Größe ist relativ. Als der Mercedes-Benz GL 2006 auf den Markt kam, war er für europäische Verhältnisse ein SUV-Riese. Auf dem nordamerikanischen Markt, wo er auch produziert wurde, rangierte der GL eher im Mittelfeld. Aber dort sind die Straßen auch größer und außerhalb der Städte weniger befahren. Mit 5,09 Metern Länge, 1,92 Meter Breite und 1,80 Meter Höhe war der GL dennoch eine stattliche Erscheinung, bot Passagieren viel Platz und dazu einen Kofferraum mit einer Ladekapazität zwischen 620 und 2300 Litern. Kaum weniger eindrucksvoll war auch das Leergewicht von rund zweieinhalb Tonnen.
Starke Motoren für den schweren GL
Derart viel Masse braucht auch einen für die gehobene Preisklasse standesgemäßen Antrieb. Das Basismodell mit dem 224 PS starken 3,0-Liter-Sechszylinderdiesel mit 224 PS, nach der Modellpflege 265 PS, bewegte den GL ausreichend, wenn auch nicht wirklich dynamisch. Deutlich besser konnten das die Achtzylinder-Benziner und -Diesel mit bis zu 388 PS, die aber in der Anschaffung und im Unterhalt deutlich teurer waren. So blieb der kleine Diesen denn auch die gefragteste Modelvariante. Technisch basierte der GL auf der zeitgleich produzierten M-Klasse, mit der er sich auch wesentliche Teile des Interieurs teilte.
Kein stadttaugliches Format
Konkurrenz gab es in Europa für den Mercedes-Benz GL wenig. In dieser Größe mit dem entsprechenden Komfort- und Qualitätsanspruch gab es nur den Audi Q7 und den Toyota Land Cruiser mit Achtzylinder-Motor, mit Abstrichen vielleicht noch den deutlich kürzeren Range Rover. Der GL etablierte sich hierzulande weniger als geräumiger Transporter denn als Statussymbol. Dazu passten auf jeden Fall die stolzen Neupreise zwischen 70.000 und rund 100.000 Euro – ohne Extras. Weniger passend hingegen waren die vielen kleinen Verarbeitungsmängel, die vermutlich als ein Tribut an den amerikanischen Produktionsstandort zu sehen sind.
Fazit zur Mercedes-Benz GL-Klasse
Mehr als fünf Meter lang, 1,80 Meter hoch und wenigstens zweieinhalb Tonnen schwer. Der Mercedes-Benz GL ist eine stattliche Erscheinung, ob man ihn nun als Luxustransporter mit viel Platz, als großen Geländewagen oder als Statussymbol für wohlhabende Landbewohner sieht. Mit dem noch vernünftigen Sechszylinderdiesel sowie den deutlich teureren Achtzylindern ist er für jeden Bedarf standesgemäß motorisiert. Am Ende gab es sogar noch eine BlueTec-Version mit einem sparsamen 211-PS-Dieselmotor. Dass der Nachfolger ab 2012 Design und Format im Wesentlichen übernahm, hat heute den angenehmen Effekt, dass auch frühe GL-Exemplare nicht alt aussehen.