor allem mit der aufpreispflichtigen Airmatic-Luftfederung fuhr die M-Klasse sehr komfortabel. Dazu passen die bequemen Sitze und die leistungsfähigen Bremsen. Die Ladekapazität des gut zugänglichen Kofferraums liegt bei maximal 2050 Liter. Ein Wert, den nur sehr wenige große Kombis erreichen.
Sechszylinderdiesel am meisten gefragt
Wie die Konkurrenten BMW X5 und VW Touareg war auch der ML eine stattliche Erscheinung und wirkt auch heute noch zeitgemäß. Viel zu bieten hatte die M-Klasse auch bei den Motoren. Bereits die Basismotorisierung mit dem 190 PS starken Sechszylinderdiesel glänzt dank des üppigen Drehmoments von 440 Nm heute immer noch mit einem kräftigen Auftritt. Bei beiden Sechszylinderdieseln muss man allerdings mit Verbrauchswerten zwischen neun und zehn Litern rechnen. Deutlich größer ist aber noch der Durst der Benziner, vor allem bei den beiden Achtzylindern ML 500 und ML63 AMG. Auf dem Gebrauchtwagenmarkt spielen sie auch nur eine Nebenrolle. Die begehrtesten Modelle waren und sind auch heute die Diesel ML 280 CDI und ML 320 CDI sowie deren Nachfolger nach der Modellpflege ML 300 CDI und ML 350 CDI.
Fazit zur Mercedes-Benz M-Klasse
Die zweite Generation der M-Klasse ist ein gutes Beispiel dafür, wie Geländewagen auch ohne Gelände erfolgreich sein können. Im Vergleich zum Vorgänger wurden einige Offroad-Funktionen abgelegt, dafür mehr Wert auf Platz und Komfort gelegt. Der 4,78 Meter lange ML ist ein bequemes, großes Reisefahrzeug, das sich speziell mit den beiden Sechszylinderdieseln auch noch einigermaßen wirtschaftlich bewegen lässt. Ein Pluspunkt des großen Mercedes-SUV ist seine Zuverlässigkeit, was sich nicht zuletzt in den relativ stabilen Gebrauchtwagenpreisen widerspiegelt. Und auch das Design ist vergleichsweise zeitlos. Als das Modell 2011 vom Nachfolger W 166 abgelöst wurde, übernahm dieser viel von der Optik seines Vorgängers.