Mit 4,90 Metern Länge und einem Radstand von 2.854 mm ist der C219 zwar ein großes Auto, ging aber weniger als vollwertiger Viersitzer, sondern mehr als 2+2 durch. Im Vergleich zu einer E-Klasse schrumpfte etwa der Fußraum im Fond von 904 auf 838 Millimeter, doch dafür gab es massig Ellbogenfreiheit (1,45 Meter) und einen 453 Liter großen Kofferraum.
Zunächst bot Mercedes seinen vom amerikanischen Designer Michael Fink entworfenen neuen Luxuskreuzer CLS nur in zwei Motorvarianten an: CLS 350 mit 272 PS und CLS 500 mit 306 PS. Mit kurzem Abstand folgten sowohl ein erster Diesel – 320 CDI mit 224 PS – und die 476 PS starke AMG 55-Version.
Im Rahmen einer zum zweiten Quartal 2006 durchgeführten kleinen Modellpflege tauschten die Schwaben drei der vier Triebwerke aus. Nur der Diesel blieb bis auf ein von 510 auf 540 Newtonmeter (Nm) gesteigertes Drehmoment weitgehend unverändert. Der CLS 350 erstarkte mit Direkteinspritzung (CGI) auf 292 PS, dem CLS 500 spendierte man einen 5.461 cm3 großen V8 mit jetzt 388 PS und der AMG legte dank eines von 5,5 auf 6,2 Liter vergrößerten V8 auf 514 PS und 630 Nm zu.
Bei den Achtzylindern war eine Luftfederung serienmäßig. Anfang 2008 zog im Rahmen eines leichten Facelifts der auch aus anderen Mercedes-Modellen bekannte Dreiliter mit 231 PS als neuer Einstiegs-Benziner ins Programm. 2009 wechselte dessen Modellbezeichnung von CLS 280 auf CLS 300; zugleich taufte Mercedes den CLS 320 CDI in CLS 350 CDI um.
Das C219-Facelift spendierte dem Modell einen neuen Kühlergrill samt Frontschürze, LED-Leuchten und nun oval geformte Auspuffendrohre. Dazu gab es im Interieur ein neues Lenkrad, ein geändertes Kombiinstrument und die aktuellen Telematiksysteme.
Zweite Generation
Mit zwei Studien bereitete Mercedes 2010 seine gutbetuchte Klientel nicht nur auf den zweiten CLS, sondern auch auf den brandneuen Shooting Brake vor. Die Serieneinführungen lagen dann jedoch zeitlich weit auseinander. Auf Basis der E-Klasse W212 ging der in seiner Serienversion auf dem Pariser Salon im Herbst 2010 gezeigte C218 Ende Januar 2011 zu einem Einstiegspreis von knapp 60.000 Euro in den Handel. Und es dauerte immerhin noch bis Anfang Oktober 2012, ehe der intern als X218 bezeichnete fünftürige Coupé-Kombi folgte.
Mit einer Länge von 4,94 Metern streckt sich der neue CLS nur drei Zentimeter mehr in die Länge als sein Vorgänger, der Radstand nimmt auch nur leicht von 2.854 auf 2.874 mm zu. Kontinuität auch im Design: Auch der zweite CLS behält die schmalen und rahmenlosen Seitenfenster und das leicht abfallende Heck. Die Front ähnelt nun der des SLS AMG.
Zum Marktstart gab es zwei Motoren – CLS 350 CDI BlueEfficiency mit 265 PS und den V6-Benziner CLS 350 Blue Efficiency mit 306 PS. Es folgten der aus C- und E-Klasse bekannte Biturbo-Diesel als CLS 250 BlueEfficiency mit 204 PS sowie ein ebenfalls von zwei Ladern angeheizter V8-Ottomotor, der als CLS 500 Blue Efficieny aus 4,6 Litern Hubraum 408 PS schöpfte. Die AMG Variante wuchtet anfangs 525 PS und mit Performance Paket 557 PS auf beide Achsen. Seit 2013 ist der 557 PS-Motor das AMG-Basistriebwerk, das nun vom 4Matic S-Modell mit 585 PS und 800 (statt 720) Nm Drehmoment übertroffen wird.
Die Modellpflege von 2014 brachte nur marginale Änderungen: Konkret einen Diamantgrill plus größere Lufteinlässe im vorderen Stoßfänger sowie serienmäßige LED-Scheinwerfer; die Heckleuchten zeigen sich leicht abgedunkelt. Wichtigste Neuheit im Interieur ist der nun freistehende Infobildschirm im Format 8 Zoll. Die Diesel-Modelle, der CLS 400 und der 500 V8 kommen seitdem ab Werk mit einer 9-Stufen-Automatik; in allen anderen Versionen inklusive der AMG-Typen ist ein 7-Stufen-Selbstschalter am Werk.
Mit dem Facelift wurde der CLS 350 (306 PS) durch den optional auch mit Allradantrieb koppelbaren CLS 400 ersetzt – angetrieben von einem 333 PS starken 3,5-Liter-V6 mit Biturbo-Aufladung und Direkteinspritzung. Unterhalb des bis dato angebotenen Einstiegsmodells brachte Mercedes den CLS 220 Diesel mit 170 PS. Wie bei anderen Modellen der Marke wurden die Diesel ab diesem Zeitpunkt von CDI in „d“ umbenannt. LED-Scheinwerfer gehören zu den ab dann serienmäßigen Features.
Der 2012 eingeführte Shooting Brake bietet mit einem Ladevolumen von 550 bis 1.550 Litern alle Anlagen eines großen Kombis – auch wenn er das laut offizieller Daimler-Terminologie nicht sein soll. Allerdings ist sein Stauraum eher lang als hoch. Das Motorenprogramm entspricht weitgehend dem des Coupés – nur die AMG Version gibt es beim Shooting Brake nur in Kombination mit Allradantrieb.