Ausgeliefert wurde das 5,09 Meter lange Auto regulär als Fünfsitzer. Mehr als drei Meter Radstand boten aber auch die Option auf eine dritte Sitzreihe im Gepäckabteil, das je nach Sitzkonfiguration bis zu 2300 Liter Volumen fasste. Zur Serienausstattung gehörten anfangs eine Siebengang-Automatik sowie bis heute – dank Geländeuntersetzung und Differentialsperren – eine dezidierte Off-Road-Tauglichkeit.
Kleinster Motor war der Sechszylinder im GL 320 CDI mit 224 PS, ansonsten waren nur V8-Motoren im Angebot. An dieser Ausrichtung hat sich bis heute nichts geändert. Vierzylinder wie etwa bei Volvo sind im größten Mercedes-SUV immer noch ein Tabu – nach dem Motto: Downsizing sollen die anderen machen.
Einführung von „Blue Efficiency“
Auf der New York Auto Show im April 2009 präsentierte Mercedes das GL-Facelift mit optischen Retuschen an Stoßfängern und Kühlergrill. Motorenseitig änderte sich nichts, außer, dass im Zuge der Modellpflege erstmals beim großen SUV unter dem Marketingbegriff „Blue Efficiency“ geführte Spritsparkniffe angewandt wurden. Das bedeutete im GL ein spezielles Einspritzverfahren, das den GL 350 CDI zwar von 224 PS auf 211 PS stutzte, zugleich aber eine Spriteinsparung von 0,3 Litern auf durchschnittlich 9 Liter brachte. Anteil daran hatten auch rollwiderstandsoptimierte Reifen, häufigere Leerlaufphasen des Getriebes und eine verbesserte Aerodynamik.
In der Länge auf 5,13 Meter gewachsen, präsentierte Mercedes im Frühjahr 2012 auf der New York Auto Show die zweite Generation seines in Sachen Größe und Luxus führenden Geländegängers. Wieder als Siebensitzer ausgelegt wuchs das reguläre Kofferraumvolumen auf 680 Liter. In Sachen Motorisierung blieb Mercedes den großvolumigen Aggregaten mit sechs und acht Zylindern treu, senkte aber deren Spritverbrauch nach eigenen Angaben um bis zu einem Fünftel.
7,4 Liter Diesel – das war der Wert, den Mercedes für den GL 350d mit 258 PS, Start-Stopp-Automatik und Siebengang-Automatik als Benchmark für das immerhin bis zu 220 km/h schnelle Auto auswies. Zum Jahresende reichten die Stuttgarter außerdem das erste AMG-Modell des GL nach: Der Mercedes-Benz AMG G 63 fährt mit einem 557 PS starken 5,5-Liter-V8, der das rund 2,5 Tonnen schwere SUV mit strafferem Fahrwerk in 4,9 Sekunden auf Tempo 100 und bis 250 km/h maximal beschleunigte. Kehrseite: schon der Normverbrauch beträgt 12,3 Liter.
2015 bringt die neue Nomenklatur
Der technische Fortschritt zeigte sich vor allem in neu verfügbaren Assistenzsystemen. So konnte der GL erstmals mit aktiver Spurführung, Spurwechselassistent, Auffahrwarnung mit Bremsassistent sowie 360-Grad-Kamera und Ein- und Ausparkhilfe bestellt werden. Als Basispreis rief Mercedes für den V6-Diesel rund 72.500 Euro auf, während der GL 63 AMG mit mindestens gut 130.000 Euro gelistet wurde.
Seit Ende 2015 lautet die Bezeichnung für Mercedes’ größten Luxus-Offroader nach der neuen Nomenklatur GLS. Mit der Umbenennung erfolgte auch das jüngste Facelift, das mit einer Überarbeitung von Motoren und Fahrwerk einherging und das Flaggschiff auf den technisch neuesten Stand bei den Assistenzsystemen brachte. Vorgestellt wurde der neue GLS auf der Automesse in Los Angeles, auf den Markt kam er im Frühjahr 2016 – zu Preisen ab 74.792 Euro. Die Regel ist nunmehr eine Neunstufen-Automatik, nur das AMG-Modell fährt weiterhin mit sieben Gängen.