Dieses Auto will modern sein und kommuniziert dies auch. Besonders im Fahrzeuginneren herrscht deshalb Raumschiffatmosphäre. Dieses Gefühl verstärkt sich, wenn man den optionalen „Hyperscreen“ dazu bucht, einen Bildschirm, der im Prinzip das ganze Armaturenbrett einnimmt.
Breite Motorenpalette und große Reichweiten
Erfreulich: Mercedes bietet den EQE in einer Vielzahl verschiedener Motorisierungen an, von komfortabler Limousine bis hin zur heißen AMG-Version mit echten Sportwagenwerten – es ist alles möglich. Es mangelt der Limousine also nicht an Leistung. Die starken Elektromotoren wirken sich zudem nur dezent auf die Reichweite aus. Das AMG-Modell mit der größten Leistung schafft es immer noch auf rund 500 Kilometer. Die anderen Ausführungen der EQE Limousine fahren weiter: 438 bis 651 Kilometer. Die größte Reichweite erzielt der 350+ mit größerer Batterie. Das Modell kommt rund 690 Kilometer weit.
Die Ausstattungspakete können teuer werden
Einige Tester bemängeln die Kopplung wünschenswerter Sonderausstattungen an die verschiedenen Ausstattungspakete, die Mercedes seinen Kunden anbietet. Dadurch erhält man zwar noch einige andere Ausstattungsfeatures dazu, die nicht zwingend erforderlich sind. Aber es wird sehr schnell teurer als erwartet.
So ist ein Panorama-Schiebedach nur in Verbindung mit dem teuren Premium-Plus-Paket erhältlich. Das bei einem Elektroauto, bei dem der Motorsound fehlt und dadurch die Abroll- und Windgeräusche deutlich lauter wahrgenommen werden, sinnvolle „Akustik-Komfort-Paket“ gibt es nur in den Paketen „Premium“ oder „Premium-Plus“. Ähnlich sieht es bei einer Lenkradheizung, dem Breitwandbildschirm „Hyperscreen“ oder einem Head-up-Display aus. Besonders die Hinterachslenkung ist eigentlich sinnvoll, verkleinert sie doch den Wendekreis des gar nicht so kleinen Luxus-Schwaben deutlich, man bekommt sie jedoch nur in Verbindung mit den Paketen „Premium“ oder „Premium-Plus“.
Fazit zum Mercedes EQE
Die „elektrische E-Klasse“ braucht sich hinter ihren Konzernbrüdern mit Benzin- oder Dieselmotor nicht zu verstecken. Sie bietet alltagstaugliche Reichweiten und einen hohen Fahrkomfort – besonders, wenn man sich für die aufpreispflichtige Luftfederung entscheidet.
Der Stromverbrauch war in den meisten Tests überdurchschnittlich gut und sollte auch im Winter Reisen bis zu 400 Kilometer ermöglichen, unter optimalen Bedingungen sind im Sommer sogar weit über 500 km drin.
Wer mit dem konturlosen Außendesign und der begrenzten Zuladung leben kann, für den kann der Einstieg in die Elektromobilität nun auch in der gehobenen Mittelklasse mit einem komfortablen Auto aus Stuttgart gelingen.