Die E-Klasse von Mercedes-Benz gilt als das Herz der schwäbischen Automarke. Als 2002 die Neuauflage W 211 auf den Markt kam, mixte sie klassische Tugenden wie Solidität, Innovationen und Komfort mit einem dynamisch wirkenden Design inklusive der damals typischen vier Rundscheinwerfer. Die neue E-Klasse war mit 4,82 Metern nicht länger als der Vorgänger, dafür aber etwas schwerer. Groß war das Angebot an Motoren vom Vierzylinderdiesel mit 122 PS bis zum E 63 AMG, dessen 6,3 Liter großer Achtzylinder 514 PS leistet und wie ein Supersportwagen beschleunigte.
Vierzylindermodelle bevorzugt
Volumenmodelle waren jedoch die Benziner und Diesel mit vier Zylindern, wobei der E 200 K mit später 184 PS als Einstiegsmodell bereits gut motorisiert war, wenn auch mit etwas zu angestrengtem Motorsound für die obere Mittelklasse. Einen guten Kompromiss aus Wirtschaftlichkeit und Leistung bot der E 220 CDI mit 177 PS, der auch als Geschäftswagen sehr populär wurde. Allerdings hatte die E-Klasse keinen guten Start. Es gab zahlreiche Probleme mit der Elektronik, insbesondere mit der als große Innovation gefeierte SBC-Bremsanlage, die schon mit der Modellpflege 2006 wieder abgeschafft wurde.
Elektronikprobleme bei den ersten Jahrgängen
Neben dem Wegfall der SBC-Bremse zogen mit der Überarbeitung 2006 zahlreiche Detailverbesserungen in die E-Klasse ein. Eine nur kaum beachtete Nebenrolle spielte die Version mit vier Zylindern und Erdgasantrieb. Dafür standen die AMG-Versionen mit dicken Achtzylindermotoren und bis zu 514 PS im Mittelpunkt, die auch heute noch relativ teuer gehandelt werden. In den ersten beiden Jahren lag die E-Klasse bei den Verkaufszahlen noch deutlich vor dem Audi A6 und BMW 5er, verlor aber bis 2008 immer mehr Anteile und lag am Schluss mit den Konkurrenten gleich auf.
Fazit zur Mercedes-Benz E-Klasse (W 211)
Es gibt nur wenige Limousinen der gehobenen Kategorie, die eine derartige Modellvielfalt bieten wie die E-Klasse von Mercedes-Benz. Das unterstreicht auch die Baureihe W 211, die von 2002 bis 2009 produziert wurde. Sie lässt sich als sparsame Diesellimousine mit vier Zylindern und bescheidenen 122 PS ebenso bewegen wie als gediegener Achtzylinder mit über 300 PS und Allradantrieb sowie als bärenstarke, martialisch auftretende Powerlimousine E 63 AMG mit 514 PS und Fahrleistungen eines Supersportwagens. Die E-Klasse ist vielseitig und das Angebot auf dem Gebrauchtmarkt ist groß von 2000 Euro für das ausrangierte Taxi mit einer halben Million Kilometern bis zum E 63 AMG der letzten Baujahre für 30.000 Euro.